FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER
GOJIRA TAI HEDORA
GODZILLA VS. THE SMOG MONSTER (USA), GODDZILLA VS. HEDORAH, GODZILA KONTRA HEDORA (Polen), SATANS CREATUUR (Niederlande)
1971
Japan
85 Min.
TOHO Ltd.
Yoshimitsu Banno
Tomoyuki Tanaka
Yoshimitsu Banno, Kaoru Mabuchi (= Takeshi Kimura)
Yoichi Manoda
Riichiro Manabe
Teruyoshi Nakano
Godzilla, Hedorah
Akira Yamauchi .... Dr. Yano
  Hiroyuki Kawase .... Ken Yano
  Toshie Kimura .... Frau Yano
  Tohio Shibaki .... Yukio Keuchi
  Keiko Mari .... Miki Fujiyama
  Haruo Nakajima .... Godzilla
  Gengo Nakajama (=Kenpachiro Satsuma) .... Hedorah
VPS (VHS, Deutschland), Best Entertainment (DVD, Deutschland), UFA-ATB (Super 8, Deutschland), Carlton Home Entertainment (VHS, England), VML (VHS, Niederlande), HK Video (VHS, Frankreich), Toho Video (VHS, Laserdisc, Japan)
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Ein Müllteppich an Japans Küste und rauchenden Schlote, die ihren Dreck in die Atmosphäre blasen, sind ein warnendes Signal der Umweltverschmutzung. Der Meeresbiologe Dr. Yano beobachtet die Verseuchung schon länger und macht sich Sorgen. Als ihm eines Tages ein Fischer eine sehr seltsame Kaulquappe bringt scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen. Zur Beunruhigung trägt auch die Fernsehmeldung von der Zerstörung zweier Schiffe bei, für die ein seltsames Meerestier verantwortlich zu sein scheint.
Beobachtet von seinem Sohn Ken (dessen Sammlung von Monsterfiguren jeden Fan neidisch macht) begibt sich der Forscher auf einen Tauchgang. Der Junge sieht plötzlich ein Wesen, das unter Wasser Dr. Yano begegnet. Kens Hand wird durch den ätzenden Schlamm der Kreatur verletzt und sein Vater erleidet Verätzungen an der rechten Gesichtshälfte. Auf dem Krankenbett gerät der Wissenschaftler ans Grübeln. Als er die seltsame Kaulquappe untersuchen will, muss er feststellen, dass sie ausgetrocknet und zerbröselt ist. Er wirft einige der kleinen Bröckchen in ein Gefäß mit Meerwasser und prompt beginnen diese wieder zu leben. Und beide verschmelzen sogar zu einem gemeinsamen, größeren Wesen. Dies lässt die Theorie zu, dass das ätzende Monstrum aus unzähligen dieser kleineren Kreaturen besteht und unaufhörlich wachsen kann. Und das Ungeheuer wächst tatsächlich. Während der mit den Yanos befreundete Yukio in einem psychedelischen Club dem Alkohol (und wohl auch anderen Rauschmitteln) frönt, steigt das Ungeheuer an Land, um ebenfalls seine Sinne durch Abgase aus Kaminen benebeln zu lassen. Schon bald wird das Umweltmonster, welches mittlerweile mit dem Namen "Hedorah" bedacht wurde, augenscheinlich sehr träge und möchte sich dem Rausch hingeben. Dass gerade in diesem Moment Godzilla erscheint, verhindert aber weiteren Rauchkonsum. Es folgt ein Kampf, bei dem Godzilla Hedorah dermaßen herumwirbelt, dass große Klumpen Giftschleims im Stadtgebiet verteilt werden. So landet eine Ladung genau dort, wo Yukio gerade rauschbedingte Halluzinationen hat. Hier wird aber glücklicherweise niemand durch den Schlamm verletzt. Anders geht es einer Gruppe von Männern, die während ihres Spielabends vom giftigen Hedorah-Schlamm getroffen werden. Sie überleben es nicht. Nach einigem Gerangel kann Godzilla seinen Gegner vertreiben, doch das ist nur von kurzer Dauer. Eine erneute Verwandlung gibt dem Ungeheuer die Fähigkeit, zu Fliegen. Dabei werden giftige Dämpfe freigesetzt, die einige unglückliche Japaner binnen Sekunden skelettieren. Yukio und seine jungen Freunde befürchten das Ende der Welt. Deshalb wollen sie feiern und glücklich sein, solange das noch möglich ist. Ein Fest am Fujiyama scheint genau das Richtige zu sein und so versammeln sich schon bald unzählige Jugendliche am Fuß des Vulkanberges, um bei Lagerfeuern und Musik die Sorgen zu vergessen. Dr. Yano hat mittlerweile eine Methode entwickelt, um Hedorah zu vernichten. Das Monster soll zwischen zwei riesige Elektroden gelockt und durch Starkstrom ausgetrocknet werden.
Godzilla und Hedorah erscheinen plötzlich auch am Fujiyama um weiterzukämpfen. Dabei stellt sich heraus, das Hedorahs Kraft enorm zugenommen hat. Es kann nun einen Vernichtungsstrahl abfeuern. So hat es Godzilla schwer, den Kampf zu gewinnen. Die Jugendlichen bewerfen Hedorah mit Fackeln. Das bezahlen sie prompt mit ihrem Leben.
Als Godzilla kurz außer Gefecht ist, nähert sich Hedorah Yanos Falle. Die dusselige Armee ist aber nicht in der Lage, Yanos Elektroden rechtzeitig in Betrieb zu nehmen. Der Plan scheint zu misslingen, da setzt Godzilla mit seinem radioaktiven Atem die Elektroden in Gang und Hedorah trocknet aus. Trotzdem unternimmt das Monster aber noch einen Fluchtversuch. Es fliegt davon, was Godzilla veranlasst, besonders tief in die Trickkiste zu greifen. Mittels seines Atomstrahls erhebt er sich ebenfalls in die Luft und holt Hedorah ein. Sofort geht die Reise zurück zu Yanos Wunderwaffe, wo Hedorah nun vollkommen zerpflückt und ausgetrocknet wird. Die Stücke einzusammeln liegt dann bei der Armee. Godzilla zieht nach erfolgreichem Kampf von dannen, doch im verschmutzten Wasser der Bucht von Tokio taucht erneut ein seltsames Wesen auf.......

