
Eröffnet
wird dieser "erstaunliche" 62-minütige Reigen geradezu
klassisch mit gemalten und einfachst animierten Weltraumbildern.
Dazu hören wir einen unheilsschwangeren Kommentar aus dem Off
über die Möglichkeiten außerirdischen Lebens. Dann
wird es handfest: Margaret Chaffee, eine junge, hübsche und
stinkreiche Dame von Welt steigt in ihren weißen Sportwagen
und braust los. Doch sie kommt nicht weit, denn die zwei skrupellosen
Gangster Nat und Brad, sowie die ständig trinkende Esther führen
Böses im Schilde. Sie stoppen Margaret mit ihrem Wagen und
entführen sie kurzerhand. Zur gleichen Zeit macht der junge
Geologe Dick Cutler bei einem Spaziergang mit seinem Hund eine seltsame
Beobachtung. Unweit seines einsamen Hauses stürzt ein glühender
Körper auf die Erde. Dick geht von einem Meteoriten aus und
geht nach Hause. Doch er irrt gewaltig, denn was da in seiner Nähe
gelandet ist, ist ein Wesen aus dem Weltraum in Gestalt einer jungen
Frau in einem hautengen einteiligen Raumanzug. Sie ist komplett
aus Radium(!) und strahlt gehörig. Eine einzige Berührung
ist tödlich. Inzwischen sind die Gangster auf der Fahrt zu
ihrem Versteck. Aus Unachtsamkeit landen sie aber in einem Straßengraben.
Nun geht es zu Fuß weiter und man gelangt zu einem einsamen
Haus. Es ist Dicks Haus und er ist alles andere als begeistert,
als die Gangster mit ihrem Opfer hereinplatzen. Es gibt Diskussionen,
Fluchtversuche und Besuche der Außerirdischen. Schon bald
erwischt es einen Gangster nach dem anderen, sowie den Hund und
Dick muss sich etwas einfallen lassen um sein Leben und das der
entführten Dame zu retten. Doch mit Pistolenkugeln ist nicht
viel auszurichten....

Mann, haben wir
hier eine Graupe. Selbst die gerne verwendete Floskel "...der
ist so schlecht, der ist schon wieder gut..." wäre im
Falle von THE ASTOUNDING SHE-MONSTER vermessen. Eher haben wir hier
ein Beispiel wie man es nicht machen sollte, bzw. ein Beispiel dafür,
wie man an einem Tag mit einer Hand voll Freiwilliger und einem
Script, das auf eine Din-A4-Seite passt einen Sciene Fiction Film
dreht. Das erste Drittel des Films kommt vollständig ohne Dialoge
aus. Ein scheinbar unter Drogen stehender Sprecher aus dem Off quatscht
zusammenhangloses Zeug zu amateurhaften 1-Take-Aufnahmen. Selbst
die Autofahrt nach der Entführung läuft trotz vier Darstellern
im Wagen ohne Dialoge ab. Die ersten von einem Schauspieler gesprochenen
Worte sind vom Geologen Dick - er richtet sie an seinen Hund! Was
im ersten Drittel völlig fehlt, macht dann aber den Hauptbestandteil
des restlichen Filmes aus: beliebiges Gerede. Die Lokations beschränken
sich auf das Haus des Geologen und die spärlich bewaldete Umgebung.
Zwar fliehen Dick und das entführte Mädchen zwei- oder
dreimal, kehren aber immer zum Haus zurück. Spezialeffekte
sind nicht vorhanden, es sei denn, man möchte die absichtlichen
Schärfeschwankungen bei der Ablichtung des She-Monsters so
bezeichnen. Die Musik passt vorne wie hinten nicht zum Gezeigten
und ist 100%ig geklaut. In langweiligen Passagen, wo ein Darsteller
nur in den Büschen rumkraucht will die Musik ein höchstmaß
an Spannung implizieren, wird es jedoch wirklich ansatzweise spannend,
ebbt die Musik sofort ab und signalisiert die Auflösung eines
Spannungsbogens. Die Darsteller sind angesichts des "Drehbuchs"
auf verlorenem Posten. Dass z.B. Shirley Stoler (hier als She-Monster
ohne Text) einiges mehr auf dem Kasten (und auf den Rippen) hatte,
zeigte sie später u.a. in dem hervorragenden THE HONEYMOON
KILLERS. Robert Clarke (als Geologe Dick Cutler) muss von der Tatsache,
dass ein so preiswerter Film so erfolgreich zu vermarkten ist, derart
beeindruckt gewesen sein, dass er mit THE
HIDEOUS SUN DEMON gleich einen eigenen Film drehte und
produzierte. Wie billig THE AUSTOUNDING SHE-MONSTER wirklich war,
kann man vielleicht ermessen wenn man hört, dass während
der Dreharbeiten Shirley Stolers Kostüm aufplatzte und sie
mangels Ersatz rückwärts durch die Tür gehen mußte.
Eine Empfehlung kann man wirklich nur für ganz hart gesottene
Trashfreunde aussprechen...
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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