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DEVIL´S EXPRESS 
GANG WARS, DEATH EXPRESS (Großbritannien), EL ESPRESSO DEL DIABLO (Mexiko), PHANTOM OF THE SUBWAY (Arbeitstitel)
1976
USA
82 Min.
Mahler Films
Barry Rosen
Steve Madoff, Nick Patton
Niki Patton, CeOtis Robinson, Barry Rosen
Paul Glickman
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ein alter chinesischer Dämon
Warhawk Tanzania .... Luke
  Wilfredo Roldan .... Rodan
  Thomas D. Anglin .... Tom
  Sam DeFazio
  Thomas Doran .... Monster (Stimme)
  Fred Berner .... Geschäftsmann
  Larry Fleischman .... Chris
  David E. Durston .... U-Bahn-Opfer
  Jane Landis
  Sylvia Mann .... alte Frau
  Sarah Nyrick .... alte Frau
  CeOtis Robinson .... Gleisarbeiter
  Sherry Steiner .... junge Frau an der U-Bahn-Station
  Tamu Tanzania .... Barmädchen
  Tsikagi Tanzania
Simitar Video, Sun Video (VHS, USA), FLK Video Films (VHS, Großbritannien), VUH Video (VHS, Niederlande), Star Base Video (VHS, Australien)
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Hongkong, 200 Jahre vor Christi Geburt: Einige Mönche und ein alter Mann tragen eine Kiste zu einer Höhle. Sie versiegeln die Kiste mit einem Amulett und lassen sie in die Höhle hinab. Danach tötet der alte Mann erst die Mönche und dann sich selbst.
New York, 1976: Luke hat eine Kampfschule und ist in der Nachbarschaft beliebt. Um die Prüfung zum Kung Fu-Meister abzulegen, reist er mit seinem Freund Rodan nach Hongkong. Rodan hat immer wieder Ärger wegen seiner krummen Geschäfte, doch diese Probleme müssen erst einmal ruhen. In Hongkong schafft Luke die Prüfung, abschließend soll er an einem einsamen Ort meditieren. Rodan ist das zu langweilig, er streift umher und findet die Höhle mit der Kiste. Das Amulett nimmt er mit, dann geht es zurück in die Heimat. Was niemand weiß: in der Kiste war ein monströses Wesen gefangen, das nun ausbricht und den beiden im Körper eines Geschäftsmannes per Schiff nach New York folgt. Das Wesen kann seine Augen nicht schließen, findet es deshalb zu hell und nistet sich in der dunklen U-Bahn ein, wo es bald erste Opfer gibt. Die Polizei glaubt an einen Bandenkrieg zwischen Schwarzen und Chinesen. Rodan versucht sich als Drogenhändler und kriegt Ärger mit eben diesen Chinesen, was in verschiedenen Auseinandersetzungen endet. Als die Chinesen das Amulett an Rodans Hals sehen, flüchten sie. Das Monster bricht aus dem Geschäftsmann heraus, als Rodan mit dem Amulett in der Nähe ist. Später muss Rodan in die U-Bahn flüchten und wird vom Monster getötet. Luke ist sauer, verdächtigt die Chinesen und will es den ihnen heimzahlen. Doch er erfährt von einem alten Chinamann, dass er es mit einen Dämon zu tun hat, den es zu besiegen gilt. Ausgestattet mit dem Amulett und dem Beistand des weisen Mannes stellt sich Luke in der U-Bahn dem Monster. Es kommt zum Kampf und nach Halluzinationen und allerlei wirren Tricks kann Luke das Scheusal besiegen.

Die 70er Jahre waren die Hochzeit des Martial Arts-Kinos und lockten auch mit der Blaxpoitationwelle Kunden ins Kino. Da wollte wohl auch Mr. Rosen samt Freunden etwas abhaben vom Kuchen und ersann eine wirre Geschichte, die nicht nur Blaxpoitation und Kung Fu-Kino bietet sondern auch noch eine Schippe Horror dazu packt. Das Ergebnis ist einzigartig. Während Warhawk Tazania als Karikatur eines schwarzen Kinohelden daherkommt, ist besonders sein Partner Wilfredo Roldan in der Rolle des Rodan (nein, er fliegt nicht über Japan) einer der schlechtesten Darsteller, die man sich vorstellen kann. Grimassen ziehend und übertrieben cool erlebt er überdies furchtbar inszenierte Kampfszenen, die wie das Spiel von Kindern anmuten, die gerade aus dem neuesten Bruce Lee-Film kommen. Auch die anderen Darsteller sind unterste Schublade, besonders ist der besessene Geschäftsmann zu erwähnen. Er eiert gequält durch die Gegend und die Glubschaugen wurden der Einfachheit halber einfach auf seine Augenlider gemalt.
Ein weiteres schlimmes Detail ist neben angefunkter Musik aus dem Archiv ein fürchterlicher Schnulzensong, zu dem Impressionen Lukes mit seiner für die Handlung vollkommen unwichtigen Freundin gezeigt werden. Handwerklich wurde hier an allen Ecken und Enden so ziemlich alles falsch gemacht. Schnitt, Ton, Dramaturgie – alles ging in die Hose. Und gerade das macht den Film sehenswert, denn man muss dieses Fiasko einfach selbst erleben, lässt es sich doch kaum in Worte fassen. DEVIL´S EXPRESS will so viel und schafft so wenig. Toll!
Der Film erschien bislang nur als VHS-Cassette, wobei die schummerige US-Version in den dunklen Kampfszenen am Ende des Films wenig Details zeigt. Die britische Variante lässt wenigstens auch das Monster erkennen, das sich als Mann im Gummianzug herausstellt - dabei aber in Anbetracht geringen Mittel der Produzenten (das Budget war ca. $100.000) sogar halbwegs funktioniert.
2009 plante die US-Firma Code Red eine DVD des Films, wobei verkündet wurde, das Originalnegativ von DEVIL´S EXPRESS wäre aufgetaucht. Die DVD erschien aber nie. Der auf der US-DVD TALES OF THE VOODOO, Volume 3 enthaltene DEVIL`S EXPRESS ist ein Hongkongfilm gleichen Titels, obwohl das Cover etwas anderes erzählt. Also Finger weg.

Text und Titelgrafik: ingojira

 

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