
Während eines
Erdbebens in Asien erscheint ein gigantischer, haariger Affenmensch,
dessen Auftritt international Aufsehen erregt. Lu Tien, ein Unternehmer
aus Hongkong, wittert nun ein Geschäft. So organisiert er eine
Expedition in den Dschungel Indiens, um das seltsame Wesen zu fangen.
Der Expedition gehört auch der junge Wissenschaftler Chen Cheng-Feng
an, der das Tier natürlich als Forscher begutachten möchte.
Nach unzähligen Dschungelgefahren dezimiert sich die Anzahl
der Expeditionsmitglieder, doch Lu Tien und Chen sind entschlossen,
den haarigen Giganten zu finden. Da die beiden Männer nicht
immer einer Meinung sind, zieht Chen schließlich allein weiter
und ehe er sich versieht, stellt ihm die gesuchte riesige Kreatur
nach. Zum Glück kommt ihm eine blonde Schönheit namens
Ah Wei zu Hilfe, die mit dem Riesen befreundet ist. Ah Wei pflegt
Chen gesund und der junge Mann erfährt nun, dass sie als Kind
einen Flugzeugabsturz im Dschungel überlebte und seitdem wie
Tarzan durch die Bäume schwingt, wobei ihr der riesige Pekingmensch
Utam zur Seite steht. Nachdem sich Chen in Ah Wei verliebt hat,
will er die Frau und ihren haarigen Begleiter in die Zivilisation
bringen. Doch Lu Tien macht seine Ansprüche geltend und er
arrangiert eine grosse Show im Sportstadion Hongkongs, wo Utam in
entwürdigenden Showeinlagen präsentiert wird. Zwischen
den Auftritten sitzt er in einem Käfig und wird von Lu Tiens
Mitarbeitern gequält. Als Chen in Hongkong seiner Freundin
beichtet, dass er nun Ah Wei liebt, bekommt die blonde Dschungelfrau
die Abschiedsumarmung der beiden mit. Sie versteht dies falsch,
fühlt sich betrogen und Sie flieht voller Enttäuschung
und Eifersucht. Als sie im Schaufenster eines Fernsehladens eine
Übertragung von Utams Auftritt sieht, eilt sie zum Stadion.
Lu Tien nutzt die Gelegenheit und schnappt sich Ah Wei. Statt Trost
zu bekommen droht ihr jedoch eine Vergewaltigung. Utam bekommt dies
mit, reißt sich los und trampelt durch die Strassen Hongkongs,
bis er Lu Tien tötet.
Doch die Armee ist alarmiert und die Situation scheint nach einem
ersten infernalischen Angriff aussichtslos...

Nachdem das berühmte
Shaw Brothers-Studio aus Hongkong sich weltweit mit anerkannten
Martial Arts- und Actionfilmen einen Namen gemacht hatte, entstanden
in der zweiten Hälfte der 70er Jahre auch einige Filme mit
erhöhtem Spezialeffektanteil. Einer dieser Filme, die international
ebenfalls äußerst erfolgreich vermarktet wurden, war
INVASION AUS DEM INNERN DER ERDE (THE INFRA SUPERMAN) aus dem Jahr
1975, in dem der sympathische Darsteller Li Hsiu-Hsien die Titelrolle
übernahm. Der Rummel um das 1976 von Dino De Laurentis produzierte
King Kong-Remake veranlasste die Shaw Brothers dann wohl 1977, einen
ähnlichen Film zu produzieren, wobei neben dem Darsteller des
Infra Supermannes der seit den 80er Jahren unter dem Namen
Danny Lee agiert - noch die Schweizer Schönheit Evelyn Kraft
verpflichtet wurde. Als Bösewicht kam dann noch Ku Feng hinzu,
der schon in unzähligen anderen Shaw-Filmen den Schuft mimte.
Evelyne Kraft war hierzulande in VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS (1975)
und zwei Filmen um den gelben VW-Käfer DUDU in Erscheinung
getreten und drehte zumindest noch einen weiteren Film im Shaw Brothers-Studio.
DIE TODESENGEL DES KUNG FU (DEADLY ANGELS, 1977) ist eine Art Hongkong-Variante
von DREI ENGEL FÜR CHARLIE, aber Evelyne hat hier im Grunde
zu wenig zu tun. Sie zog sich Anfang der 80er Jahre aus der Schauspielerei
zurück und leitet mittlerweile eine Konstruktionsfirma, die
hauptsächlich in Namibia tätig ist. Daneben beschäftigt
sie sich noch mit Kunstausstellungen. DER KOLOSS VON KONGA erforderte
eine Menge Modellbauten und so war es logisch, sich Leute zu holen,
die sich damit auskannten. In Japan, wo die Arbeit mit Modellbauten
und Riesenmonstern zum guten Ton gehört, wurde man fündig
und somit ist die Effektarbeit ganz gut. Interessanterweise gehörte
auch Koichi Kawakita zum Team, der ab den späten 80er Jahren
als Leiter der Spezialeffektabteilung der japanischen TOHO-Studios
auch die Tricks zu einigen Godzilla-Filmen realisierte.
Alles in allem ist DER KOLOSS VON KONGA ein rundum unterhaltsamer
und kunterbunter Film, bei dem man oft schmunzeln muss und der dem
Monsterfan bietet, wonach er verlangt. Was will man mehr?
Text
und Titelgrafik: ingojira
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