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THE HIDEOUS SUN DEMON
BLOOD ON HIS LIPS
1959
USA
74 Min.
Clarke-King Enterprises
Robert Clarke
Robert Clarke
E. S. Seely jr. (nach einer Idee von Robert Clarke und Phil Hiner)
John Morrill (John Arthur Morrill), Vilis Lapenieks, Stan Follis
John Seely
 
"Sun Demon", ein Mann, der sich unter der Einwirkung von Sonnenlicht in eine Monster verwandelt.
Robert Clarke ... Dr. Gilbert McKenna
  Patricia Manning .... Ann Russell
  Nan Peterson .... Trudy Osborne
  Patrick Whyte .... Dr. Frederick Buckell
  Fred La Porta .... Dr. Jacob Hoffman
  Peter Similuk .... George Messorio
  Bill Hampton (William White) .... Lt. Peterson
  Robert Garry .... Dr. Stern
  Donna King .... Suzys Mutter
  Xandra Conkling .... Suzy
  Del Courtney .... Radiosprecher
  Richard Cassarino .... Polizist
  Helen Joseph
  Daryl Westbrook
  Bill Currie
  Pearl Driggs
  Fran Leighton
  Bob Hafner
  John Murphy
  Tony Hilder
  Chuck Newell
  David Sloan
Rhino Home Video (Video, USA), Image Entertainment (DVD, USA)
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Wohl nicht zuletzt durch den Einfluss von Alkohol kommt es in der "Atomic Research Inc." zu einem Unfall. Dabei wird der Wissenschaftler Gilbert McKenna mehrere Minuten schutzlos der dubiosen Strahlung einer zur Erde zurückgekehrten Venussonde ausgesetzt. Mit viel Tatütata kommt der Geschädigte ins Hospital, wo er sich recht schnell erholt, da ihm - von einer Schwäche abgesehen - nichts fehlt. Als er zur besseren Erholung allerdings ein wenig in die Sonne gekarrt wird und in der Wärme eindöst, geschieht es: Gilbert verwandelt sich durch die Sonnenstrahlung in ein Monster mit dem Antlitz eines Reptils! Unter allerlei Getöse anderer Patienten lässt ihn dies zunächst aus der Sonne flüchten, später auch aus dem Krankenhaus, da man ihm dort scheinbar nicht so recht helfen kann. Auf der nächtlichen Flucht vor sich selbst gerät er in ein kleines Kaff, wo er sich in eine Bar setzt und erst mal ein paar Drinks kippt. Und während er das tut, fällt ihm die hübsche Nachtclubsängerin Trudy auf, die ihn bereits wenig später auf dem Beifahrersitz seines Wagens durch die Nacht begleitet. Gemeinsam gibt man sich an einem nahen Strand allerlei zeitvertreibenden Maßnahmen hin, lässt sich gehen und pennt schließlich gemeinsam im weichen Sand ein. Als Gilbert wach wird, steht die Sonne bereits am Himmel. In einem fluchtartigen Start lässt er die Frau zurück und eilt nach Hause in den rettenden, dunklen Keller. Dort angekommen geht's ihm sichtlich besser, außerdem erhält er überraschend Besuch seiner ehemaligen Kollegin Ann, die ihm sogleich davon berichtet, dass sich der auf Strahlungskrankheiten spezialisierter Doktor Stern persönlich um ihn kümmern wird. Als am Nachmittag des selben Tages der Spezialist (der übrigens mit einem kräftigen deutschen Akzent spricht) eintrifft, bekommt er Hausarrest und Alkoholverbot verordnet. Zudem wird ihm noch eröffnet, dass es immer länger dauern wird, bis er sich in einen Menschen zurückverwandelt, wenn er sich der Sonne aussetzt und andere Formen annimmt. Doch in der Nacht wälzt sich McKenna unruhig im Schlaf und hört im Traum den betörenden Gesang der Nachtclubsängerin. Also gibt er seinem Herzen nach und fährt abermals zu der Bar, in der die von ihm hopplahopp am Strand verlassene Sängerin ihrem ziemlich schnell aufbrausenden Chef und einigen zwielichten Gestalten ihre Erlebnisse mit dem Fremden erzählt. Als Gilbert in die Bar tritt, bricht augenblicklich ein Streit vom Zaun, in dessen Verlauf der Wissenschaftler arg zusammengeschlagen wird. Da erbarmt sich die Sängerin seiner und nimmt ihn mit nach Hause, wo er seine Wunden gepflegt bekommt und schlafen kann. Doch abermals verpennt er dabei die Zeit und wacht erst nach Tagesanbruch auf. Welch Glück, dass Trudy die Vorhänge noch nicht aufgezogen hat. Allerdings ändert sich die Situation für Gilbert ziemlich schnell, als der feiste Clubbesitzer seiner Angestellten einen Besuch abstattet und Gilbert mit vorgehaltener Waffe vor die Tür zwingt. Noch nicht weit gekommen, verwandelt sich Gilbert in das Reptilienwesen und tötet den Wüterich. Angesichts dieser Tat und seines nicht mehr schnell abänderbaren Aussehens flieht Gilbert bis zu einer alten, dunklen Hütte. Als sich nach einiger Zeit sein Zustand wieder gebessert hat, macht er dort zufällig Bekanntschaft mit Suzy, einem kleinen Mädchen, das ihm helfen will. Da jedoch bereits mit Radiodurchsagen vor ihm gewarnt wird, die Polizei sowie Ärzte nach ihm suchen und das kleine Mädchen gegenüber der Mutter nicht dichthalten kann, ist man ihm alsbald auf den Fersen. Auf einem schmuddeligen Ölfeld kommt es zum großen, alles entscheidenden Finale...

