
Zunächst
werden wir Zeuge eines Ereignisses, welches man wohl am ehesten
als Meteoritenaufschlag interpretieren kann. Wir erfahren von einem
Sprecher aus dem Off, dass die Stadt Samar verwüstet wurde
und in den Eingeweiden nahegelegener Berge eine übernatürliche
Lebensform erschaffen wurde. Diese Lebensform unterjocht seitdem
die Stadt Samar und fordert von ihren Bewohnern zu jedem Vollmond
viele Kinder als Opfer.
Die Bürger Samars haben nun lange genug gelitten und planen
gegen die fremden Herrscher aufzubegehren. Was aber niemand weiß:
Die Königin von Samar, die auf den Namen Samara hört,
hat ein Bündnis mit den Mondmännern geschlossen, das sie
zur mächtigsten Frau auf der Erde machen soll und den Mondmännern
die Möglichkeit geben soll, den Berg des Todes zu verlassen
und die Welt zu dominieren. Hierzu muss zum nächsten Vollmond
die Prinzessin Billis geopfert werden. Kein Wunder also, dass Samara
sogar die Worte ihres Beraters Gladius in den Wind schlägt,
der sie bittet mit den Bürgern gegen die die fremde Macht zu
kämpfen. Zum Glück hat Gladius aber schon seinen alten
Freund Herkules zur Hilfe gerufen. Doch Samara weiß von der
nahenden Hilfe und stellt Herkules eine Reihe hinterlister Fallen.
Herkules hat aber keine Problem die Soldaten der Königin aufzumischen
und selbst ein langzahniges Affenmonster schafft er souverän.
Doch Herkules muss an vielen Fronten kämpfen: Er muss den Berg
des Todes auskundschaften, er muss den Verlobten von Prinzessin
Billis retten, er wird von der gesamten Armee Samaras gejagt, dann
wird noch Prinzessin Billis selbst gefangen genommen und die Vollmondnacht
mit der Opferzeremonie am Berg des Todes steht vor der Tür...

Die Blütezeit
des italienischen Sandalenfilmes waren eigentlich die späten
50er und frühen 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Gegen
Ende dieser Phase wurden die geschichtlich und mythologisch getränkten
Inhalte immer häufiger mit phantastischen Elementen aufgepeppt.
Kämpften anfänglich die Muskelhelden noch gegen Soldatenheere,
Löwen und Bären, waren die Gegner schon bald feuerspeiende
Drachen, Riesen und Zyklopen. Man schreckte auch nicht vor abenteuerlichen
Gegnern, wie Vampiren oder sogar Zorro zurück, wieso also nicht
außerirdische Steinmonster?
So abstrus, wie die Story von von HERCULES AGAINST THE MOON MEN
anmuten mag, so unlogisch und zusammenhangslos sind auch einzelne
Szenen oder die Ausstattung. Herkules (ein griechischer Gottessohn)
wird von seinem Freund Gladius (ein römischer Name) in eine
Phantasiestadt gerufen, die eher mit ägyptische Elementen,
besonders innerhalb der Gebaude daherkommt. Multikulti sozusagen.
Weitere Beispiele sind ein schier endloser Sandsturm, durch den
sich an die zehn Minuten Freund und Feind kämpfen müssen,
ohne dass es jemandem hilft, bzw. schadet oder die Geschichte voran
bringt. Erwähnt sei auch eine Szene, in der sich Herkules mit
einem Begleiter, knapp über dem Boden Deckung suchend auf dem
Weg zum 'Berg des Todes' durch die Wildnis schleicht, um dann aufzustehen,
mit zwei Frauen lauthals zu reden, die ihn ebenso laut rufend gesucht
haben und nach seinem Pferd zu verlangen, worauf ihm natürlich
sofort die Zügel seines Schimmels gereicht werden. Auf die
Dialoge möchte ich hier nicht großartig eingehen, sagen
wir mal: Sie passen zum vorherrschenden Niveau und gewinnen durch
die schon häufig durchlittene Emotionslosigkeit einer amerikanischen
Synchro nicht wirklich. Die Darsteller zeigen Einsatz und runden
das Gesamtbild ab. Allen voran glänzt natürlich Sergio
Ciani, besser bekannt als Allen Steel, hauptsächlich mit eingeölter
Haut, die er als Herkules reichlich zur Schau stellt. Stets mit
nacktem Oberkörper zeigt der erfahrene Darsteller von diversen
antiken Superhelden, wie Samson, Maciste, Goliath oder eben Herkules,
warum er einen Großteil seines Lebens in der Muckibude verbracht
hat. Den Herkules gab es bei HERCULES AGAINST THE MOON MEN übrigens
nur in der amerikanischen Fassung. Im italienischen, bzw. französischen
Original hieß der Held noch Maciste, da diese Figur speziell
in Italien durch frühere Sandalenfilme bedeutend bekannter
und beliebter war. Noch ein Wort zu den Monsterkostümen. Mir
persönlich gefallen der Mondmann und besonders die Steinmonster
ausnehmend gut und verfehlen in Kombination mit der teilweise recht
psychedelischen Musik, bzw. Geräuschkulisse ihre Wirkung nicht.
Unterm Strich bleibt eine ziemliche Trashgranate, die ihre fast
durchweg schlechten Bewertungen sicher zurecht bekommen hat, aber
trotz alledem blendend unterhalten kann.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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