FRANKENSTEINS FLUCH
THE CURSE OF FRANKENSTEIN
-
1957
Großbritannien
82 Min.
Hammer Studios
Terence Fisher
Max Rosenberg, Anthony Hinds (Produzenten), Michael Carreras (ausführender Produzent)
Jimmy Sangster, Mary Shelley (Roman "Frankenstein")
Jack Asher
James Bernard
Philip Leakey (Makeup)
Eine Kreatur aus einem wieder zum Leben erweckten Mörder mit dem verletzten Gehirn eines Professors.
Peter Cushing .... Baron Victor Frankenstein
  Hazel Court .... Elizabeth
  Robert Urquhart .... Paul Krempe
  Christopher Lee .... Die Kreatur
  Melvyn Hayes .... Young Victor
  Valerie Gaunt .... Justine
  Paul Hardtmuth .... Prof. Bernstein
  Noel Hood .... Tante Sophie
  Fred Johnson .... Großvater
  Claude Kingston .... kleiner Junge
  Alex Gallier .... Priester
  Michael Mulcaster .... Wärter
  Andrew Leigh .... Hermann (Burgmeister)
  Anne Blake .... Frau Burgmeisters
  Sally Walsh .... Elizabeth als Kind
  Middleton Woods .... Dozent
  Raymond Ray .... Onkel
  Ernest Jay .... Totengräber (ungenannt)
Warner Home (VHS + DVD, Weltweit)
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Baron Victor Frankenstein liegt zusammengekauert in seiner Gefängniszelle und wartet auf seine Hinrichtung. Als ein Geistlicher ihn aufsucht, versucht Frankenstein in seiner Verzweifelung den Priester von der Richtigkeit seines Handelns zu überzeugen. Er beginnt seine Geschichte an dem Tag, an dem sein Vater zu Grabe getragen wurde. Die letzten Trauergäste verlassen das Haus, unter ihnen auch seine Cousine Elizabeth und seine Tante Sophie. Er versichert den beiden noch, die finanzielle Unterstüzung von Seiten seines Vater fortzusetzen. Einige Minuten später läutet es an der Tür und Paul Krempe, der sich auf die Suchanzeige für einen Hauslehrer gemeldet hatte, tritt in das Leben des jungen Barons. Der gelehrige Schüler ist von Paul begeistert und schon nach wenigen Jahren ist Victor auf dem naturwissenschaftlichen und medizinischen Kenntnisstand der Zeit. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist schon längst einem freundschaftlichen gewichen und Paul beschließt weiterhin im Hause des Barons zu verweilen, um gemeinsam mit ihm zu forschen und in die Welt des Unbekannten vorzudringen. Die Jahre vergehen und die kontinuierliche Arbeit trägt ihre Früchte. In einem sensationellen Versuch gelingt es den beiden einen toten Hund wieder zurück ins Leben zu holen. Doch schon am gleichen Abend scheiden sich die Geister der beiden Wissenschaftler. Während Paul die gewonnenen Erkenntnisse der medizinischen Welt offenbaren möchte, liegen Victors Absichten ganz woanders. Er scheint besessen von dem Gedanken einen perfekten Menschen aus Leichenteilen zusammenzusetzen und ihn zum Leben zu erwecken. Paul läßt sich breit schlagen und hilft Victor dabei den Körper eines erhängten Verbrechers zu stehlen, beteiligt sich aber nicht weiter an den Experimenten. Inzwischen ist Elizabeth, mittlerweile zu einer schönen jungen Frau herangewachsen, in Frankensteins Haus eingezogen und beabsichtigt Victor in naher Zukunft zu heiraten. Paul sieht Elizabeth angesichts der Pläne von Victor in großer Gefahr und beschwört sie das Haus zu verlassen. Sie aber bleibt, nicht zuletzt weil sie sich auf Grund der langen finanziellen Unterstüzung an Victor versprochen sieht. Victor setzt derweil seine Arbeit fort, hat die Hände eines verstorbenen Bildhauers besorgt und ist nun auf der Suche nach dem Gehirn eines Genies. Zu diesem Zweck läd er den alten Professor Bernstein ein und schubst ihn von einer Galerie in die Eingangshalle seines Hauses. Paul ahnt, dass Frankenstein nur an dem Gehirn des nun toten Professors interessiert ist und überrascht ihn bei der Entnahme. Es kommt zu einem Handgemenge und das in einen Glas befindliche Gehirn wird gegen ein Wand geschleudert. Für Paul ist nun das Maß erreicht und er verläßt endgültig das Haus. Victor arbeitet davon unberührt weiter, setzt seiner Kreatur das verletzte Gehirn ein und erweckt sie zum Leben...

FRANKENSTEINS FLUCH war für die britschen Hammer Studios der erste Ausflug ins Horror-Genre und gleichzeitig auch ihr erster Farbfilm. Man bediente sich mit "FRANKENSTEIN" der berühmten Romanvorlage von Mary Shelley, änderte aber im Vergleich zu vorhergehenden Verfilmungen des Stoffes die Handlung etwas. Der Vergleich zu James Whales Meisterwerk von 1931 liegt hier natürlch nahe, doch FRANKENSTEINS FLUCH erzählt die Geschichte anders: Das Monster tritt etwas in den Hintergrund, wofür die Entwicklung und die Beweggründe des Schöpers weiter in den Fokus der Geschichte rücken. Der Baron verwandelt sich von einem teamfähigen Wissenschaftler mit ehrenwerten Zielen in einen besessenen Egomanen, der für die Umsetzung seiner Ideen immer rücksichtloser vorgeht. Schließlich schreckt er selbst vor Morden nicht zurück, um sein Projekt zu vollenden und zu schützen. Peter Cushing als Baron und Robert Urquhart als Paul Krempe sind die tragenden Figuren und bieten eine markelose Darstellung. Christopher Lee als stummes Ungeheuer hat etwas wenig "sceen time" und somit recht eindimensional. Auch wenn FRANKENSTEINS FLUCH etwas statischer und nicht so blutig wie spätere Frankenstein-Filme aus gleichem Hause daherkommt, hat er seine Qualitäten. Gute Dialoge und Regie, eine wunderschöne Ausstattung und Ausleuchtung, sowie erstklassige Darsteller verbreiten eine angenehm gruselige Gothic-Stimmung und erzählen ohne allzuviel vordergründige Effekthascherei eine spannende Geschichte. Eine Eigenschaft, die in vielen späteren Hammer-Produktionen, besonders ab Ende der sechziger Jahre schmerzlich zu vermissen ist. Die deutsche DVD von Warner Home hat neben einem Trailer zwar wie gewohnt keine weiteren Extras, bietet aber (auch wie gewohnt) ein tadellose 16:9 Bild und einen guten Mono-Ton.

Text und Titelgrafik: dr. whogen

 

 

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