
Yoriko, die Frau
des Arztes Dr. Kuzumi, leidet an einer Atemwegserkrankung. Darum
will der Doktor mit ihr nach Kyushu ziehen, wo die Luft besser ist
als in Tokio. Yorikos Bruder hat sich auch schon um ein Haus bemüht,
in dem Dr. Kuzumi leben und arbeiten wird. Nach der Anjunkft zeigt
sich das Gebäude in schlechtemn Zustand. Viel muß unternommen
werden, um darin wohnen zu können, doch Kuzumi ist guter Dinge.
Dass Yoriko meint, eine alte Frau gesehen zu haben, wird auf ihren
gesundheitlichen Zustand geschoben. Schon bald ist Kuzumis kleine
Klinik eröffnet und durch dichten Regen nähert sich eine
alte Frau. Sie geht zu Kuzumis Assistentin, die sofort ihren Chef
verständigt. Doch als der Doktor erscheint, ist die Greisin
nicht mehr da. Sie ist bei Yoriko und würgt die kranke Frau
bis zur Ohnmacht. Dann verschwindet die unheimliche Erscheinung.
Erneut glaubt Kuzumi seiner Frau nicht. Später in der Nacht
kann Yoriko aus Angst nicht schlafen. Der Hund der Kuzumis bellt
und die Greisin nähert sich erneut dem Haus. Mit der Geschichte
um ein krankes Kind bei einer entfernt lebenden Familie lockt die
Alte den Doktor fort. Nachdem der Hund getötet wurde, bittet
die Greisin mit der Stimme des Doktors um Einlass und Yoriko lässt
sie herein, woraufhin die Alte Kuzumis Frau erneut angreift. Als
der Doktor wieder nach hause kommt, findet er den toten Hund und
die bewußtlose Yoriko, die nur knapp überlebt hat. Sie
hat Albträume, in denen sie von Katzen gebissen wird. Yorikos
Bruder erzählt nun, dass er Spukgeschichten über das Haus
kennt. Er begleitet Kuzumi zu einem Priester, der Näheres weiss.
Und der Priester kommt sofort auf den Punkt: Yoriko wird von einem
Katzengeist heimgesucht!
Kuzumis Haus gehörte vor zwei Generationen dem Aufbrausenden
Fürst Ishido Saken no Shogen und der Priester erzählt
folgende Geschichte: Fürst Shogen möchte von dem stolzen
Kokingo das Go-Spiel erlernen. Kokingos blinde Mutter Lady Miyaji
ist voller Sorge. Als der Fürst beim Spiel nicht verlieren
kann, tötet er Kokingo und versteckt die Leiche mit seinem
ergebenen Diener Saheiji hinter einer Wand in seinem Schlafgemach.
Offiziell ist Kokingo nach Kyoto und Osaka gereist, um seine Spielfähigkeiten
zu verbessern, doch seine Mutter ahnt Böses. Nachdem ihr Kokingo
als Geist erschienen ist, stellt sie Shogen zur Rede. Sie will ihn
töten, doch der Plan misslingt und Shogen vergewaltigt die
blinde Lady Miyaji. Wieder zuhause bittet Lady Miyaji Kokingos Katze,
ihr Blut zu lecken und ihren Hass aufzunehmen. Dann bringt sie sich
um und die Katze kommt ihrer Bitte nach. Der rachsüchtige Katzengeist
nimmt nun die Gestalt von Shogens alter Mutter an und der Fürst
wird von den Geistern seiner Opfer verfolgt. In seinem Schlafgemach
erscheint ein großer Blutfleck an der Wand, hinter der der
tote Kokingo eingemauert ist. Shogens Sohn Shinnojo hat derweil
seine eigenen Sorgen. Er möchte die hübsche Yae heiraten,
was nicht standesgemäß ist. Sein Vater verwehrt ihm diesen
Wunsch und vergewaltigt später auch Yae. Als die Geister von
Kokingo und Lady Miyaji erscheinen, verletzt er Yae im Wahn tödlich.
Ein Schatten an der Wand wird ebenfalls von ihm mit dem Schwert
angegriffen. Shogen hat seine “Mutter“ an der Hand verletzt
und katzengleich leckt sie ihre Wunde. Eine Dienerin, die dies sieht,
wird von der alten Frau getötet. Doch auch Saheiji hat etwas
gesehen - “Mutter“ fängt sich einen Fisch aus dem
Teich - und benachrichtigt den Fürst, der unter der Behausung
seiner Mutter deren Leiche und die der Dienerin findet. Die Konfrontation
mit der Katzengreisin und weitere Geistererscheinungen treiben Shogen
in den Wahn. In seinem um Yae trauernden Sohn sieht Shogen den toten
Kokingo und beim folgenden Kampf töten sich Vater und Sohn
gegenseitig. So lautet die Geschichte des Priesters, der auch erklärten
kann, warum Yoriko vom Katzengeist in Gestalt der alten Mutter Shogens
heimgesucht wird. Yoriko ist eine Nachfahrin von Shogens Diener
Saheiji. Der Priester gibt dem Doktor ein Papier mit einem Schutzspruch,
welches sogleich am Haus befestigt wird. Leider ist es sehr stürmisch
und der Zettel wird vomn Wind abgerissen, so dass der Rachegeist
erneut ins Haus kann. Wieder wird Yoriko von der Greisín
gewürgt, dann bricht die Wand auf, hinter der immer noch Kokingos
mumifizierte Leiche steckt. Die Greisin verschwindet. Nachdem Kokingo
ordentlich beerdigt wird, hat der Spuk ein Ende.

Der Regisseur Nobuo
Nakagawa gilt als der Meister des japanischen Horrorfilms. Begründet
ist sein Ruf durch seine Klassiker TOKAIDO YOTSUYA KAIDAN (1959,
YOTSUYA GHOST STORY) und JIGOKU (1960, HELL). Auch BLACK CAT MANSION
reiht sich hier nahtlos ein und präsentiert eine atmosphärisch
dichte Gruselgeschichte. Produziert vom kurzlebigen SHINTOHO-Studio,
das von einigen abtrünnigen TOHO-Mitarbeitern gegründet
wurde, ist Nakagawas Geistergeschichte ein handwerklich äußerst
sorgfältiger Film, der nicht zuletzt durch seine interessante
Erzählstruktur punkten kann. Die Hauptgeschichte um den fiesen
Fürst Shogen wird dabei in Farbe präsentiert, während
die Rahmenhandlung um Dr. Kuzumi in monochromem Blau gehalten ist.
Diese Handlung wird dann ebenfalls von einem einfarbigen Pro- und
Epilog umschlossen, in dem Dr., Kuzumi einige Jahre nach den Vorfällen
in Erinnerungen schwelgt. Nakagawas Kameramann Tadashi Nishimoto
und die Ausstatter des Films haben vorzügliche Arbeit geleistet
und die weißhaarige Katzen-Greisin perfekt und unheimlich
in Szene gesetzt. Dass ihre Auftritte leise und unaufgeregt sind,
fördert die Gruselstimmung umso mehr. Und wenn die alte Frau
ihre Katzenohren aufstellt, ist das eine gelungene Überraschung
und ein Bild, das haften bleibt. Nicht zu vergessen Mutters Fischfang.
Somit ist BLACK CAT MANSION ein kleiner aber sehr feiner Beitrag
zum klassischen japanischen Horrorkino. Die japanische DVD hat außer
Texttafeln in japanischer Schrift leider keine Extras, verfügt
aber zum Glück über englische Untertitel.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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