
Ein schreckliches
Wesen schleicht durch die Nacht und bringt scheinbar wahllos einen
Dealer, eine Prostituierte, einen Polizisten um. Die Polizei steht
vor einem Rätsel. Doch eines Tages erhält der ermittelnde
Sergeant Cross ein Paket, in dem sich nicht nur der abgetrennte
Kopf eines Kollegen befindet, sondern auch eine Warnung, dass alle
für Corey sterben werden. Der Name bringt die Polizei
auf die Spur von Dr. Howard Vanard, der seinerzeit an einem gewissen
Joe Corey, der bei einem Einsatz in Vietnam schlimme Verletzungen
erlitt, ein lebensrettendes Experiment durchführte, das nach
Aussage von Dr. Vanard allerdings fehlschlug und zum Tod von Joe
Corey führte. Doch wieder geschehen grausame Morde und bei
einem erneuten Besuch der Polizei gibt Dr. Vanard zu, dass Corey
noch am Leben ist, weil er ihm eine völlig neuartige Apparatur,
ein künstliches Gehirn, eingesetzt hat. Zwar konnte Dr. Vanard
Corey damit physisch am Leben erhalten, aber psychisch hat die Operation
aus dem Mann einen Wirrkopf gemacht, der nur noch Böses tut.
So hat Joe Corey mit einigen anderen finsteren Gestalten jüngst
einen Diamantenraub begangen und ist seitdem nicht nur auf der Flucht,
sondern auch auf der Suche nach der Beute, die, weil unüberlegt
auf die Ladefläche eines Lastwagens geworfen, abhanden gekommen
ist. Dies hindert Corey aber nicht daran, Dr. Vanard alsbaldig einen
Besuch abzustatten und ihn in seiner Reanimationsmaschine so lange
zu rösten, bis das Labor explodiert. Vanards Tochter Susan
sucht daraufhin die Polizei auf und erzählt Sergeant Cross
auch von angsteinflössenden Ereignissen bei ihnen zu Hause,
nächtlichem Voodoo-Getrommel und merkwürdigen Stimmen.
Angerichtet wurden diese, was die Polizei aber noch nicht weiß,
vom Vater von Joe Corey, der ebenfalls ein wahnsinniger Wissenschaftler
ist, seine Experimente mit Voodooriten zu versetzen versteht und
deshalb auch eine funktionstüchtige lebende Leiche im Keller
hat, die er nach seinem Gusto auf Tour schicken kann. Er will Rache
für das missglückte Experiment nehmen, das Dr. Vanard
an seinem Sohn durchgeführt hat und deshalb schwebt ihm auch
vor, Susan zu einem seiner Geschöpfe zu machen. Die Übergabe
wichtiger Informationen vortäuschend, will er sich mit Susan
treffen. Doch dabei hetzt er seine lebende Leiche auf sie und die
dem Treffen versteckt beiwohnende Polizei und kann die junge Frau
gefangen nehmen. Mit knapper Not können die Gesetzeshüter
noch das Nummernschild des davoneilenden Wagens notieren. Joe jagt
derweil weiter den abhanden gekommenen Diamanten hinterher und entführt
dazu Frau und Tochter des Mannes, dem der Lastwagen gehörte.
Doch die beiden können in die Berge fliehen und zuvor sogar
noch die Polizei alarmieren. Während Joe von den herbeigeeilten
Polizisten tödlich getroffen in den Schnee sinkt, sieht er,
dass die Juwelen die ganze Zeit in der Puppe der Tochter versteckt
waren.
Währenddessen beginnt Coreys Vater an dem Experiment mit Susan.
Doch als der entscheidende Eingriff vorgenommen wird, Susan total
zerfällt und sich in eine lebende Tote verwandelt, wird der
andere Zombie darüber so sauer, dass er den wahnsinnigen Wissenschaftler
tötet. Da erscheint endlich die Polizei auf der Bildfläche,
Susan kann das Gegenmittel ergattern, das sie wieder normal werden
lässt, der Zombie wird geplättet, Ende.

