
Hongkong, 200
Jahre vor Christi Geburt: Einige Mönche und ein alter Mann
tragen eine Kiste zu einer Höhle. Sie versiegeln die Kiste
mit einem Amulett und lassen sie in die Höhle hinab. Danach
tötet der alte Mann erst die Mönche und dann sich selbst.
New York, 1976: Luke hat eine Kampfschule und ist in der Nachbarschaft
beliebt. Um die Prüfung zum Kung Fu-Meister abzulegen, reist
er mit seinem Freund Rodan nach Hongkong. Rodan hat immer wieder
Ärger wegen seiner krummen Geschäfte, doch diese Probleme
müssen erst einmal ruhen. In Hongkong schafft Luke die Prüfung,
abschließend soll er an einem einsamen Ort meditieren. Rodan
ist das zu langweilig, er streift umher und findet die Höhle
mit der Kiste. Das Amulett nimmt er mit, dann geht es zurück
in die Heimat. Was niemand weiß: in der Kiste war ein monströses
Wesen gefangen, das nun ausbricht und den beiden im Körper
eines Geschäftsmannes per Schiff nach New York folgt. Das Wesen
kann seine Augen nicht schließen, findet es deshalb zu hell
und nistet sich in der dunklen U-Bahn ein, wo es bald erste Opfer
gibt. Die Polizei glaubt an einen Bandenkrieg zwischen Schwarzen
und Chinesen. Rodan versucht sich als Drogenhändler und kriegt
Ärger mit eben diesen Chinesen, was in verschiedenen Auseinandersetzungen
endet. Als die Chinesen das Amulett an Rodans Hals sehen, flüchten
sie. Das Monster bricht aus dem Geschäftsmann heraus, als Rodan
mit dem Amulett in der Nähe ist. Später muss Rodan in
die U-Bahn flüchten und wird vom Monster getötet. Luke
ist sauer, verdächtigt die Chinesen und will es den ihnen heimzahlen.
Doch er erfährt von einem alten Chinamann, dass er es mit einen
Dämon zu tun hat, den es zu besiegen gilt. Ausgestattet mit
dem Amulett und dem Beistand des weisen Mannes stellt sich Luke
in der U-Bahn dem Monster. Es kommt zum Kampf und nach Halluzinationen
und allerlei wirren Tricks kann Luke das Scheusal besiegen.

Die 70er Jahre
waren die Hochzeit des Martial Arts-Kinos und lockten auch mit der
Blaxpoitationwelle Kunden ins Kino. Da wollte wohl auch Mr. Rosen
samt Freunden etwas abhaben vom Kuchen und ersann eine wirre Geschichte,
die nicht nur Blaxpoitation und Kung Fu-Kino bietet sondern auch
noch eine Schippe Horror dazu packt. Das Ergebnis ist einzigartig.
Während Warhawk Tazania als Karikatur eines schwarzen Kinohelden
daherkommt, ist besonders sein Partner Wilfredo Roldan in der Rolle
des Rodan (nein, er fliegt nicht über Japan) einer der schlechtesten
Darsteller, die man sich vorstellen kann. Grimassen ziehend und
übertrieben cool erlebt er überdies furchtbar inszenierte
Kampfszenen, die wie das Spiel von Kindern anmuten, die gerade aus
dem neuesten Bruce Lee-Film kommen. Auch die anderen Darsteller
sind unterste Schublade, besonders ist der besessene Geschäftsmann
zu erwähnen. Er eiert gequält durch die Gegend und die
Glubschaugen wurden der Einfachheit halber einfach auf seine Augenlider
gemalt.
Ein weiteres schlimmes Detail ist neben angefunkter Musik aus dem
Archiv ein fürchterlicher Schnulzensong, zu dem Impressionen
Lukes mit seiner für die Handlung vollkommen unwichtigen Freundin
gezeigt werden. Handwerklich wurde hier an allen Ecken und Enden
so ziemlich alles falsch gemacht. Schnitt, Ton, Dramaturgie –
alles ging in die Hose. Und gerade das macht den Film sehenswert,
denn man muss dieses Fiasko einfach selbst erleben, lässt es
sich doch kaum in Worte fassen. DEVIL´S EXPRESS will so viel
und schafft so wenig. Toll!
Der Film erschien bislang nur als VHS-Cassette, wobei die schummerige
US-Version in den dunklen Kampfszenen am Ende des Films wenig Details
zeigt. Die britische Variante lässt wenigstens auch das Monster
erkennen, das sich als Mann im Gummianzug herausstellt - dabei aber
in Anbetracht geringen Mittel der Produzenten (das Budget war ca.
$100.000) sogar halbwegs funktioniert.
2009 plante die US-Firma Code Red eine DVD des Films, wobei verkündet
wurde, das Originalnegativ von DEVIL´S EXPRESS wäre aufgetaucht.
Die DVD erschien aber nie. Der auf der US-DVD TALES OF THE VOODOO,
Volume 3 enthaltene DEVIL`S EXPRESS ist ein Hongkongfilm gleichen
Titels, obwohl das Cover etwas anderes erzählt. Also Finger
weg.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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