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BRIDES OF BLOOD 
DANGER ON TIKI ISLAND, BRIDES OF THE BEAST (USA, Videotitel), GRAVE DESIRES (USA, WA-Titel), THE ISLAND OF LIVING HORROR (USA, TV-Titel) LAS NOVIAS DEL MONSTRUO (Spanien), MONSTER EILAND (Niederlande), TERRORE SULL'ISOLA DELL'AMORE (Italien)
1968
USA, Philippinen
92 Min.
Hemisphere Pictures
Gerardo de Leon, Eddie Romero
Eddie Romero, Kane W. Lynn
Cesar Amigo
nicht bekannt
nicht bekannt
nicht bekannt
Ein sich grotesk verwandelnder Spanier, mutierte Bananenbäume, verstrahlte Nachtfalter.
Kent Taylor .... Dr. Paul Henderson
  Beverly Powers .... Carla Henderson (als Beverly Hills)
  John Ashley .... Jim Farrell
  Eva Darren .... Alma
  Mario Montenegro .... Esteban Powers
  Oscar Keesee .... Capt. Macbee (als Oscar Keesee Jr.)
  Ely Ramos Jr.
  Bruno Punzalan .... Goro
  Andres Centenera .... Arcadio
  Pedro Navarro
  Carmelita Estrella
  Quiel Mendoza
  Willie Tomada
  Ben Sanchez
  Angelita Alba
Regal Video (Video, USA), Image Entertainment, Alpha New Cinema, (DVD, USA), Cinema Club (DVD, UK), Spectrum (Video, Niederlande)
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Auf der sagenhaften Südseeinsel Blood Island will der Wissenschaftler Dr. Henderson wichtige Umweltarbeit betreiben und der gutmenschelnde Jim unter der Federführung einer internationalen Organisation Aufbau- und Agrarhilfe leisten. Doch frisch angekommen gucken sie erst einmal in die schwer betretenen Gesichter der Ureinwohner, die gerade einem völlig zerfetztem Mädchen eine Seebestattung angedeihen lassen. Und noch mehr: Völlig unbeeindruckt von der Anwesenheit der Amerikaner binden die Einwohner von Blood Island Nacht für Nacht aus einem sich schier nicht erschöpfen wollenden Vorrat zwei hübsche Nackedeis an Opferpfähle, denn aus dem Dschungel nähert sich im Mondenschein ein grunzendes, schnaufendes Monster, das jeder näheren Beschreibung mehr als spottet und das unbedingt zufriedenzustellen ist, da ansonsten dem Dorf schweres Unheil droht. Ob sich das Ungetüm von den Mädchen ernährt oder sie lediglich aus schierem Spaß an der Freud kaputt macht – da bleibt der Film recht nebulös. Klare Sache hingegen ist, dass es auf Blood Island vor Mutationen und Merkwürdigkeiten nur so wimmelt. Sehr lebendige Bananenbäume strecken sich gierig nach vorbeilaufenden Opfern aus (oder winken oftmals auch einfach nur die Zuschauer grüßend in die Kamera), ihre Gestalt fortlaufend ändernde Nachtfalter greifen Menschen an und saugen Blut. Die Insel trägt ihren Namen wahrlich nicht umsonst. Da ist, wie Dr. Henderson orakelt, der eine oder andere Atombombentest Ende der 1940er Jahre wohl etwas zu dicht an diesem Eiland durchgeführt worden. Für Überraschung sorgt im weiteren Verlauf ein Spanier mit dem schönen iberischen Traditionsnamen Esteban Powers. Dieser lebt zurückgezogen (und keiner weiß wovon) unweit der einfachen Insulaner in einem alten, herrschaftlichen Anwesen, aufs Beste umsorgt von einem narbengesichtigen, ungemein schlecht gelaunten Leibwächter und einem ganzen Heer Liliputaner, die emsig wie die Heinzelmännchen durch Haus und Hof wuseln und bereitwillig zu jeder Tages- und Nachtzeit überladene Platten mit Essen und Trinken auftischen. Obwohl Esteban die 50 Lenze unlängst überschritten hat, strotzt er vor Kraft und ist mit einem ziemlich jugendlichen Aussehen gesegnet. Und ein solchermaßen glücklich verlaufender Alterungsprozess, das kann man sich an fünf Fingern abzählen, kann nur üble Nebenwirkungen haben und mit dem Verderben anderer einhergehen.