Der Wissenschaftler macht selbst in seinem alter ego als Monster noch eine gute Figur. Dieses passt so gar nicht in die Galerie der zerstörungswütigen Ätzfressen, die man sonst aus Hollywood vorgesetzt bekommt. Vielmehr ist der Sun Demon ein eher mitleiderregendes Geschöpf, das in erster Linie Angst vor sich selbst hat. Gerade deshalb erscheint es auch ziemlich unlogisch, dass es zum Ende des Films noch zu einer konfliktreichen Auseinandersetzung mit den Ordnungskräften kommt. Bis auf den üblen Nachtclubbesitzer, der dem Wissenschaftler grundlos an die Wäsche wollte und dabei selbst dran glauben musste, sind in THE HIDEOUS SUN DEMON keine Toten zu verzeichnen. Und ganz ab von den üblichen Klischees des Monsterfilms rücken nicht strahlende Heldenfiguren in den Mittelpunkt der Geschichte, sondern ausschließlich der Leidensweg des Wissenschaftlers. Vor sich selbst weglaufend und durch das Tageslicht gehetzt, schafft es Clarke, die beklemmende Stimmung seines Charakters wirkungsvoll auf den Zuschauer zu übertragen. Nicht gerade selbstverständlich für einen billigen und zum schnellen Gebrauch bestimmten Film. Im Übrigen agieren die Darsteller (abgesehen von der mehr als naiven Suzy) sehr überzeugend, was den Film selbst nach heutigen Standards noch größtenteils glaubwürdig erscheinen lässt. Von einer Tendenz zum Trash ist kaum etwas zu entdecken. Auch geht der Film sparsam mit seinem Monster um, wobei natürlich die etwas schlecht sitzende Gummimaske trotz allem als solche entlarvt wird. Doch selbst dieser augenscheinliche Missstand verschafft THE HIDEOUS SUN DEMON noch lange keine qualitative Schieflage. Der Film wirkt in sich stimmig, wenn es auch aus heutiger Sicht etwas irritiert, dass der Streifen mit teilweise denselben Soundkonserven aufwartet, die auch einige Jahre später George A. Romero für NIGHT OF THE LIVING DEAD verwendet wurden - allerdings mit dem Unterschied, dass die Musik hier tatsächlich ihren ursprünglichen Einsatz hatte und auch speziell für IT! komponiert wurde. Regisseur, Darsteller und Produzent Robert Clarke war es nicht vergönnt, noch weitere Filme zu inszenieren. Dafür taucht er bis heute in unzähligen Produktionen von zuweilen arg minderer Qualität auf - oftmals in verschwindend kleinen Nebenrollen. Sogar für selten dämliche Werke vom Schlage eines ALIENATOR (1988) war sich der Mann nicht zu schade. Ein etwas kläglicher Abgang für einen Darsteller, der seit den frühen 40er Jahren im Filmgeschäft tätig ist und der seit THE HIDEOUS SUN DEMON für seine durchgeschwitzte Büx am Hintern, die nach ganz was anderem aussieht, gehänselt wird.

Text und Titelgrafik: molotto

 

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