
Ein Müllteppich
an Japans Küste und rauchenden Schlote, die ihren Dreck in
die Atmosphäre blasen, sind ein warnendes Signal der Umweltverschmutzung.
Der Meeresbiologe Dr. Yano beobachtet die Verseuchung schon länger
und macht sich Sorgen. Als ihm eines Tages ein Fischer eine sehr
seltsame Kaulquappe bringt scheinen sich die Befürchtungen
zu bestätigen. Zur Beunruhigung trägt auch die Fernsehmeldung
von der Zerstörung zweier Schiffe bei, für die ein seltsames
Meerestier verantwortlich zu sein scheint.
Beobachtet von seinem Sohn Ken (dessen Sammlung von Monsterfiguren
jeden Fan neidisch macht) begibt sich der Forscher auf einen Tauchgang.
Der Junge sieht plötzlich ein Wesen, das unter Wasser Dr. Yano
begegnet. Kens Hand wird durch den ätzenden Schlamm der Kreatur
verletzt und sein Vater erleidet Verätzungen an der rechten
Gesichtshälfte. Auf dem Krankenbett gerät der Wissenschaftler
ans Grübeln. Als er die seltsame Kaulquappe untersuchen will,
muss er feststellen, dass sie ausgetrocknet und zerbröselt
ist. Er wirft einige der kleinen Bröckchen in ein Gefäß
mit Meerwasser und prompt beginnen diese wieder zu leben. Und beide
verschmelzen sogar zu einem gemeinsamen, größeren Wesen.
Dies lässt die Theorie zu, dass das ätzende Monstrum aus
unzähligen dieser kleineren Kreaturen besteht und unaufhörlich
wachsen kann. Und das Ungeheuer wächst tatsächlich. Während
der mit den Yanos befreundete Yukio in einem psychedelischen Club
dem Alkohol (und wohl auch anderen Rauschmitteln) frönt, steigt
das Ungeheuer an Land, um ebenfalls seine Sinne durch Abgase aus
Kaminen benebeln zu lassen. Schon bald wird das Umweltmonster, welches
mittlerweile mit dem Namen "Hedorah" bedacht wurde, augenscheinlich
sehr träge und möchte sich dem Rausch hingeben. Dass gerade
in diesem Moment Godzilla erscheint, verhindert aber weiteren Rauchkonsum.
Es folgt ein Kampf, bei dem Godzilla Hedorah dermaßen herumwirbelt,
dass große Klumpen Giftschleims im Stadtgebiet verteilt werden.
So landet eine Ladung genau dort, wo Yukio gerade rauschbedingte
Halluzinationen hat. Hier wird aber glücklicherweise niemand
durch den Schlamm verletzt. Anders geht es einer Gruppe von Männern,
die während ihres Spielabends vom giftigen Hedorah-Schlamm
getroffen werden. Sie überleben es nicht. Nach einigem Gerangel
kann Godzilla seinen Gegner vertreiben, doch das ist nur von kurzer
Dauer. Eine erneute Verwandlung gibt dem Ungeheuer die Fähigkeit,
zu Fliegen. Dabei werden giftige Dämpfe freigesetzt, die einige
unglückliche Japaner binnen Sekunden skelettieren. Yukio und
seine jungen Freunde befürchten das Ende der Welt. Deshalb
wollen sie feiern und glücklich sein, solange das noch möglich
ist. Ein Fest am Fujiyama scheint genau das Richtige zu sein und
so versammeln sich schon bald unzählige Jugendliche am Fuß
des Vulkanberges, um bei Lagerfeuern und Musik die Sorgen zu vergessen.
Dr. Yano hat mittlerweile eine Methode entwickelt, um Hedorah zu
vernichten. Das Monster soll zwischen zwei riesige Elektroden gelockt
und durch Starkstrom ausgetrocknet werden.
Godzilla und Hedorah erscheinen plötzlich auch am Fujiyama
um weiterzukämpfen. Dabei stellt sich heraus, das Hedorahs
Kraft enorm zugenommen hat. Es kann nun einen Vernichtungsstrahl
abfeuern. So hat es Godzilla schwer, den Kampf zu gewinnen. Die
Jugendlichen bewerfen Hedorah mit Fackeln. Das bezahlen sie prompt
mit ihrem Leben.
Als Godzilla kurz außer Gefecht ist, nähert sich Hedorah
Yanos Falle. Die dusselige Armee ist aber nicht in der Lage, Yanos
Elektroden rechtzeitig in Betrieb zu nehmen. Der Plan scheint zu
misslingen, da setzt Godzilla mit seinem radioaktiven Atem die Elektroden
in Gang und Hedorah trocknet aus. Trotzdem unternimmt das Monster
aber noch einen Fluchtversuch. Es fliegt davon, was Godzilla veranlasst,
besonders tief in die Trickkiste zu greifen. Mittels seines Atomstrahls
erhebt er sich ebenfalls in die Luft und holt Hedorah ein. Sofort
geht die Reise zurück zu Yanos Wunderwaffe, wo Hedorah nun
vollkommen zerpflückt und ausgetrocknet wird. Die Stücke
einzusammeln liegt dann bei der Armee. Godzilla zieht nach erfolgreichem
Kampf von dannen, doch im verschmutzten Wasser der Bucht von Tokio
taucht erneut ein seltsames Wesen auf.......

Der 11. Film der
Godzilla-Reihe stieß nach seiner Fertigstellung nicht nur
auf Gegenliebe. Produzent Tanaka weilte während der Produktion
im Krankenhaus und soll mit dem Endergebnis nicht zufrieden gewesen
sein. Dabei zollt der Film in mehreren Szenen dem Original von 1954
Respekt. Ganz klar ist z.B. der (zeitweilig) einäugige Dr.
Yano ein Verweis auf den eine Augenklappe tragenden Dr. Serizawa
im ersten Godzilla-Film. Innerhalb der Godzilla-Serie stellt FRANKENSTEINS
KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER sicherlich einen der besten Beiträge
dar. Yoshimitsu Banno, der in den 60er Jahren bei der Toho-Filmgesellschaft
anfing, war 1970 bei der Weltausstellung in Osaka für die "Halle
der Zukunft" von Mitsubishi verantwortlich. Diese Erfahrungen
flossen dann auch in seinen Godzilla-Film ein. Immer wieder wird
die Handlung durch kurze Trickfilme unterbrochen, die auf einfache
Art die Folgen der Umweltzerstörung und Hedorahs Werdegang
erklären. Auch die Multi-Bildschirm Idee ist der Weltausstellung
entnommen, wobei das Bild teilweise in unzählige kleine Bildschirme
verschiedenen Inhalts aufgegliedert wird. Solche Ideen lassen den
Film durchweg abwechslungsreich und innovativ erscheinen. In einem
Interview gab Banno an, sich besonders mit den Filmen des Italieners
und MONDO CANE-Regisseurs Gualtiero Jacopetti - insbesondere mit
AFRICA ADDIO - beschäftigt zu haben. Dabei sei ihm der afrikanische
Kontinent als Problemzone ins Bewusstsein gekommen, weshalb er gerne
einen weiteren Hedorah-Film gedreht hätte, der in Afrika spielt.
Daraus wurde leider nichts. Godzilla wurde hier erneut von Haruo
Nakajima verkörpert. Das Monster Hedorah, welches in der deutschen
Synchronisation "Hydrox" genannt wird, wurde von dem Newcomer
Kengo Nakajama gespielt. Unter dem Namen Kenpachiro Satsuma trat
er dann ab 1984 in die Fußstapfen Haruo Nakajimas, in dem
er selbst bis 1995 sieben mal Godzilla war.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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