ANACONDA
ANACONDA
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1997
USA/Brasilien/Peru
89 Min.
Columbia Tristar
Luis Llosa
Verna Harrah, Carole Little, Leonard Rabinowitz (Produzenten), Beau Marks (Co-Produzent), Susan Ruskin (ausführende Produzentin)
Hans Bauer, Jim Cash, Jack Epps Jr.
Bill Butler
Randy Edelman, Ice Cube (Song)
Garth Patil, Chuck Gaspar (FX-Supervisor), Rich E. Cordobes (FX-Techniker), Terry Chapman, Charles E. Dolan (Leitung) + über 20 Leute für die visuellen Effekte...
Eine riesige Anaconda
Jennifer Lopez .... Terri Flores
  Ice Cube .... Danny Rich
  Jon Voight .... Paul Sarone
  Eric Stoltz .... Dr. Steven Cale
  Jonathan Hyde .... Warren Westridge
  Owen Wilson .... Gary Dixon
  Kari Wuhrer .... Denise Kalberg
  Vincent Castellanos .... Mateo
  Danny Trejo .... Wilderer
  Frank Welker .... Stimme der Anaconda
Columbia Tristar (VHS + DVD, Weltweit), United Video (VHS, Deutschland)
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Die junge Regisseurin Terri Flores begibt sich mit einem kleinen Team auf eine abenteuerliche Expedition in das Regenwaldgebiet des Amazonas in Brasilien. Sie will einen Dokumentarfilm über einen bislang nur aus alten Reisebeschreibungen bekannten Indianerstamm drehen. Mit von der Partie sind noch der Naturkundeprofessor Dr. Steven Cale, der Kameramann Danny Rich, der Fernsehreporter Warren Westridge, ein Tontechniker, eine Maskenbildnerin und der Bootsbesitzer. Schon kurz nach Reisebeginn treffen sie auf den Schlangenjäger Paul Sarone, der sich mit seinem Boot in Baumwurzeln verfangen hat. Sarone kennt das Amazonasgebiet wie seine Westentasche und behauptet zu wissen, wo die gesuchten Indianer sich aufhalten. Doch bevor die Gruppe sich auf das Filmen konzentrieren kann kommt es zu einem ersten Zwischenfall. Ein Seil verfängt sich in der Schraube des Bootes und Dr. Cale taucht um das Boot wieder flott zu machen. Dabei gerät eine gefährliche Wespe (unter Wasser?) in seinen Mund, sticht ihn und er kann nur durch einen Luftröhrenschnitt vor dem Ersticken bewahrt werden. Dr. Cale muss aber auf schnellstem Wege in ein Krankenhaus gebracht werden. Sarone kennt eine Abkürzung und lotst die Gruppe durch die abgelegensten Seitenarme. Doch in seinem Interesse liegt nicht die Rettung des Professors, vielmehr will er eine riesige Anaconda fangen, die ihm lebend über eine Million Dollar bringen würde. Es dauert auch nicht lange bis die Riesenschlange auftaucht und sich mit einigen Crewmitgliedern den Wanst voll schlägt. Die restlichen Mitglieder der Gruppe habe aber nicht nur die Anaconda zu fürchten, auch Sarone hat mittlerweile sein wahres Gesicht gezeigt und das Kommando an Bord übernommen. Ein offener Kampf bricht aus und auch die Anaconda bleibt nicht untätig...

ANACONDA ist einer dieser neueren Monsterfilme, der den Ruf mitbegründet, dass in den letzten Jahren nur noch Schrott in diesem Genre produziert wird. Dabei gibt es doch durchaus positive Beispiele, wie ARAC ATTACK oder DAS RELIKT bewiesen haben. ANACONDA zeigt genau, wie man es nicht machen sollte - so ist der Plot dermaßen durchschaubar, dass jegliche aufkommende Spannung direkt im Keim erstickt wird. Auch die Charaktere wirken so stereotyp, dass man ihnen ihre Funktion innerhalb der Geschichte kaum abnimmt. Die Ursache mag u.a. in der lächerlichen Besetzung liegen - nicht etwa dass Eric Stoltz oder Jon Voight schlechte Schauspieler wären, aber eine Jennifer Lopez, die sich von einer gestylten Schickimicki-Filmregisseurin in eine toughe Dschungelkämpferin verwandelt, wirkt nicht gerade glaubwürdig. Und bei einem Ice Cube als Kameramann (hüstel) geht dann gar nicht mehr. Der gute Mann mag ja als waffenstarrender, wild fluchender Ghetto-Nigger in entsprechenden Gang-Filmen gut aufgehoben sein, aber mit Bandana im Urwald wirkt er mehr als deplaziert. Einer der wichtigsten Aspekte in einem Monsterfilm ist natürlich das Monster. Wenn die Modelle der Riesenschlage noch als gelungen zu bezeichnen sind, verliert der Film durch die computeranimierten Sequenzen weiter an Glaubwürdigkeit. Die Bewegungen der Schlange sind größtenteils sehr unnatürlich und maßlos übertrieben. Selbst wenn Würgeschlangen schnell zuschnappen können und auch wenn die Schlange im Film recht groß ist, scheinen die blitzartigen Angriffe aus Entfernungen von mehr als fünfzig Metern (und davon gibt es einige) unrealistisch. Wenn das Monster nicht überzeugen kann, wenn die Rollen der Protagonisten fehlbesetzt sind und Überraschungen im schon tausend mal erzählten Plot fehlen, bleibt nur ein buntes Schmierentheater, dass nicht viel kann - vor allem nicht dem Zuschauer das Fürchten lehren.

Text und Titelgrafik: dr. whogen

 

 

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