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IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE
IT! THE VAMPIRE FROM BEYOND SPACE, THE TERROR FROM BEYOND SPACE
1958
USA
70 Min.
Vogue Pictures Inc.
Edward L. Cahn
Robert E. Kent
Jerome Bixby
Kenneth Peach
Paul Satwell
Paul Blaisdell
It!, das Monster vom Mars.
Marshall Thompson .... Colonel Edward Carruthers
  Shirley Patterson (Shawn Smith) .... Ann Anderson
  Kim Spalding .... Colonel Van Heusen
  Ann Doran .... Dr. Mary Royce
  Dabbs Greer .... Eric Royce
  Paul Langton .... Lieutenant James Calder
  Robert Bice .... Major John Purdue
  Richard Benedict .... Bob Finelli
  Richard Harvey .... Gino Finelli
  Thom Carney .... Joe Klenholz
  Ray "Crash" Corrigan .... It!
MGM Home Video (Video, USA), MGM Home Video (DVD, USA)
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Die Amerikaner haben erstmals den Mars betreten, wobei es sich nun allerdings zugetragen hat, dass sie von einer unbekannten Macht angegriffen wurden. Bis auf Colonel Edward Carruthers verschwinden alle Besatzungsmitglieder der Expedition spurlos. Das löst natürlich große Ratlosigkeit auf der Erde aus, zumal man Carruthers gefunkter Geschichte von einem unsichtbaren Ungeheuer keinen Glauben schenkt. Schnell wird Order erteilt, eine zweite Expedition zum Roten Planeten zu senden, die Carruthers einsammeln soll, damit er vor ein Militärgericht gestellt werden kann. Gesagt, getan. Auf dem Rückflug der zweiten Rakete zur Erde geschieht das Unfassbare: Nach und nach verschwinden Besatzungsmitglieder, die im weiteren Verlauf der Geschichte tot aufgefunden werden. Obwohl man zunächst vermutet, dass Colonel Carruthers auch hinter diesen feigen Mordanschlägen steckt, wird man bald eines Besseren belehrt: An Bord befindet sich ein grausames Monster vom Mars, das sich gegen Giftgas, Schusswaffen und selbst Granatenangriffen äußerst resistent zeigt. Als sich das Wesen von Deck zu Deck durch die Rakete kämpft, versucht man, es sogar mit Atomstrahlen aus dem Schiffsreaktor zu verseuchen. Doch auch diese Unternehmung schlägt fehl. Gut, dass der Mannschaft im letzten Moment einfällt, dass das Monster unendlich viel Sauerstoff benötigt. Bereits erhebliche Teile des mitgeführten Vorrats sind verbraucht. Die Rettung ist nah, als putzige Raumanzüge angelegt, die Luftzufuhr abgeschaltet und die Außenluke geöffnet wird...

