
Der Anthropologe
Dr. Boley ist gerade aus Mexiko zurückgekehrt, wo er für
sein Buch über Aberglaube und Mythen recherchierte. Seine Tochter
Diana holt ihn am Flugplatz ab und schon lockt der nächste
Termin. Der in der Wüste lebende Kuriositätenhändler
Onkel Willie hat eine Entdeckung gemacht, die er Boley für
eine Handvoll Dollar präsentieren möchte. Willie scheint
ein Scharlatan zu sein und so ist Boley auch wenig beeindruckt,
als ihm der alte Mann ein seltsames Skelett präsentiert. Es
hat einen menschenähnlichen Körper, Flügel und einen
Vogelschädel mit Hörnern. Doch Willie schwört, dass
er das Skelett so gefunden und nicht aus verschiedenen Überbleibseln
zusammengebaut hat. Aus heiterem Himmel wird die Hütte von
unbekannten Wesen angegriffen und stürzt ein. Willie wird erschlagen
und ein Feuer bricht los. Nur knapp können Boley und seine
Tochter entkommen. Geistesgegenwärtig hat Dr. Boley noch den
gehörnten Schädel mitgenommen. Während der folgenden
Autofahrt springt eine seltsame Kreatur auf das Autodach. Sie kann
abgeschüttelt werden und die Boleys erreichen eine Tankstelle
mit Motel, wo die zerbrochene Frontscheibe des Wagens repariert
werden soll. Am nächsten Morgen geht Boley mit der Polizei
zu Willies Hütte. Der Polizeichef verdächtigt sofort einige
jugendliche Rowdys, die eingebuchtet werden. Diana ist dagegen,
doch der Polizist hört ihr nicht zu. Nachts brechen einige
Monster – die Gargoyles – in Boleys Zimmer ein, um den
gehörnten Schädel zu holen. Ein Gargoyle wird auf der
Flucht von einem Lastwagen angefahren und getötet. Boley weiß
nun, dass diese Wesen tatsächlich existieren. Er will den toten
Gargoyle schnell zur Untersuchung nach Los Angeles bringen. Diana
versucht derweil ein weiteres Mal erfolglos, die jungen Männer
aus dem Polizeigewahrsam zu befreien, denn das tote Monster ist
der Beweis für ihre Unschuld. Auf dem Rückweg zum Motel
hört sie seltsame Geräusche und dann versuchen einige
Gargoyles, ihren toten Gefährten aus dem Zimmer zu holen. Doch
die Boleys sind schon durchs Fenster verschwunden und im Auto unterwegs.
Die Gargoyles können den Wagen stoppen und umkippen, wobei
Dr. Boley und seine Tochter bewusstlos werden. Ein Gargoyle mit
Flügeln erscheint und er nimmt Diana mit. Die anderen tragen
das tote Wesen und zu Fuß begeben sich die Ungeheuer zu ihrem
Unterschlupf in einer Höhle. Die immer betrunkene Motelbesitzern
Mrs. Parks erzählt der Polizei von den Vorkommnissen und James
Reeger, einer der jungen Rowdys, erzählt von Dianas Geschichte.
Auch Dr. Boley kommt dazu und bestätigt alles, so dass schon
bald die Suche nach Diana und den Gargoyles beginnt. Auch die Rowdys
auf ihren Motorrädern suchen mit. In der Gargoyle-Höhle
kann Diana sich frei bewegen. Sie sieht die Eierhöhle, in der
weitere Gargoyles schlüpfen und trifft den geflügelten
Anführer, dem sie Lesen und Schreiben beibringen soll. Wie
sich herausstellt, sind die Gargoyles gerade erst geschlüpft,
was nur alle 600 Jahre passiert. Als der Suchtrupp sich der Höhle
nähert, kommt es zum Kampf zwischen Menschen und Gargoyles
mit Opfern auf beiden Seiten. Am Ende gewinnen die Gargoyles und
Dr. Boley wird ebenfalls in die Höhle gebracht, die er nie
mehr verlassen soll. Wie er nun erfährt, wollen die Gargoyles
die Menschen vernichten. Es gelingt Boley, aus der Höhle zu
flüchten und mit dem Polizeichef und Reeger kehrt er zurück.
Reeger begleitet ihn in die Höhle und stirbt, als er die Gargoyle-Eier
mit Benzin anzündet. Nun sind nur noch der Gargoyle-Anführer
und seine Gefährtin über, welche verletzt ist. Die beiden
entschwinden in die Lüfte…

GARGOYLES erfreut
sich in den Vereinigten Staaten großer Beliebtheit, was wohl
daran liegt, dass er für nicht wenige Monsterfreunde eine schön-schaurige
Kindheitserinnerung darstellt. Die Kostüme des Fernsehfilms,
an denen auch der junge Stan Winston mitarbeitete, wurden seinerzeit
mit dem Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet.
Lässt man eine kindlich-verklärte Sicht außer Acht,
kann GARGOYLES die Erwartungen dann leider nicht mehr erfüllen.
Zwar beginnt der Film mit der Episode bei Onkel Willie recht vielversprechend,
doch sein geringes Budget wird ihm dann schnell zu Verhängnis.
Denn die ersten Gargoyles, die man sieht, sehen eher nach günstigem
Halloween-Kostüm aus. Der Gargoyle-Anführer und seine
Gefährtin sind da schon aufwändiger gestaltet, doch insgesamt
krankt der Film daran, dass die Darsteller der Monster es nicht
schaffen, die Körpersprache der Gargoyles irgendwie andersartig
zu präsentieren. So geht die Illusion fremdartiger Kreaturen
verloren, weil sich die Leute in den Kostümen bewegen wie Leute
in Kostümen und nicht wie agile Kreaturen, die die Menschheit
vernichten wollen. Fast scheint es, den Filmemachern sei dies auch
klar geworden, denn sie versuchen in den Monsterszenen durch den
Einsatz von Zeitlupe einen fremdartigen Eindruck zu erwecken. Das
führt dazu, dass die Mängel an den einfacheren Kostümen
noch deutlicher werden. So bleibt unterm Strich das Gefühl
einer verschenkten Gelegenheit, denn die Grundidee ist ja gar nicht
mal schlecht. Noch eine Randbemerkung: Der Ober-Gargoyle Bernie
Casey wurde nachsynchronisiert. Casey ist eher für seine Auftritte
in Blaxpoitation-Filmen wie HIT MAN, BLACK GUNN oder CLEOPATRA JONES
bekannt.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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