Das größte
Manko des Films ist natürlich, dass fast ein Drittel der Spielzeit
dem Räuberplot geopfert wird, den Adamson seinem Krimidebakel
ECHO OF TERROR aus dem Jahre 1965 entnommen und in BLOOD OF GHASTLY
HORROR erneut untergebracht hat, um ihn auf Länge zu bringen.
Und dass der Film in vorliegender Form überhaupt existiert,
ist wohl auch generell nur dem Umstand zu verdanken, dass Samuel
Sherman, der Produzent, gehört hat, dass die Firma Allied Artists
dringend nach farbigen Science-Fiction-Filmen fahnde, um sie ans
Fernsehen zu verkaufen, weshalb dieser schleunigst erstellte Zossen
dort alsbald unter dem Titel THE MAN WITH THE SYNTHETIC BRAIN seine
Erstverwertung fand. Und als hätte der Film damit nicht schon
alle seine Zuschauer erreicht, durfte eine nachgeschaltete Kinoauswertung
natürlich nicht fehlen. Voila: BLOOD OF GHASTLY HORROR. Die
Hast, mit der das vorliegende Flickwerk gefertigt wurde, merkt man
dem Ganzen in fast jeder Szene an. Ebenso die Tatsache, dass die
in weiteren Adamson-Filmen noch häufiger präsentierten
Stars wie Regina Carrol und Kent Taylor nicht einen
Funken Talent besitzen. Doch auch Altstar John Carradine glänzt
in dieser Schauermär nicht gerade, obwohl man zu seiner Ehrenrettung
sagen muss, dass er von allen noch die mit Abstand besten Szenen
hat, er aber bedauerlicherweise nur zu bald aus dem Film gekippt
wird. Die große Frage allerdings ist die, was dieser Film
eigentlich soll. Sämtliche von ihm aufgenommenen Fäden,
und das sind ja immerhin einige, werden ohne weitere Erklärung
binnen weniger Szenen fallen gelassen. So versanden die eigentlich
durchweg interessanten Rezepturen von BLOOD OF GHASTLY HORROR
der Mann mit dem Synthetik-Gehirn, der Keller-Zombie, die sich im
Grunde duellierenden Wissenschaftler und selbst der unsauber in
das Konstrukt gepferchte Krimi-Krimskrams irgendwie und irgendwo
zwischen Vorspann und Abspann ohne zumindest einen gewissen Eindruck
zu hinterlassen. Der ebenfalls mit einer ganzen Anzahl von Genreelementen
kredenzte DRACULAS
BLUTHOCHZEIT MIT FRANKENSTEIN aus der Adamson/Sherman-Fabrikation
weiß da weitaus besser zu gefallen und bietet zudem auch das
gewisse Maß an liebenswürdiger Verschrobenheit, die so
ein Film zum Gelingen dringend benötigt. BLOOD OF GHASTLY HORROR
wirkt dagegen wie eine Übung, die Aufschluss darüber geben
soll, was sich mit Film alles anstellen lässt und was funktioniert
und was nicht. Als eigenständiger und ernstzunehmender Film
schlittert BLOOD OF GHASTLY HORROR trotz allem Wohlwollen haarscharf
an völliger Indiskutabilität vorbei, gibt aber immerhin
darüber Auskunft, woher die Macher des Kult-Biker-Schockers
DIE SADISTEN DES SATANS einmal kamen. Auf der DVD von BLOOD OF GHASTLY
HORROR darf der mittlerweile auch nicht mehr ganz so frische Samuel
Sherman eine Einleitung und einen streckenweise etwas langweiligen
Audiokommentar bestreiten. Bei seiner Einleitung zieht er einen
großen Sack durch den Garten, den Umstand vorgebend, dass
darin die zerstückelten Überreste der Kritiker seien,
die seine Filme immer heruntergeputzt hätten. Den Zuschauer
warnt er eindringlich, dass er während der Präsentation
von BLOOD OF GHASTLY HORROR gefälligst nicht einzuschlafen
hat, weil ihm sonst ein ähnliches Schicksal blühe. Hahaha!
Text
und Titelgrafik: molotto
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