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BLOOD OF GHASTLY HORROR
ECHO OF TERROR, FIEND WITH THE ELECTRONIC BRAIN (Arbeitstitel USA), THE FIEND WITH THE ATOMIC BRAIN, PSYCHO A GO-GO (Videotitel USA), THE MAN WITH THE SYNTHETIC BRAIN (TV-Titel USA), THE LOVE MANIAC
1972
USA
85 Min.
TAL Production
Al Adamson
Al Adamson
Dick Poston + Chris Martino (nach einer Story von Al Adamson + Samuel M. Sherman)
Louis Horvath + William Zsigmond
Jimmy Roosa + Don McGinnis
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Irrer Mann mit Elektronengehirn, Zombiewesen
John Carradine .... Dr. Vanard
  Kent Taylor .... Elton Corey
  Tommy Kirk .... Sgt. Cross
  Regina Carrol .... Susan Vanard
  Roy Morton .... Joe Corey
  Arne Warde .... Sgt. Grimaldi
  Richard Smedley .... Al
  Kirk Duncan .... David Clarke
  Tanya Maree .... Vicky
  Barney Gelfan .... Detektiv
  John Armond .... Nick
  Lyle Felice .... Vito
  Joey Benson .... Lt. Ward
  John Talbert .... Curtis
  K.K. Riddle .... Nancy Clarke
  Tacey Robbins .... Linda Clarke
  Bob Dietz .... Polizist (ungenannt)
  J.P. Spohn .... Kopf in der Schachtel (ungenannt)
Troma DVD (VHS + DVD, USA), Movietime (VHS, UK)
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Ein schreckliches Wesen schleicht durch die Nacht und bringt scheinbar wahllos einen Dealer, eine Prostituierte, einen Polizisten um. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Doch eines Tages erhält der ermittelnde Sergeant Cross ein Paket, in dem sich nicht nur der abgetrennte Kopf eines Kollegen befindet, sondern auch eine Warnung, dass alle „für Corey“ sterben werden. Der Name bringt die Polizei auf die Spur von Dr. Howard Vanard, der seinerzeit an einem gewissen Joe Corey, der bei einem Einsatz in Vietnam schlimme Verletzungen erlitt, ein lebensrettendes Experiment durchführte, das nach Aussage von Dr. Vanard allerdings fehlschlug und zum Tod von Joe Corey führte. Doch wieder geschehen grausame Morde und bei einem erneuten Besuch der Polizei gibt Dr. Vanard zu, dass Corey noch am Leben ist, weil er ihm eine völlig neuartige Apparatur, ein künstliches Gehirn, eingesetzt hat. Zwar konnte Dr. Vanard Corey damit physisch am Leben erhalten, aber psychisch hat die Operation aus dem Mann einen Wirrkopf gemacht, der nur noch Böses tut. So hat Joe Corey mit einigen anderen finsteren Gestalten jüngst einen Diamantenraub begangen und ist seitdem nicht nur auf der Flucht, sondern auch auf der Suche nach der Beute, die, weil unüberlegt auf die Ladefläche eines Lastwagens geworfen, abhanden gekommen ist. Dies hindert Corey aber nicht daran, Dr. Vanard alsbaldig einen Besuch abzustatten und ihn in seiner Reanimationsmaschine so lange zu rösten, bis das Labor explodiert. Vanards Tochter Susan sucht daraufhin die Polizei auf und erzählt Sergeant Cross auch von angsteinflössenden Ereignissen bei ihnen zu Hause, nächtlichem Voodoo-Getrommel und merkwürdigen Stimmen. Angerichtet wurden diese, was die Polizei aber noch nicht weiß, vom Vater von Joe Corey, der ebenfalls ein wahnsinniger Wissenschaftler ist, seine Experimente mit Voodooriten zu versetzen versteht und deshalb auch eine funktionstüchtige lebende Leiche im Keller hat, die er nach seinem Gusto auf Tour schicken kann. Er will Rache für das missglückte Experiment nehmen, das Dr. Vanard an seinem Sohn durchgeführt hat und deshalb schwebt ihm auch vor, Susan zu einem seiner Geschöpfe zu machen. Die Übergabe wichtiger Informationen vortäuschend, will er sich mit Susan treffen. Doch dabei hetzt er seine lebende Leiche auf sie und die dem Treffen versteckt beiwohnende Polizei und kann die junge Frau gefangen nehmen. Mit knapper Not können die Gesetzeshüter noch das Nummernschild des davoneilenden Wagens notieren. Joe jagt derweil weiter den abhanden gekommenen Diamanten hinterher und entführt dazu Frau und Tochter des Mannes, dem der Lastwagen gehörte. Doch die beiden können in die Berge fliehen und zuvor sogar noch die Polizei alarmieren. Während Joe von den herbeigeeilten Polizisten tödlich getroffen in den Schnee sinkt, sieht er, dass die Juwelen die ganze Zeit in der Puppe der Tochter versteckt waren.
Währenddessen beginnt Coreys Vater an dem Experiment mit Susan. Doch als der entscheidende Eingriff vorgenommen wird, Susan total zerfällt und sich in eine lebende Tote verwandelt, wird der andere Zombie darüber so sauer, dass er den wahnsinnigen Wissenschaftler tötet. Da erscheint endlich die Polizei auf der Bildfläche, Susan kann das Gegenmittel ergattern, das sie wieder normal werden lässt, der Zombie wird geplättet, Ende.

