
Jonathan Harker
wird vom Vampirjäger Dr. Van Helsing nach Transilvanien geschickt,
um dort beim Grafen Dracula eine Stelle als Bibliothekar anzunehmen.
Dort wird er von einem weiblichen Vampir gebissen, der Graf verhindert
aber zunächst Schlimmeres. Als Harker dann aber das Schloss
durchsucht und in der Gruft zwei Vampiren einen Holzpfahl durch
das Herz jagen will, macht Dracula kurzen Prozess und saugt den
armen Harker aus. Einige Zeit später verlagert Graf Dracula
seine Aktivitäten nach London, um sich dort der Frau Harkers
zu bemächtigen. Die gute Lucy erkrankt dann auch schon bald
und Dr. Van Helsing diagnostiziert Blutarmut. Er entdeckt auch sofort
die für Vampire typischen Bissmale am Hals der Patientin. Die
guten Ratschläge des Vampirjägers werden leider nicht
beachtet und nach einem weiteren Besuch des Fürsten der Dunkelheit
muss Lucy sterben. Als er sich dann auch noch an Lucys Schwägerin
Mina Holmwood heranmacht, machen sich deren Mann Arthur und Dr.
Van Helsing auf die Suche nach dem Grafen. Zuvor müssen sie
aber noch Lucy von ihrem Dasein als Vampirin erlösen. Dieses
ist eine gute Gelegenheit den unbedarften Holmwood in die Praktiken
eines Vampirjägers einzuweihen. Und das ist auch bitter nötig
- steht den Beiden doch ein Kampf auf Leben und Tod mit dem gefährlichsten
und mächtigsten Vampir bevor: Graf Dracula!

Glücklicherweise
hatten sich die Hammer Studios eine ganze Reihe Rechte an klassischen
Universal-Titeln gesichert und mit DRACULA den ersten von zahlreichen
Filmen um den transilvanischen Blutsauger produziert. Unter der
Regie von Terence Fisher wird hier das Feinste an Hammer-Vertragsschauspielern
aufgeboten, was die englischen Filmstudios zu bieten hatten. Christopher
Lee findet mit der Darstellung des Grafen Dracula die Rolle seines
Lebens und auch Peter Cushing spielt mit der Person des Dr. Abraham
Van Helsing seine Paraderolle neben seinen Darstellungen des Dr.
Frankenstein. Auch der weitere Cast ist mit Michael Gough (SCHWARZE
MESSE AUF BLUTROTEM ALTAR, DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK) und
einer ganzen Reihe bildhübscher Hammer-Girls, wie Melissa Stribling
, Carol Marsh, Olga Dickie, Valerie Gount, Janina Faye und Barbara
Archer weit über dem Durchschnitt - ein Qualitätsmerkmal
der Hammer Filme und des englischen Horrorfilms an sich. Ebenso
hoch ansiedeln muss man die technische Umsetzung. Angefangen bei
Terence Fisher über die Kameraarbeit und die perfekte Ausleuchtung
bis hin zum den wenigen, aber sehr passenden Lokalitäten. Der
1958er Dracula-Verfilmung wird immer wieder nachgesagt, dass wesentliche
Elemente der literarischen Vorlage von Bram Stoker geändert
wurden. Jedoch muss der Hammer-Fassung das Zugeständnis gemacht
werden, die Stimmung der Vorlage trotzdem oder gerade deswegen hervorragend
einzufangen. Erotische und politische Untertöne werden unübersehbar
getroffen - auch zum ersten Mal in der Filmgeschichte werden die
Opfer des Vampirs nach ihrem ersten Biss wie psychisch und körperlich
abhängige Drogensüchtige dargestellt, die willenlos nur
einem Ziel entgegenfiebern: Erneut gebissen zu werden. Ein Meisterwerk,
das dank Warner weltweit in einer schönen DVD-Fassung erhältlich
ist.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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