
Wieder einmal
haben die Amerikaner nichts Besseres zu tun, als eine Rakete in
Richtung Mond zu starten. An Bord befinden sich fünf wackere Mannen
und die Navigatorin Helen, die über telepathische Fähigkeiten verfügt.
Nach der Landung auf der dunklen Seite des Mondes geht das amüsante
Grüppchen von Bord, um erste Erkundungen zu unternehmen. Und als
sie so in Raumanzügen gewagtester Prägung mehr in der kargen Ödnis
herumspazieren als forschen (Völlig irre: Helen hat sogar eine Packung
Zigaretten dabei, falls sich Gelegenheit zu einem Päuschen bieten
sollte.), stoßen sie promt auf einen Höhleneingang. Schnell findet
man heraus, dass die Höhle eine eigene Atmosphäre besitzt. Und Sauerstoff
gibt es auch. Fast achtlos wirft man daher die Schutzanzüge beiseite
und begibt sich tiefer in die Unterwelt, wo zunächst einige Riesenspinnen
auf Beute warten. Derer entledigt man sich zügig mittels eingesteckten
Western-Colts - allerdings nicht, ohne die Spinnen vorher auch noch
gehörig zu verprügeln. Wenig später gelangt man in eine riesige
Höhle, in der es sogar Wolken und eine Sonne gibt (Jedenfalls sieht
es danach aus). In dieser Höhle leben die titelgebenden "Cat-Women",
eine zunächst sehr freundlich gesonnene Horde von Frauen (im Film
genau sechs an der Zahl), die auch gerne mal ein Tänzchen wagen
und von deren Gastfreundschaft die Raketen-Mannschaft sehr angetan
ist. Jedoch stellt sich alsbald heraus, dass die Katzenfrauen in
erster Linie an der Rakete interessiert sind, mit der sie zur Erde
gelangen und die Herrschaft an sich reißen wollen. Dazu haben sie
sich auch die achtlos am Höhleneingang in den Dreck geworfenen Raumanzüge
gesichert und denken gar nicht daran, sie ihren Besitzern wieder
auszuhändigen. Doch es gelingt den Raumfahrern natürlich nicht zuletzt
dank der Telepathin Helen, alle "Cat-Women" umzunieten und mit der
Rakete schleunigst das Weite zu suchen.

Neben der eher
einschläfernden Action in CAT-WOMEN OF THE MOON gibt es auch eine
den Film streckende Romanze zwischen Helen und dem Raketen-Commander,
die der näheren Erwähnung nicht wert ist. Gleiches gilt für die
beinahe episch ausgebreiteten Tanzdarbietungen der "Cat-Women".
Für einen lediglich 62-minütigen Film ist also fast schon zuviel
handlungsfremder Füllstoff enthalten. Ein nicht geringer Teil der
(Laien-)Darsteller wurde übrigens direkt aus einer Tanzschule rekrutiert,
womit sich die reichlich dargebotenen Hoppseinlagen noch erklären
lassen. Viel kläglicher sind die Riesenspinnen ausgefallen, die
immer im rechten Augenblick ins Bild schaukeln oder von der Decke
fallen und im Grunde so ohne Leben sind, dass es fast schon peinlich
ist. Gespart wurde nicht zuletzt auch am Rest der Ausstattung: Während
die Raumanzüge eher wie frisierte Schlafanzüge wirken, haben sich
die "Cat-Women" ihr Dress vermutlich gleich aus der Tanzschule selbst
mitgebracht. Auch die Rakete wirkt mehr als klapprig, was sich allerdings
im Grunde von sämtlichen Spezialeffekten in diesem Film sagen lässt.
Ob aller Mängel erstaunt es da geradezu, dass CAT-WOMEN OF THE MOON
bereits 1959 mit MISSILE TO THE MOON (BESTIE DES GRAUENS) ein Remake
erfuhr und Soundtrack-Komponist Elmer Bernstein in späteren Jahren
Weltruhm erlangen sollte - wenn dieser auch gewiss nicht in erster
Linie auf diesem Film beruht. Doch nicht nur er, sondern auch andere
Beteiligte vor und hinter der Kamera dieses Werks machten ganz erstaunliche
Karrieren. Mal ganz davon abgesehen, dass Victor Jory und William
Phipps bereits vor CAT-WOMEN OF THE MOON in einer ganz stattlichen
Anzahl von schnell heruntergekurbelten, oftmals gerade die 60-Minuten-Hürde
erklimmenden Western mitspielten, waren sie sich auch in späteren
Jahren für (fast) keinen Unfug zu schade. Und während Victor Jorys
sicherlich glänzendster filmischer Eintrag mit der 1973 entstandenen
Romanverfilmung PAPILLON geschrieben wurde, agierte William Phipps
noch im selben Jahr wie CAT-WOMEN mit INVADERS FROM MARS (INVASION
VOM MARS) und WAR OF THE WORLDS (KRIEG DER WELTEN) in zwei weiteren
Genrevertretern. Beide schlossen ihre Karriere fast ausnahmslos
mit zahllosen TV-Arbeiten ab. Einen ähnlichen Karriereweg beschritt
auch Regisseur Arthur Hilton, der bereits eine Dekade zuvor mit
MAN MADE MONSTER (1941) und PARDON MY SARONG (ABBOTT UND COSTELLO
UNTER KANNIBALEN, aka. MACH'S EXOTISCH, NICHT EROTISCH, 1942) Genrekost
mit nicht immer ausschließlich freiwilliger Komik vorgelegt hatte
und in späteren Jahren in erster Linie durch seine Arbeiten für
das US-Fernsehen (u. a. MISSION: IMPOSSIBLE - KOBRA, ÜBERNEHMEN
SIE) auffiel. Jack Rabin, der sich für die Spezialeffekte in CAT-WOMEN
OF THE MOON verantwortlich zeichnete, lieferte in THE ATOMIC SUBMARINE
(AUF U17 IST DIE HÖLLE LOS) und THE GIANT BEHEMOTH (beide 1959)
Arbeiten ab, die diesen Ausrutscher von 1953 fast vergessen machen
- das heißt, wenn man ihn überhaupt jemals in seinem Leben vergessen
kann. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass die auf der VHS von
Rhino Home Video "mitgelieferten" 3D-Effekte nicht funktionieren.
Mit oder ohne Brille wird der Zuschauer in erster Linie mit stechendem
Kopfschmerz für seine Mühe belohnt. Wie auch bei ROBOT MONSTER der
Fall, erschien CAT-WOMEN OF THE MOON auf DVD bisher nur in einer
zweidimensionalen, spaßmindernden Fassung.
Text
und Titelgrafik: molotto
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