
Wohl nicht zuletzt
durch den Einfluss von Alkohol kommt es in der "Atomic Research
Inc." zu einem Unfall. Dabei wird der Wissenschaftler Gilbert McKenna
mehrere Minuten schutzlos der dubiosen Strahlung einer zur Erde
zurückgekehrten Venussonde ausgesetzt. Mit viel Tatütata kommt der
Geschädigte ins Hospital, wo er sich recht schnell erholt, da ihm
- von einer Schwäche abgesehen - nichts fehlt. Als er zur besseren
Erholung allerdings ein wenig in die Sonne gekarrt wird und in der
Wärme eindöst, geschieht es: Gilbert verwandelt sich durch die Sonnenstrahlung
in ein Monster mit dem Antlitz eines Reptils! Unter allerlei Getöse
anderer Patienten lässt ihn dies zunächst aus der Sonne flüchten,
später auch aus dem Krankenhaus, da man ihm dort scheinbar nicht
so recht helfen kann. Auf der nächtlichen Flucht vor sich selbst
gerät er in ein kleines Kaff, wo er sich in eine Bar setzt und erst
mal ein paar Drinks kippt. Und während er das tut, fällt ihm die
hübsche Nachtclubsängerin Trudy auf, die ihn bereits wenig später
auf dem Beifahrersitz seines Wagens durch die Nacht begleitet. Gemeinsam
gibt man sich an einem nahen Strand allerlei zeitvertreibenden Maßnahmen
hin, lässt sich gehen und pennt schließlich gemeinsam im weichen
Sand ein. Als Gilbert wach wird, steht die Sonne bereits am Himmel.
In einem fluchtartigen Start lässt er die Frau zurück und eilt nach
Hause in den rettenden, dunklen Keller. Dort angekommen geht's ihm
sichtlich besser, außerdem erhält er überraschend Besuch seiner
ehemaligen Kollegin Ann, die ihm sogleich davon berichtet, dass
sich der auf Strahlungskrankheiten spezialisierter Doktor Stern
persönlich um ihn kümmern wird. Als am Nachmittag des selben Tages
der Spezialist (der übrigens mit einem kräftigen deutschen Akzent
spricht) eintrifft, bekommt er Hausarrest und Alkoholverbot verordnet.
Zudem wird ihm noch eröffnet, dass es immer länger dauern wird,
bis er sich in einen Menschen zurückverwandelt, wenn er sich der
Sonne aussetzt und andere Formen annimmt. Doch in der Nacht wälzt
sich McKenna unruhig im Schlaf und hört im Traum den betörenden
Gesang der Nachtclubsängerin. Also gibt er seinem Herzen nach und
fährt abermals zu der Bar, in der die von ihm hopplahopp am Strand
verlassene Sängerin ihrem ziemlich schnell aufbrausenden Chef und
einigen zwielichten Gestalten ihre Erlebnisse mit dem Fremden erzählt.
Als Gilbert in die Bar tritt, bricht augenblicklich ein Streit vom
Zaun, in dessen Verlauf der Wissenschaftler arg zusammengeschlagen
wird. Da erbarmt sich die Sängerin seiner und nimmt ihn mit nach
Hause, wo er seine Wunden gepflegt bekommt und schlafen kann. Doch
abermals verpennt er dabei die Zeit und wacht erst nach Tagesanbruch
auf. Welch Glück, dass Trudy die Vorhänge noch nicht aufgezogen
hat. Allerdings ändert sich die Situation für Gilbert ziemlich schnell,
als der feiste Clubbesitzer seiner Angestellten einen Besuch abstattet
und Gilbert mit vorgehaltener Waffe vor die Tür zwingt. Noch nicht
weit gekommen, verwandelt sich Gilbert in das Reptilienwesen und
tötet den Wüterich. Angesichts dieser Tat und seines nicht mehr
schnell abänderbaren Aussehens flieht Gilbert bis zu einer alten,
dunklen Hütte. Als sich nach einiger Zeit sein Zustand wieder gebessert
hat, macht er dort zufällig Bekanntschaft mit Suzy, einem kleinen
Mädchen, das ihm helfen will. Da jedoch bereits mit Radiodurchsagen
vor ihm gewarnt wird, die Polizei sowie Ärzte nach ihm suchen und
das kleine Mädchen gegenüber der Mutter nicht dichthalten kann,
ist man ihm alsbald auf den Fersen. Auf einem schmuddeligen Ölfeld
kommt es zum großen, alles entscheidenden Finale...

Der Wissenschaftler
macht selbst in seinem alter ego als Monster noch eine gute Figur.
Dieses passt so gar nicht in die Galerie der zerstörungswütigen
Ätzfressen, die man sonst aus Hollywood vorgesetzt bekommt. Vielmehr
ist der Sun Demon ein eher mitleiderregendes Geschöpf, das in erster
Linie Angst vor sich selbst hat. Gerade deshalb erscheint es auch
ziemlich unlogisch, dass es zum Ende des Films noch zu einer konfliktreichen
Auseinandersetzung mit den Ordnungskräften kommt. Bis auf den üblen
Nachtclubbesitzer, der dem Wissenschaftler grundlos an die Wäsche
wollte und dabei selbst dran glauben musste, sind in THE HIDEOUS
SUN DEMON keine Toten zu verzeichnen. Und ganz ab von den üblichen
Klischees des Monsterfilms rücken nicht strahlende Heldenfiguren
in den Mittelpunkt der Geschichte, sondern ausschließlich der Leidensweg
des Wissenschaftlers. Vor sich selbst weglaufend und durch das Tageslicht
gehetzt, schafft es Clarke, die beklemmende Stimmung seines Charakters
wirkungsvoll auf den Zuschauer zu übertragen. Nicht gerade selbstverständlich
für einen billigen und zum schnellen Gebrauch bestimmten Film. Im
Übrigen agieren die Darsteller (abgesehen von der mehr als naiven
Suzy) sehr überzeugend, was den Film selbst nach heutigen Standards
noch größtenteils glaubwürdig erscheinen lässt. Von einer Tendenz
zum Trash ist kaum etwas zu entdecken. Auch geht der Film sparsam
mit seinem Monster um, wobei natürlich die etwas schlecht sitzende
Gummimaske trotz allem als solche entlarvt wird. Doch selbst dieser
augenscheinliche Missstand verschafft THE HIDEOUS SUN DEMON noch
lange keine qualitative Schieflage. Der Film wirkt in sich stimmig,
wenn es auch aus heutiger Sicht etwas irritiert, dass der Streifen
mit teilweise denselben Soundkonserven aufwartet, die auch einige
Jahre später George A. Romero für NIGHT OF THE LIVING DEAD verwendet
wurden - allerdings mit dem Unterschied, dass die Musik hier tatsächlich
ihren ursprünglichen Einsatz hatte und auch speziell für IT! komponiert
wurde. Regisseur, Darsteller und Produzent Robert Clarke war es
nicht vergönnt, noch weitere Filme zu inszenieren. Dafür taucht
er bis heute in unzähligen Produktionen von zuweilen arg minderer
Qualität auf - oftmals in verschwindend kleinen Nebenrollen. Sogar
für selten dämliche Werke vom Schlage eines ALIENATOR (1988) war
sich der Mann nicht zu schade. Ein etwas kläglicher Abgang für einen
Darsteller, der seit den frühen 40er Jahren im Filmgeschäft tätig
ist und der seit THE HIDEOUS SUN DEMON für seine durchgeschwitzte
Büx am Hintern, die nach ganz was anderem aussieht, gehänselt wird.
Text
und Titelgrafik: molotto
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