
In den Bergen
der Appalachen nimmt der junge John an einer Zeremonie teil, die
sein Vater durchführt, um dem Teufel zu trotzen. Geschützt
wird Grandpappy John dabei von einer Gitarre mit Saiten aus reinem
Silber. Dass zumindest meint er, doch sein Ableben ist der Beweis,
dass das Silber wohl nicht sehr rein war. John schwört daraufhin,
es selbst mit dem Teufel aufzunehmen. Mit Hilfe des Reisenden Mr.
Marduke gelangt er an Silbermünzen, die sofort in neue Gitarrensaiten
umgearbeitet werden. So ausgestattet trifft John schon bald auf
den gefürchteten und geldgeilen Zebulon Yandro, der jedoch
von Johns Gitarre nicht in Bedrängnis gebracht wird und somit
nicht mit dem Teufel im Bunde ist. Einer Legende nach verführte
Yandros Großvater eine junge Hexe und versprach ihr ewige
Liebe, wenn sie für ihn einen Haufen Gold finden würde.
Das tat sie und der alte Yandro nahm den Schatz und verschwand.
Die junge Hexe - Polly Wiltse - sprach daraufhin einen Fluch aus,
demzufolge Yandro zurückkehren müsse, um sein Versprechen
zu erfüllen. Zebulon weiß von der Geschichte um das Gold
und will, dass John ihn dorthin führt. Sie treffen auf die
immer noch ansehnliche Polly, die Yandro viel Gold verpricht, wenn
er ein Jahr bei ihr bleibt. Gierig willigt der Geizhals ein, nur
um in ihrer Umarmung zu erleben, dass Polly in Wirklichkeit eine
alte Hutzel-Oma ist. Das wird ein schönes Jahr!
John zieht lieber mit seinem treuen Hund weiter zum Berg Hark Mountain,
wo der Teufel hausen soll. Dort angekommen macht John die Bekanntschaft
mit einem hässlichen Monstervogel, doch seine Gitarre schützt
ihn vorerst. Der Vogel ist eng verbunden mit dem üblen O.J.
Onselm, der die Leute seiner Umgebung ausbeutet und die Natur geschädigt
hat. Eine finale Auseinandersetzung mit dem Monstervogel führt
zu dessen Vernichtung und auch Onselm stirbt, als er zu einem Steinklumpen
zusammenschrumpft. Johns dritte unheimliche Begegnung führt
ihn dann auf eine Plantage, wo der schwarze Captain Lojoie H. Desplain
IV seine farbigen Brüder ausbeutet und ihren Gott in Form einer
Statue von ihnen fern hält. Eine Berührung mit Johns Gitarre
tötet den Menschenausbeuter und die Sklaven sind befreit. Nun
wartet eine neue Aufgabe auf John und er zieht nach Washington,
denn dort sind augenscheinlich böse Mächte am Werk...

THE LEGEND OF HILLBILLY
JOHN stellt die einzige Verfilmung einer bzw. mehrerer Geschichten
aus der Feder des in den Vereinigten Staaten populären Autors
Manly Wade Wellmann dar. Fans seiner unheimlichen Hinterwäldlergeschichten
sind dabei mit dem Film nicht ganz zufrieden. Man kann ihn wohl
unbeschwerter sehen, wenn man die Vorlagen nicht kennt. Im Gegensatz
zu den hier aufgegriffenen Geschichten O UGLY BIRD und THE DESRICK
OF YANDRO wurde die Episode mit der Sklavenplantage extra für
den Film geschrieben. THE LEGEND OF HILLBILLY JOHN ist nicht hundertprozentig
gelungen, aber er ist zumindest ein interessant-obskures Kind seiner
Zeit. Der Monsteranteil ist eher gering, auch wenn der von Trick-Veteran
Gene Warren umgesetzte Monstervogel ausgiebig für die Werbung
benutzt wurde. Er ist in ordentlicher Stop Motion-Manier getrickst,
wird aber sehr schnell erledigt.
Hedge Capers, der die Titelrolle übernahm, setzte sich gegen
Bob Dylan, Art Garfunkel, Arlo Guthrie, Ricky Nelson und Peter Fonda
(um nur einige zu nennen) durch und war ein Countrysänger,
der zumindest stimmlich den Anforderungen nachkam. Unterm Strich
ist der Film ein seltsames aber nicht uninteressantes Einzelstück,
das Geschmack auf die literarischen Vorlagen um den Balladensänger
John macht.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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