
Das mittelalterliche
Königreich Urland wird von einem bösartigen Drachen bedroht.
Um die Bestie ruhig zu halten, wird aus den Jungfrauen des Landes
einmal im Jahr ein Opfer für die Feuerspeiende Bestie ausgelost.
So hat König Casiodorus zumindest die meisten seiner Untergebenen
vor dem Zorn des Drachen geschützt.
Doch einige Menschen wollen das Problem auf andere Art lösen.
Unter der Führung des als Junge verkleideten Mädchens
Valerian suchen einige Urländer den weit entfernt lebenden
Magier Ulrich auf, der den Drachen bezwingen soll. Ulrich willigt
ein und macht sich mit den Fremden auf den Weg, als Tyrian, der
Hauptmann des Königs auftaucht. Er glaubt nicht an die Kräfte
Ulrichs und verlangt einen Test, den der alternde Magier nicht überlebt.
Sterbend gibt er seinem Lehrling Galen den Befehl, seine Asche in
brennendes Wasser zu werfen, was der junge Mann noch nicht deuten
kann.
Ausgestattet mit dem Amulett seines Meisters will Galen nun selbst
den Drachen bezwingen, ohne zu wissen, was ihn erwartet. Auf der
Reise nach Urland tötet Tyrian Galens treuen Diener Hodge,
doch letztendlich erreicht der Nachwuchszauberer sein Ziel. Durch
einen Erdrutsch verschließt er den Eingang der Drachenhöhle
und die Gefahr scheint gebannt. Mit dem vermeintlichen Ende der
Jungfrauen-Lotterie braucht sich auch Valerian nicht mehr zu verstellen.
Sie zieht sich Frauenkleider an und Galen findet das gar nicht schlecht.
Doch der König ist nicht erfreut. Zu sehr fürchtet er,
dass der Drache fürchterlicher als je zuvor auftauchen könnte.
So lässt er Galen ins Verließ werfen und nimmt ihm das
Zauberamulett ab. Als die Erde zu beben beginnt, kann Galen mit
Hilfe der Prinzessin Elspeth fliehen, nachdem sie realisiert hat,
das ihr Name niemals mit in der Lotterie war. Die Ursache für
das Erdbeben ist der Drache, der nun fürchterlich wütend
ist und feuerspeiend über die Hütten der Mensche fliegt.
Galen benötigt eine Waffe, um dem Drachen entgegen zu treten
und Valerians Vater schmiedet eine Lanze, die mit der Magie des
Zauberamuletts veredelt wird. Außerdem baut Valerian dem jungen
Magier einen Schild aus Drachenschuppen, der ihn vor dem Feuer des
Untiers schützen soll. Mittlerweile hat die Prinzessin dafür
gesorgt, dass ihr Name bei der neuesten Lotterie gezogen wird. Galen
will sie retten und begibt sich zum Opferplatz. Als er dort mit
Tyrian kämpfen muss, steigt die Prinzessin in die Drachenhöhle
hinab. Galen tötet Tyrian und folgt ihr. Doch er kommt zu spät.
Einig Drachen-Jungtiere sind bereits dabei, die Prinzessin aufzufressen.
Es wird ihr letztes Festmahl, denn der Jungzauberer tötet die
Drachenbrut, ehe er tiefer in das Höhlengewölbe hinabsteigt.
Schon bald taucht der Drache aus der brennenden Wasseroberfläche
auf und Galen versucht, zu flüchten. Das Monstrum folgt ihm
und findet seine toten Nachkommen. Diesen Moment nutzt Galen aus
und springt auf den Hals des Drachen. Nach einem wilden Kampf ist
Galens Lanze jedoch zerbrochen und das Monster noch bei bester Gesundheit.
Leicht verletzt kann der junge Mann entkommen. Nun erinnert er sich
an die letzten Worte seines toten Meisters Ulrich. Er nimmt die
Asche des Magiers und streut sie in den brennenden See in der Drachenhöhle.
Daraufhin erscheint Ulrich, um den Drachen zu besiegen. Er fordert
das Monster auf einer Bergspitze heraus und gibt Galen den Befehl,
das Amulett zu zerstören, solange noch Leben in ihm selbst
sei. Der Drache packt schließlich Ulrich und fliegt davon.
In diesem Moment zerstört Galen das Amulett, worauf hin Ulrich
mitsamt dem fliegenden Untier explodiert. Glühend stürzt
der tote Drache in seinen See. Nachdem sich dann König Casiodurus
als Drachentöter präsentiert. Ziehen Galen und Valerian
einer glücklichen Zukunft entgegen.

DER DRACHENTÖTER
ist eine recht ungewöhnliche Disney-Produktion. Härtere
Untertöne gab es zwar schon in dem Disney-Film DAS SCHWARZE
LOCH (THE BLACK HOLE), aber das hier gezeigte Mittelalter ist noch
eine ganze Prise düsterer. Der Star des Films ist natürlich
der Drache und Regisseur Robbins macht es sehr spannend, bis er
seinen monströsen Helden präsentiert. Bis dahin unterhält
der Film aber auch bestens, wobei eine gute Besetzung - allen voran
Ralph Richardson - und stimmungsvolle Bilder überzeugen. Der
Drache selbst ist eines der gelungendsten Filmungeheuer, was an
der guten Zusammenarbeit verschiedener Spezial-Effekt-Gruppen liegt.
Die originalgroßen Drachen-Requisiten passen haargenau zu
dem animierten Modell. Letzteres bewegt sich streckenweise äußerst
realistisch und flüssig, was an der sogenannten Go-Motion-Technik
liegt. Diese von Phil Tippett angewandte weiterentwickelte Variante
der Stop Motion-Technik verursacht natürliche Bewegungsunschärfen
und kam bereits im zweiten Teil der KRIEG DER STERNE-Saga DAS IMPERIUM
SCHLÄGT ZURÜCK zum Einsatz. DER DRACHENTÖTER ist
somit einer der empfehlenswerten Beiträge der 80er-Jahre Fantasywelle.
Neben den superben Effekten (an denen sich in punkto Drachendesign
auch der Film HERSCHAFT DES FEUERS (REIGN OF FIRE) orientierte)
gelingt dem Film auch, vom Wechsel in der Gesellschaft zu erzählen.
Mit dem Tod des Drachen sowie des Zauberers Ulrich scheint die Zeit
der Magie vorbei zu sein.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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