Der 11. Film der Godzilla-Reihe stieß nach seiner Fertigstellung nicht nur auf Gegenliebe. Produzent Tanaka weilte während der Produktion im Krankenhaus und soll mit dem Endergebnis nicht zufrieden gewesen sein. Dabei zollt der Film in mehreren Szenen dem Original von 1954 Respekt. Ganz klar ist z.B. der (zeitweilig) einäugige Dr. Yano ein Verweis auf den eine Augenklappe tragenden Dr. Serizawa im ersten Godzilla-Film. Innerhalb der Godzilla-Serie stellt FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER sicherlich einen der besten Beiträge dar. Yoshimitsu Banno, der in den 60er Jahren bei der Toho-Filmgesellschaft anfing, war 1970 bei der Weltausstellung in Osaka für die "Halle der Zukunft" von Mitsubishi verantwortlich. Diese Erfahrungen flossen dann auch in seinen Godzilla-Film ein. Immer wieder wird die Handlung durch kurze Trickfilme unterbrochen, die auf einfache Art die Folgen der Umweltzerstörung und Hedorahs Werdegang erklären. Auch die Multi-Bildschirm Idee ist der Weltausstellung entnommen, wobei das Bild teilweise in unzählige kleine Bildschirme verschiedenen Inhalts aufgegliedert wird. Solche Ideen lassen den Film durchweg abwechslungsreich und innovativ erscheinen. In einem Interview gab Banno an, sich besonders mit den Filmen des Italieners und MONDO CANE-Regisseurs Gualtiero Jacopetti - insbesondere mit AFRICA ADDIO - beschäftigt zu haben. Dabei sei ihm der afrikanische Kontinent als Problemzone ins Bewusstsein gekommen, weshalb er gerne einen weiteren Hedorah-Film gedreht hätte, der in Afrika spielt. Daraus wurde leider nichts. Godzilla wurde hier erneut von Haruo Nakajima verkörpert. Das Monster Hedorah, welches in der deutschen Synchronisation "Hydrox" genannt wird, wurde von dem Newcomer Kengo Nakajama gespielt. Unter dem Namen Kenpachiro Satsuma trat er dann ab 1984 in die Fußstapfen Haruo Nakajimas, in dem er selbst bis 1995 sieben mal Godzilla war.

Text und Titelgrafik: ingojira

 

 

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