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MACISTE E LA REGINA DI SAMAR 
HERCULES AGAINST THE MOON MEN (USA), HERCULES VS. THE MOON MEN, MACISTE VS. THE MOON MEN, MACISTE VS. THE STONE MEN (Internationaler Titel), MACISTE CONTRE LES HOMMES DE PIERRE, MACISTE ET LA REINE DE SAMAR (Frankreich)
1964
Italien/Frankreich
91 Min., 88 Min. (USA)
Fairview
Giacomo Gentilomo
Luigi Mondello
Arpad DeRiso, Giacomo Gentilomo, Angelo Sangermano, Nino Scolaro
Oberdan Troiani
Carlo Franci
Ugo Amadoro
Eine Art Riesenaffe mit langen Zähnen, ein Mondmann mit Helm und einige Steinmonster.
Sergio Ciani .... Maciste, Herkules (als Alan Steel)
  Jany Clair .... Agar
  Anna Maria Polani .... Selena
  Nando Tamberlani ... Gladius
  Delia D'Alberti ... Billis / Selene (als Delia d'Alberti)
  Jean-Pierre Honoré ... Darix
  Goffredo Unger ... Mogol
  Franco Morici ... Timor
  Attilio Dottesio ... Remar
  Roberto Ceccacci ... Redolphis
  Stefano Carletti ... Mogol
  Paola Pitti ... Taris (als Paola Piretti)
  Giuliano Raffaelli ... Tirteo - Tavernenwirt
  Anna Maria Dionisi ... Frau des Tavernenwirtes
Something Weird, Alpha Video, Retromedia (DVD, USA), Good Entertainment (VHS, USA)
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Zunächst werden wir Zeuge eines Ereignisses, welches man wohl am ehesten als Meteoritenaufschlag interpretieren kann. Wir erfahren von einem Sprecher aus dem Off, dass die Stadt Samar verwüstet wurde und in den Eingeweiden nahegelegener Berge eine übernatürliche Lebensform erschaffen wurde. Diese Lebensform unterjocht seitdem die Stadt Samar und fordert von ihren Bewohnern zu jedem Vollmond viele Kinder als Opfer.
Die Bürger Samars haben nun lange genug gelitten und planen gegen die fremden Herrscher aufzubegehren. Was aber niemand weiß: Die Königin von Samar, die auf den Namen Samara hört, hat ein Bündnis mit den Mondmännern geschlossen, das sie zur mächtigsten Frau auf der Erde machen soll und den Mondmännern die Möglichkeit geben soll, den Berg des Todes zu verlassen und die Welt zu dominieren. Hierzu muss zum nächsten Vollmond die Prinzessin Billis geopfert werden. Kein Wunder also, dass Samara sogar die Worte ihres Beraters Gladius in den Wind schlägt, der sie bittet mit den Bürgern gegen die die fremde Macht zu kämpfen. Zum Glück hat Gladius aber schon seinen alten Freund Herkules zur Hilfe gerufen. Doch Samara weiß von der nahenden Hilfe und stellt Herkules eine Reihe hinterlister Fallen. Herkules hat aber keine Problem die Soldaten der Königin aufzumischen und selbst ein langzahniges Affenmonster schafft er souverän. Doch Herkules muss an vielen Fronten kämpfen: Er muss den Berg des Todes auskundschaften, er muss den Verlobten von Prinzessin Billis retten, er wird von der gesamten Armee Samaras gejagt, dann wird noch Prinzessin Billis selbst gefangen genommen und die Vollmondnacht mit der Opferzeremonie am Berg des Todes steht vor der Tür...

Die Blütezeit des italienischen Sandalenfilmes waren eigentlich die späten 50er und frühen 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Gegen Ende dieser Phase wurden die geschichtlich und mythologisch getränkten Inhalte immer häufiger mit phantastischen Elementen aufgepeppt. Kämpften anfänglich die Muskelhelden noch gegen Soldatenheere, Löwen und Bären, waren die Gegner schon bald feuerspeiende Drachen, Riesen und Zyklopen. Man schreckte auch nicht vor abenteuerlichen Gegnern, wie Vampiren oder sogar Zorro zurück, wieso also nicht außerirdische Steinmonster?
So abstrus, wie die Story von von HERCULES AGAINST THE MOON MEN anmuten mag, so unlogisch und zusammenhangslos sind auch einzelne Szenen oder die Ausstattung. Herkules (ein griechischer Gottessohn) wird von seinem Freund Gladius (ein römischer Name) in eine Phantasiestadt gerufen, die eher mit ägyptische Elementen, besonders innerhalb der Gebaude daherkommt. Multikulti sozusagen. Weitere Beispiele sind ein schier endloser Sandsturm, durch den sich an die zehn Minuten Freund und Feind kämpfen müssen, ohne dass es jemandem hilft, bzw. schadet oder die Geschichte voran bringt. Erwähnt sei auch eine Szene, in der sich Herkules mit einem Begleiter, knapp über dem Boden Deckung suchend auf dem Weg zum 'Berg des Todes' durch die Wildnis schleicht, um dann aufzustehen, mit zwei Frauen lauthals zu reden, die ihn ebenso laut rufend gesucht haben und nach seinem Pferd zu verlangen, worauf ihm natürlich sofort die Zügel seines Schimmels gereicht werden. Auf die Dialoge möchte ich hier nicht großartig eingehen, sagen wir mal: Sie passen zum vorherrschenden Niveau und gewinnen durch die schon häufig durchlittene Emotionslosigkeit einer amerikanischen Synchro nicht wirklich. Die Darsteller zeigen Einsatz und runden das Gesamtbild ab. Allen voran glänzt natürlich Sergio Ciani, besser bekannt als Allen Steel, hauptsächlich mit eingeölter Haut, die er als Herkules reichlich zur Schau stellt. Stets mit nacktem Oberkörper zeigt der erfahrene Darsteller von diversen antiken Superhelden, wie Samson, Maciste, Goliath oder eben Herkules, warum er einen Großteil seines Lebens in der Muckibude verbracht hat. Den Herkules gab es bei HERCULES AGAINST THE MOON MEN übrigens nur in der amerikanischen Fassung. Im italienischen, bzw. französischen Original hieß der Held noch Maciste, da diese Figur speziell in Italien durch frühere Sandalenfilme bedeutend bekannter und beliebter war. Noch ein Wort zu den Monsterkostümen. Mir persönlich gefallen der Mondmann und besonders die Steinmonster ausnehmend gut und verfehlen in Kombination mit der teilweise recht psychedelischen Musik, bzw. Geräuschkulisse ihre Wirkung nicht. Unterm Strich bleibt eine ziemliche Trashgranate, die ihre fast durchweg schlechten Bewertungen sicher zurecht bekommen hat, aber trotz alledem blendend unterhalten kann.

Text und Titelgrafik: dr. whogen

 

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