
Sizilianische
Fischer beobachten, wie eine riesige Rakete ins Meer stürzt.
Einige Unerschrockene wagen es zu dem halb versunkenen Flugobjekt
zu rudern und durch einen Riss in der Außenhülle an Bord
zu gehen. Neben einigen toten Besatzungesmitgliedern finden sie
auch zwei Überlebende des Absturzes und können diese retten.
Der kleine Junge Pepe findet kurze Zeit später einen seltsamen
Glaszylinder mit einem unbekannten, scheinbar organischen Inhalt.
Pepe verkauft seinen Fund an den Biologen Dr. Leonardo. Der Biologe
kann den Fund auch nicht zuordnen, doch schon recht bald regt sich
etwas in der glibbrigen Masse und es schlüpft ein kleines,
recht merkwürdiges Wesen. Dr. Leonardo ist begeistert von diesem
Reptil mit aufrechtem Gang und steckt es in einen Käfig. In
der Zwischenzeit ist einer der beiden Überlebenden des Absturzes
auf wieder auf die Beine gekommen und auf höchster politischer
Ebene werden Vertreter der italienischen Regierung von den US-Militärs
über die Hintergründe des Raketenabsturzes informiert.
So erfahren wir, dass ein ursprünglich 17-köpfiges Astronautenteam
zum Planeten Venus geflogen ist. Auf dem Rückflug wurde die
Rakete beschädigt und stürzte ab. An Bord der Rakete befand
sich auch der Behälter mit dem ungeborenen Exemplar einer auf
der Venus vorkommenden Lebensform. Als Dr. Leonardo die Herkunft
seiner Kreatur erfährt, ist diese schon zu einer stattlichen
Größe herangewachsen und ausgebüchst. Die Hatz beginnt
und es entbrennt ein Interessenkonflikt zwischen der Polizei, die
die "Bestie" töten will und den amerikanischen Militärs,
die die Kreatur lebendig fangen und in den Zoo nach Rom bringen
wollen. Es gelingt tatsächlich das Wesen von der Venus lebendig
zu fangen, doch in Rom gelingt ihm die erneute Flucht...

Freunde von Stop-Motion-Animationen
finden in DIE BESTIE AUS DEM WELTENRAUM einen weiteren hochklassigen
Ray Harryhausen-Klassiker, der beinahe auf ganzer Linie überzeugen
kann. Abstriche muss man nur bei einigen darstellerischen Leistungen
und dem schwachen Drehbuch machen. Viele Dialoge wirken einfach
zu aufgesetzt und helfen so manchem hölzernen Schauspielern
nicht gerade Leben in die Szenen zu bringen. Die Story selbst ist
dagegen überaus interessant. Zum einen ist die Handlung, nicht
wie üblich in einer amerikanischen Großstadt angesiedelt,
sondern spielt in Italien. Die im Zusammenhang mit Weltraummonstern
ungewohnte italienische Landschaft oder die Szenen am Colosseum
in Rom wirken auch nach über vierzig Jahren noch frisch und
wenig abgedroschen. Ein weiterer großer Pluspunkt der Geschichte
ist das tragisch angelegte Monster. In fast allen anderen Harryhausen-Produktionen
werden monströse Kreaturen eigentlich nur als aggressive Feinde
dargestellt, die bekämpft und getötet werden müssen,
weil sie das Leben der Protagonisten bedrohen. Doch der Ymir von
der Venus ist ganz offensichtlich ein recht intelligentes und friedliches
Wesen, das nur auf Angriffe gegen sich reagiert. Eine Parallele
zu anderen tragischen Monsterfiguren, wie KING KONG oder FRANKENSTEIN
ist nicht von der Hand zu weisen. Die menschlichen Züge des
Ymir, die durch die schönen Animationen zustande kommen, verstärken
diese Wirkung. Dieser sehenswerte Klassiker ist ebenfalls in der
Harryhausen Collection von Tristar auf DVD erschienen und sollte
in keiner Sammlung fehlen.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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