
Am Abend vor seiner
Hochzeit wird Bill Farrel auf dem Heimweg gestoppt. Vor seinem Wagen
scheint ein Körper auf der Strasse zu liegen. Als Bill aussteigt,
um nachzusehen, fasst ihm eine unbekannte Kreatur an die Schulter
und er wird von einer Qualmwolke konsumiert. Tags darauf kommt Bill
- augenscheinlich nicht er echte - verspätet zur Hochzeit.
Seine Braut Marge ist beruhigt und nach den Feierlichkeiten geht
es in die Flitterwochen. Ein Jahr später ist Marge nicht sehr
glücklich. Sie ist verunsichert, weil Bill seit der Hochzeit
nicht mehr der Mann ist, den sie geliebt hat. Mittlerweile hat Bills
Schicksal auch andere Männer im Ort ereilt und es scheint kaum
jemandem aufzufallen, dass sie sich anders verhalten. Nur der örtliche
Wirt bemerkt, dass der Alkoholkonsum seiner ehemals guten Kunden
bei Null liegt und eine Prostituierte wundert sich über mangelndes
Kundeninteresse. Marge versucht, Bill aufzuheitern und kauft einen
niedlichen Hund. Das Tier wittert natürlich, dass Bill in Wirklichkeit
kein Mensch ist. Darum tötet Marges Mann später den Hund
und behauptet, es hätte sich in seiner Leine verfangen und
selbst erdrosselt. Als Bill eines abends aus dem Haus schleicht,
folgt ihm Marge. Sie wird Zeuge, wie Bill zu einem gut versteckten
Raumschiff geht, wo der Außerirdische Untermieter Bills Körper
als leblose Hülle stehen lässt und zu seinen Gefährten
geht. Marge versucht, Bill aufzuwecken, doch mit starr blickende
Augen fällt er um. Selbst als ihm ein Käfer über
das offene rechte Auge krabbelt, reagiert er nicht. Verängstigt
sucht Marge daraufhin Hilfe bei ihrem Hausarzt Dr. Wayne, der aber
bereits auch ausgetauscht wurde. Er gibt sich natürlich verständnisvoll.
Da die örtliche Polizei und wichtige Personen mittlerweile
in der Hand der Fremden sind, hat auch Bill kein Problem mehr, Marge
alles zu erzählen. Seine Rasse stammt aus dem Andromeda-Nebel,
wo eine Katastrophe alle weiblichen Wesen seiner Art getötet
hat. Sie sind zur Erde gekommen, um sich mit den irdischen Frauen
fortzupflanzen und das Überleben ihrer Art zu sichern. Dies
ist bisher aber nicht geglückt, denn alle Misch-Ehen
sind kinderlos. Die verzweifelte Marge kann immerhin einige nicht
umgewandelte Männer überzeugen, das Gefahr droht. So zieht
bald ein bewaffneter Mob zum Raumschiff, wo die Männer von
Außerirdischen mit Strahlenpistolen empfangen werden. Der
Kampf scheint aussichtslos, bis einer von zwei mitgebrachten Schäferhunden
einen Außerirdischen töten kann, indem er scheinbar lebenswichtige
Röhren am Hals der
Kreatur zerreißt. Das tote Wesen löst sich auf. Schnell
sind die wenigen anderen Angreifer vernichtet und im Raumschiff
finden die Männer die Körper der umgewandelten Menschen.
Sie hängen an einer Apparatur und befinden sich im Tiefschlaf.
Werden sie geweckt, bedeutet das den Tod für die außerirdischen
Betrüger. Am Ende ist nur noch der falsche Bill über,
der vor Marges entsetzten Augen sein Ende findet. Schon bald kann
Marge ihren echten Ehemann in die Arme schließen, während
das Raumschiff explodiert und hunderte von fliegenden Untertassen,
die im All gewartet haben, den Rückzug antreten.

I MARRIED A MONSTER
ist einer der beliebtesten Science Fiction-Filme der 50er Jahre.
Hintern dem albernen Titel verbirgt sich ein ordentlicher kleiner
Film. Offensichtlich ist dieser von Don Siegel INVASION
OF THE BODY SNATCHERS inspiriert, doch besitzt er genügend
Originalität, um nicht als Plagiat zu erscheinen. So sind die
als Menschen verkleideten Fremden nicht einfach emotionslose, gleichgeschaltete
Gestalten. Sie haben durchaus verschiedene Charaktere. Einer der
falschen Erdmänner bringt sogar Sympathie für die Menschen
auf und fühlt sich in seiner Rolle wohl. Regisseur Gene Fowler,
Jr. war eigentlich Cutter und führte nur bei wenigen Kinofilmen
Regie. Sein anderer Genrebeitrag, der Teenager-Horrorfilm I
WAS A TEENAGE WEREWOLF, ist aber ebenso wie I MARRIED
A MONSTER FROM OUTER SPACE eine runde Sache. Offensichtlich hatte
Fowler eine gute Hand für derartige Stoffe.
Neben der atmosphärischen Inszenierung kommt dem Film auch
zugute, dass er als Paramount-Produktion auf die Annehmlichkeiten
eines großen Studios zurückgreifen konnte. So sieht er
nicht weniger gelackt aus als ähnliche Produktionen der Universal-Studios.
Die Hauptdarstellerin Gloria Talbott drehte ca. 30 Filme und war
vor allem in diversen Fernseh-Serien zu sehen. Weitere Genrefilme
ihrerseits waren Bert I. Gordons THE CYCLOPS, Edgar Ulmers DAUGHTER
OF DR. JEKYLL und THE LEECH WOMAN. Ihr Filmehemann Tom Tryon war
hauptsächlich in Armee- und Westernfilmen zu sehen. Er machte
sich auch als Autor einen Namen, wobei der Horror-Roman THE OTHER
ein Bestseller wurde, der es 1972 als schwacher Film auf die Leinwand
schaffte. Was die Außerirdischen angeht, so verfügen
sie über ein interessantes Design, für das Charles Gemora
verantwortlich war. Er gehörte neben Emil van Horn und Ray
Corrigan zu den prominenten Darstellern von Film-Gorillas und trug
seinen Pelz in allerlei Produktionen, von Universals MURDERS IN
THE RUE MORGUE bis zum Laurel und Hardy-Kurzfilm THE CHIMP. Außerdem
arbeitete er an populären Filmen wie George Pals WAR OF THE
WORLDS, Nathan Jurans JACK
THE GIANT KILLER und auch dem netten B-Film CURSE OF
THE FACELESS MAN. Natürlich steckte er bei I MARRIED A MONSTER...
auch in einem Außerirdischen-Kostüm. Die Optischen Tricks
wie das Leuchten der Außerirdischen und der menschenverschluckende
Qualm wurden von Trick-Veteran John P. Fulton realisiert. Er arbeitete
schon an James Whales FRANKENSTEIN und lieferte mit seinen Tricks
zu Universals THE
INVISIBLE MAN ein frühes Meisterstück ab. I
MARRIED A MONSTER FROM OUTER SPACE ist ein sehenswerter Beitrag
der 50er-Jahre-Science Fiction-Welle, der es Unverständlichweise
bislang nicht nach Deutschland geschafft hat.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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