Mit IT! THE TERROR FROM BEYOND SPACE ist ein äußerst spannender Vertreter des SF-Films entstanden, der auch sehr mit Elementen des Horrorkinos liebäugelt. Zwar wird spätestens mit der Sichtung des Monsters das eigentlich ganz interessante Verwirrspiel um die Schuld Colonel Carruthers über Bord geworfen, danach regiert dafür blankes Entsetzen und pausenlose Hochspannung. Interessant dabei, wie viel bereits von dem 1979 entstandenen ALIEN von Ridley Scott vorweggenommen wird. Wie in ALIEN kämpft sich das Monster systematisch durch die Schiffsdecks, scheint unaufhaltbar zu sein und zeigt sich konventionellen Waffen gegenüber immun. Besonders interessant ist dabei die Szene, in der nach Schiffsfunker Gino Finelli (Richard Harvey) gesucht wird, der von dem Monster in die Luftschächte gezogen wurde und in denen es dann zu folgenschweren Auseinandersetzungen mit dem ungewollten Passagier kommt. Eine ganz ähnliche Szene findet sich - wenn auch nicht gerade bildidentisch - in ALIEN, in der Captain Dallas (Tom Skerrit) das außerirdische Monster in den Luftschächten jagt. Natürlich: Die klaustrophobische Wirkung von ALIEN erreicht IT! nicht so ganz, wenn er sich auch redlich darum bemüht. Von Seiten der Spannung allerdings kann der Streifen durchaus mit moderneren Filmen des Genres mithalten. Zusammen mit Mario Bavas exzellentem TERRORE NELLO SPAZIO darf sich IT! rühmen, leider mittlerweile weniger beachtete Vorlage für Ridley Scotts Weltraumschocker sowie auch anderer ähnlich gearteter Genrevertreter zu sein. Im Vergleich mit dem berühmten Vorbild sowie anderen Filmen aus der Glanzzeit des SF-Film sticht insbesondere noch hervor, dass sich bei IT! eine internationale Weltraumtruppe mit dem Eindringling herumschlagen muss. Von Italienern (die Gebrüder Finelli), Holländer (Colonel Van Heusen) bis hin zum Deutschen Namensträger (Joe Klenholz, dem ersten Opfer des Außerirdischen) ist alles vertreten. Außer Russen natürlich, aber das dürfte sich zur Zeit des Kalten Krieges wohl eh von selbst verstehen. Belustigenderweise hört es sich bei der Suche nach dem verschwundenen Klenholz immer an wie "Kleinholz! Kleinholz!". Letzten Endes ist für Kleinholz an Bord der Rakete ist nicht nur der Außerirdische zuständig, sondern natürlich auch die bunte Besatzung. Neben dem mehr als naiven Umgang mit atomarer Strahlung (im selben Raum wie der geöffnete Reaktor befindet sich auch noch einer der Raumfahrer, der das Monster mit einem konventionellen Schweißgerät in Schach hält), mutet insbesondere der bedenkenlose Gebrauch von Schusswaffen und Granaten sehr abenteuerlich an. Um eine mögliche Beschädigung der Außenhülle der Rakete kümmert sich niemand. Apropos Rakete: Diese wird immer aufwärts fliegend gezeigt, was anno '58 vielleicht aber auch logisch erschien, weil ja ansonsten niemand im Inneren des Weltraumschiffs hätte aufrecht stehen können. Dafür verschont man die Zuschauer gänzlich mit immer gern herbeizitierten, pseudowissenschaftlichen Erklärungen vollständig. Vielmehr konzentriert sich der Film ausschließlich auf die Bedrohung, die das Monster darstellt und gleichzeitig auch als eigentlicher Star des Werks fungiert, um den sich die restlichen Schauspieler zu positionieren haben. Selbst Marschall Thompson, der noch im selben Jahr in dem spektakulären FIEND WITHOUT A FACE (UNGEHEUER OHNE GESICHT) spielte, geht in IT! trotz seiner tragenden Rolle fast vollständig unter und Shirley Patterson drehte gar nach diesem Epos keine weiteren Filme mehr, wenn auch die Gründe dafür sicherlich anderer Natur sein dürften als die eben genannten. Der leider viel zu früh gestorbene Edward L. Cahn, Regisseur dieses Werkes, zeichnete sich trotz des hervorragend gelungenen IT! nur für eine klägliche Anzahl Werke aus dem Bereich des Phantastischen verantwortlich. Während seiner mehr als 30jährigen Schaffensphase erstellte er viele Krimis, Thriller und Actionfilme, schuf aber auch einige Dramen. Zu seinen herausragenden Werken der absonderlicheren Unterhaltung zählen THE SHE-CREATURE (GESCHÖPF DES SCHRECKENS), ZOMBIES OF MORA TAU, der etwas unterschätzte INVASION OF THE SAUCER MEN und natürlich das vorliegende, mustergültiges Werk. Eine Karriere im Bereich SF, wie sie Drehbuchautor Jerome Bixby in späteren Jahren insbesondere durch seine Vorlage für Richard Fleischers THE FANTASTIC VOYAGE (DIE PHANTASTISCHE REISE), eine Vielzahl von STAR TREK-Folgen sowie die Episode "It's A Good Life" aus dem Kinofilm TWILIGHT ZONE - THE MOVIE (UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER) vollbrachte, war ihm leider nicht vergönnt. Für eine erwähnenswerte Anekdote sorgte Monsterdarsteller Ray "Crash" Corrigan, der bereits in der Rolle von Menschenaffen in Filmen wie NABONGA, ZAMBA oder auch als Primatenmonster in THE UNKNOWN ISLAND zu sehen war. Da er sich weigerte, das Monsterkostüm anzuprobieren oder Maße nehmen zu lassen, schickte er einfach einen "Longjohn" (lange Unterwäsche) zum Effektkünstler. Ungeachtet dessen passte aber Corrigans Gesicht noch nicht in die Maske, die daraufhin noch einmal umgearbeitet werden musste und selbst dann immer noch nicht Corrigans Gesicht tadellos umhüllte. Im Resultat ragt Corrigans markiges Kinn aus der Mundöffnung des Monsterkopfes heraus, was damit kaschiert wurde, dass sein Kinn eine Bemalung erhielt und fortan als Monsterzunge diente Dies fällt allerdings im fertigen Film kaum auf, wenn auch der Einfall an sich schon beinahe der von Carlo Rambaldi für ALIEN aufwendig hergestellten und funktionstüchtigen (will heißen: selbstständig sabbernden) Zungenmembran des Monsters Unsinnigkeit unterstellt. Gut gemacht!

Text und Titelgrafik: molotto

 

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