
Japan im Mittelalter.
In einer Statue namens Majin auf einem Berg ist ein Kriegsgott gefangen,
zu dessen Besänftigung regelmäßig Zeremonien abgehalten
werden. Der gütige Fürst Hanabusa respektiert diese Aktivitäten
seiner Bevölkerung. Leider ist seine Herrschaft beendet, als
sein Untergebener Samanosuke Odate mit einigen Verbündeten
die Machtergreifung plant. In dem Gefecht um die Herrschaft werden
der Fürst und seine Gattin getötet. Glücklicherweise
gelingt dem treuen Samurai Kogenta zusammen mit den Kindern Hanabusas
- Prinz Tadafumi und Prinzessin Kozasa - die Flucht. Mit Hilfe einer
Priesterin finden sie in einer Höhle direkt neben der Statue
Majins Unterschlupf. Da der Berg als verboten gilt und nur der Priesterin
zugänglich ist, sind die Kinder hier vorerst in Sicherheit.
Zehn Jahre später hausen die Erben des Fürstenhauses immer
noch in der Majin-Höhle, während Odate das Volk versklavt
und knechtet. Fast alle Männer der Gegend sind zum Arbeitsdienst
verdammt, um eine Festung zu errichten. Immer noch gibt es aber
vereinzelte Leute, die darauf warten, ihren ehemaligen Herrn zu
rächen. Um mit diesen Männern Kontakt aufzunehmen, begibt
sich Kogenta vom Berg hinab, doch er wird erkannt, gefangen genommen
und gefoltert. Auch Tadafumi wird schon bald erwischt, als er den
Samurai befreien will. Daraufhin droht die Priesterin, dass Odate
die Strafe Majins spüren werde, wenn er die beiden Männer
nicht freilässt. Odate glaubt nicht an übersinnliche Dinge.
Er tötet die Frau und beauftragt seine Leute, die Statue zu
zerstören. Nachdem die Soldaten der Figur einen großen
Meißel in den Kopf getrieben haben, fließt aus der "Wunde"
Blut und ein Erdebeben verursacht den Tod der Männer.
Kozasa ist verzweifelt und bittet Majin um Hilfe. Eine Träne
von ihr lässt den steinernen Krieger schließlich erwachen.
Sein ausdrucksloses Gesicht verwandelt sich in eine finster dreinblickende
Dämonenfratze und er erscheint gerade rechtzeitig in Odates
Festung, als Tadafumi und Kogenta am Kreuz hängend mit Lanzen
durchbohrt werden sollen. Der Himmel verfinstert sich und unaufhaltbar
beginnt Majin sein zerstörerisches Werk. Alle Versuche, das
steinerne Ungetüm aufzuhalten, schlagen fehl. Selbst Stahlketten
nutzen nichts und schon bald liegt die Festung in Trümmern.
Odate ereilt sein Schicksal, als er von Majin gegriffen wird. Mit
dem Meißel, der immer noch in Majins Kopf steckt, wird Odate
an ein Kreuz genagelt wird. Doch auch nach dem Tod des bösen
Herrschers stoppt Majin nicht und nun fallen ihm auch Unschuldige
zum Opfer. Ein weiteres Mal ist es eine Träne Kozasas, die
ihn zum Handeln bewegt. Der böse Kriegsgott verlässt als
blaues Licht seinen steinernen Körper und die Statue zerfällt
zu Staub...

Neben der Filmreihe
um die fliegende Riesenschildkröte Gamera ist die Trilogie
um den steinernen Rachegott Majin die zweite populäre Monster-Serie
der Firma DAEI. Anders als bei den meisten Gamera-Filmen sind die
Majin-Abenteuer (zumindest die ersten beiden) eher für ein
erwachsenes Publikum gedacht. DAI MAJIN ist dabei ein groß
ausgestattes und wunderbar photografiertes Historiendrama, dessen
fantastisches Element lange Zeit keine große Rolle spielt.
Majin selbst erscheint erst gut 20 Minuten vor dem Ende des Films.
Bis dahin funktioniert der Film aber bestens. Majins Auftritt gehört
technisch wie dramaturgisch zu dem Besten, was das fantastische
Kino Japans zu bieten hat. Riki Hashimoto im Kostüm sowie der
Einsatz einer beweglichen Figur in Originalgröße und
saubere Kopier- und Modelltricks verbinden sich zu einer perfekten
Szenerie. Besonders wirkungsvoll ist auch das böse, unbewegliche
Gesicht Majins, dem nur Hashimotos Augen ein unheimliches Leben
verleihen. MAJIN ist der Inbegriff des finsteren Rachegottes. Unglaublicherweise
entstanden auch die beiden anderen Majin Filme DAI MAJIN GYAKUSHU
und DAI MAJIN IKARU noch im selben Jahr wie der erste Titel. Und
das ohne qualitative Einbußen.
Ein in den 90er Jahren geplantes Remake der Hongkong-Firma GOLDEN
HARVEST wurde nicht realisiert. Ebenso wenig eine Neuverfilmung,
an der angeblich auch Kevin Costner beteiligt war.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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