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CAT-WOMEN OF THE MOON  
ROCKET TO THE MOON
1953
USA
62 Min.
Astor Pictures
Arthur Hilton
Al Zimbalist, Jack Rabin
Roy Hamilton nach einer Story von Jack Rabin und Al Zimbalist
William Whitley
Elmer Bernstein
Jack Rabin, Al Zimbalist, David Commons (optische Effekte), Willis R. Cook (mechanische Effekte)
Einige lustlose Riesenspinnen und tanzwütige Katzenfrauen mit Absichten auf die Weltherrschaft.
Sunny Tufts .... Laird Grainger
  Victor Jroy .... Kip Reissner
  Marie Windsor .... Helen Salinger
  Susan Morrow .... Lambda
  Douglas Fowley .... Walter Walters
  Bill Phipps .... Douglas Smith
  Carol Brewster .... Alpha
  Betty Arlen .... Cat-Women
  Suzann Alexander .... Zeta
  Roxann Delman .... Cat-Woman
  Ellye Marshall .... Cat-Woman
  Judy Walsh .... Cat-Woman
Rhino Home Video (USA, Video), Image Entertainment (USA, DVD)
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Wieder einmal haben die Amerikaner nichts Besseres zu tun, als eine Rakete in Richtung Mond zu starten. An Bord befinden sich fünf wackere Mannen und die Navigatorin Helen, die über telepathische Fähigkeiten verfügt. Nach der Landung auf der dunklen Seite des Mondes geht das amüsante Grüppchen von Bord, um erste Erkundungen zu unternehmen. Und als sie so in Raumanzügen gewagtester Prägung mehr in der kargen Ödnis herumspazieren als forschen (Völlig irre: Helen hat sogar eine Packung Zigaretten dabei, falls sich Gelegenheit zu einem Päuschen bieten sollte.), stoßen sie promt auf einen Höhleneingang. Schnell findet man heraus, dass die Höhle eine eigene Atmosphäre besitzt. Und Sauerstoff gibt es auch. Fast achtlos wirft man daher die Schutzanzüge beiseite und begibt sich tiefer in die Unterwelt, wo zunächst einige Riesenspinnen auf Beute warten. Derer entledigt man sich zügig mittels eingesteckten Western-Colts - allerdings nicht, ohne die Spinnen vorher auch noch gehörig zu verprügeln. Wenig später gelangt man in eine riesige Höhle, in der es sogar Wolken und eine Sonne gibt (Jedenfalls sieht es danach aus). In dieser Höhle leben die titelgebenden "Cat-Women", eine zunächst sehr freundlich gesonnene Horde von Frauen (im Film genau sechs an der Zahl), die auch gerne mal ein Tänzchen wagen und von deren Gastfreundschaft die Raketen-Mannschaft sehr angetan ist. Jedoch stellt sich alsbald heraus, dass die Katzenfrauen in erster Linie an der Rakete interessiert sind, mit der sie zur Erde gelangen und die Herrschaft an sich reißen wollen. Dazu haben sie sich auch die achtlos am Höhleneingang in den Dreck geworfenen Raumanzüge gesichert und denken gar nicht daran, sie ihren Besitzern wieder auszuhändigen. Doch es gelingt den Raumfahrern natürlich nicht zuletzt dank der Telepathin Helen, alle "Cat-Women" umzunieten und mit der Rakete schleunigst das Weite zu suchen.

Neben der eher einschläfernden Action in CAT-WOMEN OF THE MOON gibt es auch eine den Film streckende Romanze zwischen Helen und dem Raketen-Commander, die der näheren Erwähnung nicht wert ist. Gleiches gilt für die beinahe episch ausgebreiteten Tanzdarbietungen der "Cat-Women". Für einen lediglich 62-minütigen Film ist also fast schon zuviel handlungsfremder Füllstoff enthalten. Ein nicht geringer Teil der (Laien-)Darsteller wurde übrigens direkt aus einer Tanzschule rekrutiert, womit sich die reichlich dargebotenen Hoppseinlagen noch erklären lassen. Viel kläglicher sind die Riesenspinnen ausgefallen, die immer im rechten Augenblick ins Bild schaukeln oder von der Decke fallen und im Grunde so ohne Leben sind, dass es fast schon peinlich ist. Gespart wurde nicht zuletzt auch am Rest der Ausstattung: Während die Raumanzüge eher wie frisierte Schlafanzüge wirken, haben sich die "Cat-Women" ihr Dress vermutlich gleich aus der Tanzschule selbst mitgebracht. Auch die Rakete wirkt mehr als klapprig, was sich allerdings im Grunde von sämtlichen Spezialeffekten in diesem Film sagen lässt. Ob aller Mängel erstaunt es da geradezu, dass CAT-WOMEN OF THE MOON bereits 1959 mit MISSILE TO THE MOON (BESTIE DES GRAUENS) ein Remake erfuhr und Soundtrack-Komponist Elmer Bernstein in späteren Jahren Weltruhm erlangen sollte - wenn dieser auch gewiss nicht in erster Linie auf diesem Film beruht. Doch nicht nur er, sondern auch andere Beteiligte vor und hinter der Kamera dieses Werks machten ganz erstaunliche Karrieren. Mal ganz davon abgesehen, dass Victor Jory und William Phipps bereits vor CAT-WOMEN OF THE MOON in einer ganz stattlichen Anzahl von schnell heruntergekurbelten, oftmals gerade die 60-Minuten-Hürde erklimmenden Western mitspielten, waren sie sich auch in späteren Jahren für (fast) keinen Unfug zu schade. Und während Victor Jorys sicherlich glänzendster filmischer Eintrag mit der 1973 entstandenen Romanverfilmung PAPILLON geschrieben wurde, agierte William Phipps noch im selben Jahr wie CAT-WOMEN mit INVADERS FROM MARS (INVASION VOM MARS) und WAR OF THE WORLDS (KRIEG DER WELTEN) in zwei weiteren Genrevertretern. Beide schlossen ihre Karriere fast ausnahmslos mit zahllosen TV-Arbeiten ab. Einen ähnlichen Karriereweg beschritt auch Regisseur Arthur Hilton, der bereits eine Dekade zuvor mit MAN MADE MONSTER (1941) und PARDON MY SARONG (ABBOTT UND COSTELLO UNTER KANNIBALEN, aka. MACH'S EXOTISCH, NICHT EROTISCH, 1942) Genrekost mit nicht immer ausschließlich freiwilliger Komik vorgelegt hatte und in späteren Jahren in erster Linie durch seine Arbeiten für das US-Fernsehen (u. a. MISSION: IMPOSSIBLE - KOBRA, ÜBERNEHMEN SIE) auffiel. Jack Rabin, der sich für die Spezialeffekte in CAT-WOMEN OF THE MOON verantwortlich zeichnete, lieferte in THE ATOMIC SUBMARINE (AUF U17 IST DIE HÖLLE LOS) und THE GIANT BEHEMOTH (beide 1959) Arbeiten ab, die diesen Ausrutscher von 1953 fast vergessen machen - das heißt, wenn man ihn überhaupt jemals in seinem Leben vergessen kann. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass die auf der VHS von Rhino Home Video "mitgelieferten" 3D-Effekte nicht funktionieren. Mit oder ohne Brille wird der Zuschauer in erster Linie mit stechendem Kopfschmerz für seine Mühe belohnt. Wie auch bei ROBOT MONSTER der Fall, erschien CAT-WOMEN OF THE MOON auf DVD bisher nur in einer zweidimensionalen, spaßmindernden Fassung.

Text und Titelgrafik: molotto

 

 

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