
Ein UFO nähert
sich der Erde und wird an verschiedenen Orten, unter anderem über
der Sahara und bei Kapstadt, gesichtet. Schließlich landet
es in der Nähe eines kleinen Wüstenstädtchen in Kalifornien.
Die junge Nancy Fowler Archer lebt mit ihrem Ehemann Harry in eben
dieser Kleinstadt. Sie ist alles andere als glücklich, wird
sie doch von ihrem Mann ganz offensichtlich mit einem Flittchen
Namens 'Honey' betrogen. Zudem Harry schickaniert die introvertierte
Nancy bei jeder Gelegenheit, so dass sie sich mit Alkohol und den
von ihrem Arzt Dr. Cushing verschrieben Beruhigungsmitteln betäubt.
Weder von dem Arzt, noch von ihrer Familie wird sie unterstützt
und leidet still vor sich hin. Doch ihr Leben ändert sich schlagartig,
als sie bei einer Autofahrt durch die Wüste auf einen Riesen
trifft, der mit dem UFO von einem fernen Stern zur Erde gekommen
ist. Der Riese ist gekleidet wie ein mittelalterlicher Soldat in
Lederrüstung und entführt Nancy kurzerhand. Interessiert
ist er allerdings nur an ihrer Kette mit Diamanten. Der Riese läßt
Nancy wieder frei und sie kehrt zurück in die Kleinstadt und
berichtet von ihrem fantastischen Erlebnis. Weder die Polizei, noch
ihr Mann glauben ihr die Geschichte von dem Riesen. Im Gegenteil
- ihr Mann sieht nun seine Change Nancy loszuwerden und lässt
sie in eine geschlossene Anstalt einweisen. Doch was niemand weiß:
Beim Kontakt mit dem Außerirdischen hat dieser Nancys genetische
Struktur durch seine radioaktive Strahlung verändert, was zur
Folge hat, dass Nancy ebenfalls auf gigantische Maße wächst.
Die nun turmhohe Nancy nimmt nun Rache an ihren Peinigern und versetzt
die kleine Stadt in Angst und Schrecken.

Schnell
wird deutlich, dass ATTACK OF THE 50 FOOT WOMAN ein kleines, billiges
und mit knapp 65 Minuten auch ein recht kurzes Filmchen ist. Dieser
scheinbar negative Eindruck entsteht aber nur durch die Spezialeffekte.
Die von Bert I. Gordon bis zum Exzess verwendete Technik der Doppelbelichtung
(DER
KOLOSS, DER
GIGANT DES GRAUENS) muss hier auch für Regisseur
Nathan Juran genügen, um die 50-Fuß-Frau filmisch umzusetzen.
So zeigt die riesige Nancy natürlich die für diese Technik
so typische Tranzparenz. Das wirkt sehr billig - ebenso wie die
große Hand aus Pappmaschee, die gleich in mehreren Szenen
eingesetzt wurde und dementsprechende Abnutzungserscheinungen in
Form von Knicken und allgemeiner Schlabberigkeit aufweist. Eigentlich
sind so schwache Effekte für Nathan Juran untypisch, hat er
doch nur in DIE
AUGEN DES SATANS auf die gleiche Technik gesetzt. Ansonsten
zeichnen sich seine Filme (DIE
BESTIE AUS DEM WELTENRAUM, DER
HERRSCHER VON CORNWALL, DIE
ERSTE FAHRT ZUM MOND) gerade durch hervorragende Spezialeffekte
(häufig von Ray Harryhausen) aus. ATTACK OF THE 50 FOOT WOMAN
lief in den USA hauptsächlich als Double Bill zusammen mit
WAR OF THE SATELLITES und war wohl von vornherein als Drive-In Futter
geplant. Davon mal abgesehen ist ATTACK OF THE 50 FOOT WOMAN solide
inszeniert und auch die Darsteller, allen voran die hübsche
Allison Hayes können überzeugen. Einige Rezensenten sprechen
dem Film sogar feministische Züge zu, indem sie Nancys Rachefeldzug
als Synonym für den Ausbruch der Frau aus ihrer klassischen
Rolle in der amerikanischen Gesellschaft interpretieren. Naja. Auf
jeden Fall hat sich ATTACK OF THE 50 FOOT WOMAN durch seine Cheesyness,
verbunden mit der knackigen Hauptdarstellerin und dem nicht minder
knackigen Filmtitel im Laufe der Jahre auf den B-Movie Olymp gespielt
und ist einer der meistzitierten "bad movies" überhaupt.
Abschließend noch der Hinweis, dass ATTACK OF THE 50 FOOT
WOMAN im Gegensatz zum 1993er Remake bislang noch nicht offiziell
auf DVD erschienen ist und man bei Bedarf auf das amerikanische
VHS-Tape zurückgreifen muss.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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