In unserem Sonnensystem ist in der Nähe des Jupiter ein neuer Planet aufgetaucht. Eine japanisch-amerikanische Mission wird gestartet um den unbekannten Planeten mit der Bezeichnung Alpha 707 (in der US-Version: Planet X) genauer unter die Lupe zu nehmen. Die beiden Astronauten Glenn und Fuji treffen dort auf eine hochentwickelte Zivilisation, die Alphas. Die Alphas haben auch nicht ohne Grund den Kontakt zu den Menschen gesucht, werden sie doch von dem dreiköpfigen Weltraummonster King Ghidorah terrorisiert. Man möchte die Erde um Hilfe bitten und sich die Monster Godzilla und Rodan "ausleihen", damit diese den bösen Flugdrachen King Ghidorah in die Flucht schlagen. Die zuständigen Behörden auf der Erde genehmigen dieses Vorhaben und erlauben den Alphas die beiden Monster zu lokalisieren und anschließend in Vakuumblasen zu ihrem Planeten zu transportieren. Unter den Augen einer Delegation von der Erde vertreiben Godzilla und Rodan nach einem kurzen Gefecht den ungebetenen Gast King Ghidorah. Die Alphas bedanken sich bei den Menschen, indem sie den Astronauten ein Magnetband mit der Formel für ein Allheilmittel mit auf den Rückweg zur Erde geben. Doch das Band enthält nicht die Formel für eine Wundermedizin, sondern eine Drohung mit einem Ultimatum. Nun zeigt sich, dass das Anliegen der Alphas nur ein gut inszeniertes Täuschungsmanöver war, um die Monster Godzilla und Rodan unter ihre Kontrolle zu bringen. Ziel ist es, an die Wasservorräte der Erde zu gelangen, die auf dem Heimatplaneten der Alphas nämlich nahezu aufgebraucht sind. Indem man nun alle drei Monster auf die Erde schickt, will man die Menschen zwingen, sich in wasserarme Gebiete zurückzuziehen und den Alphas die Erde als Kolonie zu überlassen. Wird es gelingen die Alphas aufzuhalten und ihnen die Kontrolle über Godzilla und Rodan zu entreißen? Die Zeit drängt, denn schon verwüsten Godzilla, Rodan und King Ghidorah ganze Landstriche auf der Erde...

Waren bislang alle Gozilla-Filme rein japanische Produktionen der TOHO, die für den amerikanischen Markt mit speziell nachgedrehten Szenen mit US-Darstellern aufgepeppt wurden, ist für die Dreharbeiten zu BEFEHL AUS DEM DUNKEL das erste Mal mit Nick Adams ein amerikanischer Schauspieler verpflichtet worden. Wobei das nicht ganz richtig ist - ist KAIJU DAISENSO doch schon die zweite Zusammenarbeit zwischen den TOHO Studios und der amerikanischen Produktionsfirma UPA gewesen. UPA-Chef Henry G. Saperstein und sein Star Nick Adams waren nämlich schon an dem direkten Vorgänger von BEFEL AUS DEM DUNKEL, SAN DAIKAI]U - CHIKYU SAIDAI NO KESSEN/GHIDRAH, THE THREE-HEADED MONSTER (1964) beteiligt. Leider hat GHIDRAH, THE THREE-HEADED MONSTER, der neben Nick Adams auch die gleiche Monsterbesetzung aus BEFEHL AUS DEM DUNKEL zu bieten hat (ok, Mothra war auch noch dabei) nie den Weg in deutsche Kinos geschafft. Und hier liegt auch einer der Gründe, warum die deutsche Kinofassung von KAIJU DAISENSO im Vergleich zum Original um ca. 15 Minuten gekürzt wurde. Neben einigen komödiantisch angehauchten Momenten des Films, entfernte man sämtliche Szenen, die direkten Bezug auf den Vorgänger GHIDRAH, THE THREE-HEADED MONSTER nahmen. Auch die deutsche Synchronisation wurde entsprechend angepasst. Sind diese Änderungen noch nachvollziehbar, leistete sich der deutsche Verleih mit der Titelwahl wieder einen gewaltigen Klops: Man machte sich für KAIJU DAISENSO (=DER GROSSE KRIEG DER MONSTER) nicht nur den Titel eines Buches des Sci-Fi Autors Hans Dominik zu eigen, man bewarb BEFEHL AUS DEM DUNKEL auch noch mit "frei nach einem Buch von Hans Dominik"... Trotz der Kürzungen in der deutschen Fassung und den ansatzweise erkennbaren Auswirkungen einer einsetzenden Sparpolitik der TOHO kann BEFEHL AUS DEM DUNKEL auf ganzer Linie überzeugen. Neben einer interessanten Story, guten Effekten und den coolen Kostümen der Alphas stechen auch einige durchaus innovative Ideen hervor - so weist die gesellschaftliche Organisation der Alphas doch frapierende Parallelen zu den STARTREK-Borgs auf! Fazit: Pflichtprogramm.

Text und Titelgrafik: dr. whogen

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