Alle wichtigen Personen beißen im Laufe des Films ins Gras. Außer der Lichtgestalt John Ashley. Der rettet das hübsche eingeborene Mädchen, in das er sich schon von Beginn an verguckt hat. Und weil die Rolle in der Kamera wohl noch so einige Meter zu bieten hatte, gibt es zum Entspannen nach all dem Horror und Grauen einen sage und schreibe fünfminütigen, bunt gestalteten Gruppen- und Fruchtbarkeitstanz, mit dem Eddie Romero und Co-Regisseur Gerardo de Leon ihren ersten Eintrag in die Blood-Island-Trilogie auf ungemein lustige Weise beschließen. Eine schlüssige Erklärung, warum auf der Insel das Grauen umging, bleibt der Film zwar schuldig, aber das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass man sich mit diesem Streifen nicht trotzdem blendend unterhält. Und das kann man in der Tat, gibt BRIDES OF BLOOD doch ordentlich Gas, kann mit einem höchst sehenswerten Monster und schönen Trickszenen aufwarten und glänzt zu guten Stücken mit dem Zeigen von knapp beschürzten Mädchen, die in der Regel ausschauen wie direkt aus dem Katalog. Dass in dieser Hinsicht sogar noch Luft nach oben ist, bewiesen die beiden Macher mit ihrem äußerst gelungenen MAD DOCTOR OF BLOOD ISLAND, der diesem Streifen folgen sollte – aber das ist eine andere Geschichte. In diesem Reißer reichen auch erst einmal die zahlreichen verbalen Anzüglichkeiten, die man der sich überaus nymphoman gebenden Beverly Powers in den Schnabel gelegt hat. Frau Powers firmiert in diesem Appetithappen, wie so häufig in ihrer Karriere, als Beverly Hills und hat definitiv eine bessere Rolle als John Ashley, der in BRIDES OF BLOOD etwas viel Blässe zeigt, die nicht immer vornehm wirkt. Trotzdem gehörte Ashley fortan zum Stamm-Ensemble der Blood-Island-Filme und ist aus diesem Reigen auch gar nicht wegzudenken. Seinen Partner spielt hier der altgediente Kent Taylor, den man sofort am Gesicht erkennt, auch wenn einem sein Name nicht sofort einfallen will. Er hatte zu diesem Zeitpunkt seine besten Zeiten definitv hinter sich und gibt den Wissenschaflter mit überproportioniertem Ernst, was den Spaßfaktor des Films noch weiter in die Höhe treibt. Zieht man in Betracht, dass im selben Jahr Filme wie NACHT DER LEBENDEN TOTEN oder 2001 entstanden sind, wirkt BRIDES OF BLOOD zuweilen herrlich altbacken und eher dem klassischen Monsterfilm der zwei vorangegangenen Dekaden verhaftet. Darüber hinaus geizt der Streifen aber auch nicht mit wohlgemeinten Schockerbildern, die man so nicht unbedingt erwartet hätte. Gerardo de Leon und Eddie Romero, der überhaupt erst durch de Leon zum Film kam und im Laufe seiner Karriere mit einigen Auszeichnungen bedacht wurde (allerdings nie für einen seiner Blutinsel-Filme) haben mit schmalem Portmonnaie vorzügliches Unterhaltungskino mit großem Schauwert geschaffen. Die Einladung zu weiteren Ausflügen nach Blood Island nimmt man deshalb gerne und ohne Umschweife an.

Text und Titelgrafik: molotto

 

 
 

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