Das größte Manko des Films ist natürlich, dass fast ein Drittel der Spielzeit dem Räuberplot geopfert wird, den Adamson seinem Krimidebakel ECHO OF TERROR aus dem Jahre 1965 entnommen und in BLOOD OF GHASTLY HORROR erneut untergebracht hat, um ihn auf Länge zu bringen. Und dass der Film in vorliegender Form überhaupt existiert, ist wohl auch generell nur dem Umstand zu verdanken, dass Samuel Sherman, der Produzent, gehört hat, dass die Firma Allied Artists dringend nach farbigen Science-Fiction-Filmen fahnde, um sie ans Fernsehen zu verkaufen, weshalb dieser schleunigst erstellte Zossen dort alsbald unter dem Titel THE MAN WITH THE SYNTHETIC BRAIN seine Erstverwertung fand. Und als hätte der Film damit nicht schon alle seine Zuschauer erreicht, durfte eine nachgeschaltete Kinoauswertung natürlich nicht fehlen. Voila: BLOOD OF GHASTLY HORROR. Die Hast, mit der das vorliegende Flickwerk gefertigt wurde, merkt man dem Ganzen in fast jeder Szene an. Ebenso die Tatsache, dass die in weiteren Adamson-Filmen noch häufiger präsentierten „Stars“ wie Regina Carrol und Kent Taylor nicht einen Funken Talent besitzen. Doch auch Altstar John Carradine glänzt in dieser Schauermär nicht gerade, obwohl man zu seiner Ehrenrettung sagen muss, dass er von allen noch die mit Abstand besten Szenen hat, er aber bedauerlicherweise nur zu bald aus dem Film gekippt wird. Die große Frage allerdings ist die, was dieser Film eigentlich soll. Sämtliche von ihm aufgenommenen Fäden, und das sind ja immerhin einige, werden ohne weitere Erklärung binnen weniger Szenen fallen gelassen. So versanden die eigentlich durchweg interessanten Rezepturen von BLOOD OF GHASTLY HORROR – der Mann mit dem Synthetik-Gehirn, der Keller-Zombie, die sich im Grunde duellierenden Wissenschaftler und selbst der unsauber in das Konstrukt gepferchte Krimi-Krimskrams – irgendwie und irgendwo zwischen Vorspann und Abspann ohne zumindest einen gewissen Eindruck zu hinterlassen. Der ebenfalls mit einer ganzen Anzahl von Genreelementen kredenzte DRACULAS BLUTHOCHZEIT MIT FRANKENSTEIN aus der Adamson/Sherman-Fabrikation weiß da weitaus besser zu gefallen und bietet zudem auch das gewisse Maß an liebenswürdiger Verschrobenheit, die so ein Film zum Gelingen dringend benötigt. BLOOD OF GHASTLY HORROR wirkt dagegen wie eine Übung, die Aufschluss darüber geben soll, was sich mit Film alles anstellen lässt und was funktioniert und was nicht. Als eigenständiger und ernstzunehmender Film schlittert BLOOD OF GHASTLY HORROR trotz allem Wohlwollen haarscharf an völliger Indiskutabilität vorbei, gibt aber immerhin darüber Auskunft, woher die Macher des Kult-Biker-Schockers DIE SADISTEN DES SATANS einmal kamen. Auf der DVD von BLOOD OF GHASTLY HORROR darf der mittlerweile auch nicht mehr ganz so frische Samuel Sherman eine Einleitung und einen streckenweise etwas langweiligen Audiokommentar bestreiten. Bei seiner Einleitung zieht er einen großen Sack durch den Garten, den Umstand vorgebend, dass darin die zerstückelten Überreste der Kritiker seien, die seine Filme immer heruntergeputzt hätten. Den Zuschauer warnt er eindringlich, dass er während der Präsentation von BLOOD OF GHASTLY HORROR gefälligst nicht einzuschlafen hat, weil ihm sonst ein ähnliches Schicksal blühe. Hahaha!

Text und Titelgrafik: molotto

 

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