
Ana ist Krankenschwester
in einem Krankenhaus, in das während ihrer Schicht ständig
Personen mit Bisswunden eingeliefert werden. Die Verletzten weisen
alle Merkmale einer starken Infektion auf. Auf der Fahrt nach Hause
herrschen auf den Strassen schon turbulente Verhältnisse. Autos
verursachen Unfälle und Menschen rennen auf der Flucht durch
die Gegend. Andere Menschen jagen hinter den Flüchtenden her.
Ana kommt unbeschadet zu ihrem Haus, doch hier wartet schon das
Grauen. Das kleine Mädchen der Nachbarn hat Anas Mann gebissen
und dieser kommt recht schnell wieder als Zombie auf die Beine.
Ana rettet sich in ihr Auto und flüchtet. Ziellos fährt
sie durch die Stadt, bis ihr Auto liegen bleibt und sie sich einer
kleinen Gruppe von Überlebenden anschließt. Mit von der
Partie sind der Polizist Kenneth, ein Verkäufer namens Michael
und der junge Andre mit seiner schwangeren Freundin Luda. Sie beschließen
sich in einem nahegelegenen Einkaufszentrum zu verschanzen. Doch
die Mall wird schon von einigen Wachleuten beansprucht, die die
ungebetenen Gäste auch wie solche behandeln. Doch schon bald
können die Wachleute entwaffnet werden und man dreht den Spieß
um. Wiederum kurze Zeit schließt man sich dann zusammen um
gegen die immer größer werdende Zombiemeute gemeinsame
Sache zu machen. Die Gruppe entdeckt auf dem Dach eines benachbarten
Hauses einen weiteren Überlebenden, mit dem sie sich eine ganze
Zeit lang anhand von Texttafeln verständigt. Schließlich
entscheidet man sich dazu, zwei in der Tiefgarage vorgefundene Busse
in A-Team-Manier umzubauen und wagt die Flucht in eine ungewisse
Zukunft...

Eigentlich müßte
der Film "28 DAWN OF THE DEADS LATER" heißen, besteht
er doch ausschießlich aus Versatzstücken von DAWN OF
THE DEAD (1978), was die Story angeht und von 28 DAYS LATER, was
die visuelle Umsetzung angeht. Von Eigenständigkeit oder zumindest
von eigenen Ideen zu sprechen wäre bei DAWN OF THE DEAD (2004)
wirklich mehr als vermessen. Nun mögen manche sagen: "Es
ist ja auch ein Remake und braucht keine Eigenständigkeit".
Ok, dann muss er sich auch einen Vergeich mit dem Original gefallen
lassen. Und hierbei fällt er gnadenlos durch. Dialoge, die
an Belanglosigkeit kaum von einer schlechten deutschen Soap zu überbieten
sind, Charakterzeichnung mit dem Holzhammer (damit auch der letzte
minderbemittelte Splatterfreak nach einen Satz schnallt, wer gut
und wer böse ist), berechnend gesetzte komödiantische
Akzente, die wohl nur vom Publikum des aktuellen amerikanischen
Blockbusterkinos mit einem Grinsen belohnt werden können, schnelle
Schnitte und Kamerabewegungen, die in 28 DAYS LATER noch als Stilmittel
eingesetzt wurden verkommen hier zum nervigen Allheilmittel um Aktion
zu implizieren und letztendlich die Spannung, bzw. Atmosphäre,
die u.a. durch die Fokussierung auf Spezialeffekte, unpassesnde
Soundeffekte und den schon angesprochenen überbeanspruchten
Schnittstil völlig zu vermissen ist. Was die Darsteller wirklich
drauf haben, bleibt angesichts des schwachen Drehbuchs und der rudimentären
Regie leider im Dunkeln. Den Film retten auch nicht die eher aufdringlichen
Hommagen an das Original, die in Form von Gastauftritten unübersehbar
platziert wurden. Unterm Strich bleibt neben der Entäuschung
nur der Titel, den DAWN OF THE DEAD (2004) mit dem Original gemein
hat. Und Entäuschung kommt von täuschen. Von Etikettenschwindel
zu sprechen liegt nahe, denn ohne seinen Titel wäre DAWN OF
THE DEAD (2004) sicherlich unbeachtet und mit nur 10% seiner Besucherzahlen
in der Versenkung verschwunden. Allein die 26 Millionen US-Dollar
Produktionskosten und die damit verbundene, vernünftige technische
Umsetzung unterscheiden den Film von einer Direct-to-Video-Produktion.
Viele sprechen von tollen Spezialeffekten, doch leider können
diese auch nur in Form einzelner Splattereffekte und Zombiemasken
überzeugen. Hier wurde eher auf Masse, als auf Klasse gesetzt.
Naja, dem Mob scheint es zu gefallen , denn anders sind überwiegend
positiven Reaktionen auf DAWN OF THE DEAD (2004) nicht zu erklären.
Warten wir mal, welchen Status der Film in 25 Jahren inne haben
wird, wobei es nicht schwer ist vorauszusagen, dass er sich nahtlos
in die endlose Reihe von Remakes einreihen wird, die nur noch pro
forma in irgendwelchen Listen, Filmographien oder Filmlexika Erwähnung
finden werden.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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