
Ein überirdischer
Plutonium-Bomben-Test ist schon eine böse Sache - besonders böse
wirkt sich ein solcher Test für Colonel Glenn Manning aus, der nicht
nur in seiner Funktion bei der Armee der Explosion beiwohnt, sondern
durch einen unglücklichen Zufall die volle Druck- Hitze- und Strahlungswelle
ungeschützt über sich ergehen lassen muss. Sein Körper ist zu 90%
verbrannt und es gleicht einem Wunder, dass er überhaupt noch am
Leben ist. Doch es geschehen noch weitere Wunder, denn Herr Manning
erwacht nach kurzer Zeit aus dem Koma, und als wenn das noch nicht
genug wäre, sind seine schweren Brandverletzungen vollständig geheilt.
Doch die Freude währt nur kurz: Das beschleunigte Zellwachstum,
das für seine schnelle Genesung verantwortlich war setzt sich nämlich
fort. Ruckzuck wächst der gute Glenn zu einem zwanzig Meter großem
Koloss heran, muss in Mannschaftszelten wohnen, ist gezwungen kleidungstechnisch
auf einen improvisierten Lendenschurz zurückgreifen und Beziehungsproblem
lassen sich auch nicht so ohne weiteres umschiffen. Glenn fühlt
sich von allen verlassen und verraten und beginnt in seiner Verbitterung
einen Vernichtungsfeldzug durch Las Vegas. Verschiedene Versuche
ihn zu stoppen scheitern und schließlich muss das Militär eingreifen...

Der gute Bert I.
Gordon, der sich neben Regie, Buch und Produktion auch für die Spezialeffekte
verantwortlich zeigt, frönt in DER KOLOSS seinem Faible für gigantische
Mutationen. Die Liste der Vorgänger- und Nachfolgefilm zu diesem
Thema ist beeindruckend: SERPENT ISLAND (1954), KING DINOSAUR(1955),
BEGINNING OF THE END (1957), THE CYCLOPS (1957), GIGANT DES GRAUENS
(1958), DIE RACHE DER SCHWARZEN SPINNE (1958), INSEL DER UNGEHEUER
(1976), IN DER GEWALT DER RIESENAMEISEN (1977) zeigen eindeutig,
wo die Vorlieben des Billig-Produzenten und -Regisseurs liegen.
Obwohl diese Bert I. Gordon Filme immer wieder große Mankos, grade
bei den Spezialeffekten, für eine Einordnung in eine der untersten
Schubladen des Monsterfilmgenres gesorgt haben, versprühen seine
Produktionen einen speziellen Charme, der häufig auch von technisch
anspruchvolleren Produktionen nicht erreicht wird und ihm eine große
Fangemeinde beschert hat. Auch in DER KOLOSS überwiegt der positive
Eindruck - einige Unzulänglichkeiten, wie die Rückprojektions- und
Überblendungseffekte, bei denen die Person eine gewisse Durchsichtigkeit
an den Tag legt, werden durch die überzeugende Leistung der Darsteller,
interessante Sets, witzige Einfälle, wie eine riesige Spritze mit
der der Koloss außer Gefecht gesetzt werden soll, klar überragt.
Ein Klassiker des 50er Jahre B-Films.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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