
Ein Bediensteter
der Familie Delambre beobachtet wie die Dame des Hauses ihren Ehegatten
auf einer Industriepresse zerquetscht. Inspektor Charas und der
herbeigeeilte Bruder des Zerquetschten versuchen den Hergang zu
rekonstruieren und die Hintergründe für den Tod zu beleuchten. Was
konnte Helene Delambre zu solch einer Tat bewegen? Warum hat sich
André Delambre scheinbar nicht gewehrt? Die Geschichte, die Helene
Delambre nun auftischt ist allzu phantastisch, dass vor allem der
Polizei weiterhin Zweifel bleiben. Der getötete Wissenschaftler
André Delambre arbeitete in seinem Labor an einem Verfahren, Material
zu teleportieren. Es ihm nicht nur gelungen war Gegenstände, wie
Aschenbecher, Zeitungen und andere Gebrauchsgegenstände, sondern
auch eine Hauskatze zu de-materialisieren und an einem anderen Ort
wieder zu materialisieren. Wie es sich für einen engagierten Wissenschaftler
in einem Sci-Fi-Film gehört, war der nächste Schritt ein Selbstversuch,
der dann auch mehrfach gelang. Bei einer der wiederholten Selbstteleportationen
bemerkte Andre Delambre nicht, dass eine Stubenfliege mit ihm zusammen
in die Teleportationskabine gelangt war. Die Folgen waren fatal:
Bei der Teleportation vermischten sich "Teile" der Fliege mit "Teilen"
des Wissenschaftlers und der gute Mann materialisierte sich mit
dem Kopf einem Arm der Fliege. Da er als Mensch mit einem monströsen
Fliegenkopf nicht weiter leben wollte, überredete er seine Frau
ihm Sterbehilfe zu leisten. Das einzige, was die Polizei von dieser
recht unglaubwürdigen überzeugen könnte, wäre die Fliege, die an
der Teleportation beteiligt war. Wenn André Delambre den Kopf und
einen Arm der Fliege hatte, müsste die Fliege ja den Kopf und den
Arm von Andre Delambre haben. Helene jagt nun jeder Fliege nach,
die durch das Haus schwirrt, doch wird sie die richtige finden?

Anders als bei
vielen Monsterfilmen, lebt DIE FLIEGE nicht hauptsächlich von seinen
Spezialeffekten, obwohl diese qualitativ weit über dem Durchschnitt
liegen. Vielmehr lebt der Film durch seine hervorragenden Darsteller,
allen voran der große Vincent Price. Das Drehbuch gehört mit zu
Besten, dass diese Genre in den 50er und 60er Jahren hervorgebracht
hat: Alles beginnt mit einer recht blutigen Szene an der Presse
und erzählt fortan die abenteuerliche Geschichte des Andre Delambre
in Rückblenden. So erfährt der Zuschauer erst nach und nach, was
die Frau des Wissenschaftler dazu bewogen hat, ihm bei seinem Freitod
zu helfen. Auch die seelische Verfassung der Frau und ihre teilweise
überzogenen Reaktionen werden nachvollziehbar, wenn man erfährt
welche unglaublichen und tragischen Ereignisse dazu geführt haben,
dass sie nun unter Mordverdacht steht. Der Film nimmt sich die Zeit,
die Hauptpersonen der Geschichte ausreichend einzuführen und eine
ausführlich Charakterzeichnung dieser vorzunehmen. Das überraschende
und grausame Ende setzt der spannenden Story dann die Krone auf.
Selbst das hervorragende Remake von David Cronenberg aus dem Jahre
1984 kann diesem Meisterwerk nicht das Wasser reichen. Sehr zu empfehlen
ist die wie so oft amerikanische DVD von FOX, die als Double Feature
daher kommt und das Sequel RETURN OF THE FLY direkt mitliefert.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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