
Auf dem Mars hat
es einen Krieg zwischen den Geschlechtern gegeben bei dem die Männer
den kürzeren gezogen haben und im Laufe der Zeit immer schwächer
und nutzloser geworden sind. Da mit den degenerierten Marsmännern
der Fortbestand der Zivilisation nicht mehr gewährleistet ist, begibt
sich die in Lack und Leder gekleidete Marsianerin Nyah auf den Weg
zur Erde um dort nach geeigneten Paarungspartnern Ausschau zu halten.
Geplant war eine Landung in London, doch ihr Raumschiff wurde von
einem Meteoriten getroffen und so sucht sich Nyah unfreiwillig für
ihr Vorhaben ein Wirtshaus irgendwo im Nichts der schottischen Highlands
aus. Das einsame Gasthaus wird samt der noch einsameren Umgebung
mittels eines Energieschildes eingeschlossen und soll die Hand voll
Gäste der Kneipe an einer Fluch hindern. Es wird viel geredet und
zwischendurch protzt die strenge Nyah mit ihrem Roboter, der große
Ähnlichkeit mit einem Kühlschrank aus den Sechzigern hat. Da dieser
"Todesstrahlen" verschießen kann sitzt Nyah eindeutig am längeren
Hebel Doch wird sie ihr Ziel erreichen?

Obwohl der teilweise
sehr dialoglastige Film niemals über Soap-Niveau hinaus kommt, birgt
er eine ganze Reihe interessanter und sehenswerter Szenen. Der Grundton
dieser englischen Produktion ist durchweg ernst - im Gegensatz zu
den meisten amerikanischen Genreprodukten dieser Zeit, in denen
häufig geflachst wird und in denen sexistisch-dumme Bemerkungen
zum guten Ton gehörten. Eine absolute Schau ist Patricia Laffan
als Nyah in ihrem schwarzen Domina-Kostüm mit ihrem lustigen Roboter.
Ganz offensichtlich sind hier die Parallelen zu dem großartigen
DER TAG AN DEM DIE ERDE STILL STAND, in dem ebenfalls ein einzelner
Außerirdischer mit seinem Roboter die Erde besucht und seine zahlenmäßige
Unterlegenheit durch überlegene Technik ausgleicht. Patricia Laffan,
die schon den der Seite von Peter Ustinov in QUO VADIS die Poppaea
geben durfte, gibt hier richtig Gas, was man auch Overacting nennen
könnte, der Supporting Cast ist solide, allen voran die supersüße
Hazel Court (Bild hier).
Die Story läßt durch einige gute Ideen aufmerken, wie ein Raumschiff
aus "organischem Metall", welches sich selbst repariert (wird leider
nicht gezeigt). Obwohl der Film komplett im Studio gedreht wurde
und im Grunde nur zwei Lokations zu bieten hat (in der Kneipe und
vor dem Raumschiff), hat man einige recht stimmungsvolle Momente
hin bekommen. Aber so etwas können die Engländer ja, wie unzählige
Filme aus den Hammer-Studios beweisen. Alles in allem eine sehr
eigenständige Produktion, die sich angenehm vom Sci-Fi-Einerlei
der fünfziger und sechziger Jahre abhebt. Was die zur Verfügung
stehenden Home-Entertainment Produkte angeht ist die amerikanische
DVD von Image die beste Wahl.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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