
Der abenteuerlustige
Regisseur Carl Denham steht kurz vor der Abreise für sein neuestes
Projekt. Leider kann ihm der beauftragte Theateragent keine hübsche
Hauptdarstellerin liefern, denn Denham hält das vermeintlich
dubiose Ziel der geplanten Schiffsreise geheim. Als er kurzentschlossen
allein durch die Strassen Manhattans zieht, findet er die mittellose
Ann Darrow, die nach kurzem Zögern bereitwillig mitkommt. So
geht die Reise auf dem Schiff des erfahrenen Kapitäns Englehorn
los und Ann muss die Skepsis des rauhen Maats Jack Driscoll verdrängen,
der nicht viel von Frauen an Bord eine Schiffes hält. Als das
mysteriöse Ziel der Reise, die Insel Skull Island, erreicht
ist, hat Ann aber das Herz des Seemanns erobert.
Regisseur Denham kann kaum erwarten, an Land zu gehen, als er das
Geräusch von Trommeln vernimmt und eine riesige Schutzmauer
erblickt, welche die Siedlung der Eingeborenen vor unbekannten Gefahren
schützt. Als Denham mitsamt Kamera und Hauptdarstellerin das
Eingeborenendorf erreicht, platzt die Gruppe mitten in eine Opferzeremonie
herein. Dem Häuptling fällt recht schnell die blonde Frau
auf, die doch ein viel besseres Opfer abgeben würde als die
einheimische Dorfschönheit. So ziehen sich die weißen
Eindringlinge vorerst lieber zurück, was die Insulaner aber
nicht daran hindert, Ann in der Nacht zu entführen und ihrem
Gott als Geschenk zu präsentieren. Dieser ist Kong, ein hausgroßer
Gorilla, der das Geschenk nur zu gerne annimmt. An Bord des Schiffes
wird das Verschwinden Anns jedoch schnell bemerkt und mit Gewehren
und Gasbomben bewaffnet nehmen Denham, Driscoll und einige Matrosen
die Verfolgung des Affen auf. Unterwegs werden sie von diversen
Sauriern attackiert und die Gruppe schrumpft zusammen. Kong selbst
sorgt ebenfalls dafür, dass fast alle Männer sterben,
als er sie von einem Baumstamm schüttelt, der über einer
tiefen Schlucht liegt. Nur Denham und Driscoll überleben. Denham
macht sich daraufhin auf den Rückweg, um Hilfe zu holen, während
Driscoll dem Affen auf den Fersen bleibt. Kong liefert sich derweil
einen wilden Kampf mit einem Tyrannosaurus, der gerne das blonde
Mädchen vernascht hätte. Nachdem die Raubechse getötet
ist, erreicht der Riesenaffe dann seine Behausung, den Berg, der
Skull Island den Namen gab. Hier räumt er auch noch ein Reptil
aus dem Weg und widmet sich dann der weißen Frau. Als er kurz
durch Driscoll abgelenkt wird, nutzt ein Flugsaurier die Gelegenheit,
Ann zu schnappen. Doch Kong kann auch das schnell erledigen, gibt
aber Driscoll und Ann die Chance zur Flucht. Kurz nach den beiden
erreicht auch der tobende Gigant das Eingeborenendorf und macht
so ziemlich alles platt, ehe er am Strand mittels Denhams Gasbomben
betäubt werden kann. Zurück in New York wird Kong nun
als achtes Wunder der Welt zur Schau gestellt, doch schon bei der
Premiere kann er sich befreien und macht sich auf die Suche nach
Ann. Einige Verwüstungen später hat er sie gefunden und
erklimmt das Empire State Building. Das Ende des Affen naht in Form
von maschinengewehrbesetzten Kampfflugzeugen. Nach einem wilden
Luftkampf stürzt Kong tödlich verwundet in die Tiefe.

Was gibt es zu
KING KONG noch zu sagen? Sicherlich ist der Film einer der bekanntesten
der Filmgeschichte oft kopiert, nie erreicht. Die große
Stunde für Kong und den Trickpionier Willis O´Brien schlug,
nachdem das Großprojekt CREATION nach langwieriger Planung
zu den Akten gelegt wurde. Glücklicherweise konnte O´Brien
den Produzenten Merian C. Cooper von den Möglichkeiten seiner
Trickeffekte überzeugen, als er von dessen Gorilla-Projekt
hörte. Glücklich war es auch zu nennen, dass für
die Produktion von KING KONG, dessen Einspielergebnis die Firma
RKO rettete, unzählige kreative Köpfe zusammenkamen und
auch die Wahl der Darsteller perfekt war. Robert Armstrong als draufgängerisches
Abbild der beiden echten Haudegen und Kriegshelden Merian C. Cooper
und Ernest Schoedsack, die hübsche und glaubwürdige Fay
Wray und der verstockt wirkende Bruce Cabot wurden mit flotten Dialogen
versorgt, die auch heute noch kaum angestaubt wirken. Dazu noch
die hervorragenden Bildkompositionen im Dschungel samt aufwändiger
Tricks und Max Steiners Musik; obendrein noch ein perfektes Timing,
das auch Steven Spielberg in JURASSIC PARK kopierte. KING KONG ist
zurecht der König des fantastischen Monsterkinos. Er stellt
einen Erfolg dar, an den sein Trick-Vater O´Brien Zeit seines
Lebens nicht mehr anknüpfen konnte. Obwohl er durchaus versuchte,
den Riesenaffen später erneut zu beleben. Das gelang ihm zu
Lebzeiten nicht mehr. Apropos Lebzeiten. Der britische Autor Edgar
Wallace hatte mit dem Film kaum etwas zu tun. Er schrieb zwar einen
Entwurf, aber davon ist im Film so gut wie nichts übernommen
worden. Bevor er weiter an der Geschichte arbeiten konnte, verstarb
der Krimi-Autor, kurz nachdem er in Amerika angekommen war. Kong-Freunden
sei auf jeden Fall die hervorragende amerikanische DVD-Veröffentlichung
empfohlen, die den Film schön restauriert zeigt. Auch die Ende
der dreißiger Jahre zensierten Szenen fügen sich nun
wieder fehlerfrei ein, nachdem sie zwischenzeitlich nur in schlechterer
Form integriert waren. Als besonderes Schmankerl gibt es auf der
amerikanischen DVD dann auch noch den Versuch Peter Jacksons, die
seinerzeit von Merian C. Cooper vor dem Kinostart entfernte Spider
Pit Sequence nachzudrehen. Hier sah man ursprünglich,
dass die Seeleute nach ihrem Absturz vom Baumstamm von allerlei
Spinnen- und Echsengetier gefressen wurden. Die Originalszene ist
verschollen.
Als passende Buchlektüre zum Thema KING KONG sollte dann auch
das Buch SPAWN OF SKULL ISLAND von George Turner, Orville Goldner
und Douglas Turner nicht fehlen.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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