
In den Nachkriegswirren
überschreibt der Deserteur, Vergewaltiger und Mörder Joseph
Langdon seine Seele einem buddhahaften, im philippinischen Dschungel
hockenden Teufel, der ihn dafür vor seinen Häschern rettet.
Jahrzehnte später ist Langdon tot, doch er lebt weiter in der
Gestalt des Geschäftsmannes Philip Rogers, der fortan nicht
nur darunter leiden muss, dass ihm Beelzebub durch dumm-philosophisches
Küchenkalender-Gesabbel auf den Wecker fällt. Vielmehr
ereilt ihn auch öfters mal ein übles Grimmen im Bauch,
woraufhin sich Rogers in einen mordenden, zotteligen Unhold verwandelt,
der durch Straßen, Wiesen und Gebüsch stolpert und dabei
aus Jux und Dollerei die vor ihm erschreckenden Menschen mordet.
Rogers wird aber im weiteren Verlauf von dem Chef der Militärpolizei
als Reinkarnation von Joseph Langdon identifiziert, was natürlich
der raschen Aufklärung der Verbrechen zweckdienlich ist, Rogers
jedoch nicht allzu gut bekommt.

Der Film eiert
zu einem nicht schlecht bemessenen Anteil auf der zunehmend gestörten
Liebesbeziehung von Rogers zu seiner Frau Julia, gespielt von Mary
Wilcox, herum. Die will natürlich nicht wahrhaben, dass ihr
Mann selbst im banalen Alltag Gepflogenheiten an den Tag legt, die
einem schon auf den ersten Blick mehr als zweifelhaft vorkommen.
Dummerweise wird dadurch die Spannung des Films zu einem gehörigen
Teil ausgebremst. Doch schon die Vorzeichen sind in diesem Werk
denkbar schlecht, wenn das Auftauchen des Teufels mitsamt im Baum
hockender Schlange und dem Vernaschen verbotener Früchte noch
vor der Titelsequenz schwer bibeltechnisch vonstatten geht. Dass
der Hauptfigur Rogers in seiner Funktion als Reinkarnationsopfer
das Obst aus dem Dschungel dann noch Jahrzehnte später schwer
und unverdaulich im Magen liegt und für allerlei Gekrampfe
und Verwandlungen sorgt, ist ebenfalls ganz gut doof. Ach ja, gelb
sind die Nächte auch in und um Manila nicht, gelb ist lediglich
der Nebel, der aus sparsam bemessenem Topfe gleich neben der Kamera
durchs Bild wabert.
Nein, es lässt sich nicht ernsthaft sagen, dass mit THE BEAST
OF THE YELLOW NIGHT ein Reißer entstanden ist, der nahtlos
an die beiden vorangegangenen Blood-Island-Filme anschließen
kann. Gekröse wird zwar geboten, aber unterhaltsame Stammesriten
und unverkrampfte Nackedeiereien zum Zwecke des längenfüllenden
Zeitvertreibs sucht man hier vergeblich. Auch formal muss man dem
Film leider attestieren, dass er oftmals wie achtlos auf die Leinwand
geschludert wirkt. Ob der Streifen nun konzeptionell eher Besessenheits-Kino
sein will oder doch Monsterspektakel, möglicherweise auch beides,
irgendwie ist außer Gedümpel nicht sonderlich viel entstanden.
Wenn man weiter Böses über den Streifen sagen möchte,
dann noch vielleicht, dass Eddie Romero es hier ohne seinen Mentor
Gerard de Leon einfach nicht geschafft hat, wenigstens visuell interessantes
Unterhaltungskino zu kredenzen. Zugutezuhalten ist, dass das Make-up
des Monsters zwar nach wie vor recht klassisch gehalten ist, nun
aber doch ganz anständig aussieht. Außerdem bestritten
Eddie Romero und John Ashley mit THE BEAST OF THE YELLOW NIGHT ihre
erste engere Zusammenarbeit, stemmten sie die Produktion doch im
Alleingang. Filmhistorisch interessant ist allenfalls noch, dass
dieses Werk eines der ersten war, die Roger Corman für seine
neu gegründete Vertriebs- und Produktionsfirma New World akquirierte,
und quasi den Grundstein legte für weiteres – unter anderem
auch von Eddie Romero angerichtete – Philippino-Entertainment
von zumeist besserer Qualität, das dann im Verlauf der frühen
1970er Jahre über die Leinwand gespült wurde.
Text
und Titelgrafik: molotto
|
|






|