
Der Film beginnt
damit, daß ein gepflegter, gutgekleideter, junger Mann mit einer
Schrotflinte bewaffnet eine Bank überfällt. Er verlässt die Bank,
setzt sich in einen schwarzen Ferrari 308 GTS, nimmt sich die Zeit
eine Kassette mit Metall-Musik einzulegen und die Anlage "aufzudrehen,
um dann mit einem Grinsen loszubrausen. Die rasante Autoverfolgungsjagd
endet an einer Straßensperre mit einem völlig verbeulten und nach
ca. 50 leeren Pistolen- und Gewehrmagazinen explodierenden Ferrari.
Mit mehreren duzend Kugeln im Bauch und schweren Verbrennungen wird
der Räuber, ein bislang unbescholtener Bürger, ins Krankenhaus eingeliefert.
Der ermittelnde Detective Tom Beck steht vor einem Rätsel als sich
Special Agent Lloyd Gallagher vom FBI bei ihm vorstellt und an dem
Fall mitarbeiten will. Während der komatöse Bankräuber erwacht und
seinem schwer herzkranken Bettnachbarn ein schleimiges Etwas mit
langen Tentakeln einpflanzt - der Räuber stirbt und der Herzkranke
steht auf und haut ab - stellt sich heraus, daß der wirkliche Agent
Lloyd Gallagher schon vor Jahren verstarb. Der angebliche FBI-Mann
wird verhaftet und ein seltsamer, waffenähnlicher Metallgegenstand
wird bei ihm gefunden - in der Zwischenzeit startet der Herzkranke
ebenfalls einen Amoklauf, indem er sich einfach nimmt, was er will
- also Ferraris, laute Musik usw. Als dieser stirbt und ebenfalls
das schleimige Etwas weitergibt stellt Tom Beck den falschen FBI
Agent zur Rede. Was ihm nun berichtet wird kann er nur schwer glauben:
Ein böses Alien in Form des schleimigen Etwas reist durch die Galaxien
und treibt nun in den Körpern verschiedener Menschen auf der Erde
sein Unwesen. Agent Gallagher ist ebenfalls ein Alien, aber ein
gutartiges, welches schon lange auf der Jagd nach dem bösen ist.
Um das Bösartige Alien unschädlich zu machen benötigt er die seltsame
Waffe und muß ES erwischen, wenn grade den Körper seines Wirts verlässt.

Keine neue Grundidee,
aber hervorragend umgesetzt und in die heutige Zeit (okay, 1987)
übertragen haben wir hier einen der ganz wenigen neueren Sci-Fi-Horror-Filmen,
der sich sehen lassen kann. Witzig, spannend, überraschend - gute
Schauspieler, gute Story, gute Charakterzeichnungen, gewürzt mit
Autoverfolgungsjagden, Shootouts und spaßigen Ideen weiß THE HIDDEN
auch ohne überzogene und billige Special-Effects überzeugen. Neben
Lynchs Stammschauspieler Kyle MacLachlan liefert Michael Nouri als
Tom Beck eine mehr als solide Leistung und vor allem die Darsteller
der Alien-Wirte wissen durch Witz und Coolness zu überzeugen, ohne
in Nähe eines Overacting zu kommen. Routiniert, aber keineswegs
antiquiert oder billig sind die von Regisseur Jack Sholder inszenierten
Actionszenen, der sich ansonsten hauptsächlich für Fernsehproduktionen
verantwortlich zeigt. Die deutsche Verleihfassung ist OK, die amerikanische
Laserdisc ist besser und die amerikanische DVD ist am besten.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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