DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN
X
X: THE MAN WITH THE X-RAY EYES, MAN WITH THE X-RAY EYES
1963
USA
79 Min.
American International Pictures
Roger Corman
Roger Corman (Produzent), Samuel Z. Arkoff, James H. Nicholson (ausfürhrende Produzenten), Bartlett A. Carre (associate producer)
Robert Dillon, Ray Russell
Floyd Crosby
Les Baxter
Ted Coodley (Makeup Supervisor)
Ein Wissenschaftler, der durch beliebige Materialien blicken kann.
Ray Milland .... Dr. James Xavier
  Diana Van der Vlis .... Dr. Diane Fairfax
  Harold Stone .... Dr. Sam Brant
  John Hoyt .... Dr. Willard Benson
  Don Rickles .... Crane
  Morris Ankrum .... Mr. Bowhead
  Lorrie Summers .... tanzendes Mädchen auf Party
  Dick Miller .... Zwischenrufer
  John Dierkes .... Prediger
  Kathryn Hart .... Mrs. Mart
  Jonathan Haze .... Zwischenrufer
  Vicki Lee .... jungen Patientin
  Barboura Morris .... Krankenschwester (in Begleitung der jungen Patientin)
MGM (DVD, USA), Orion (VHS, USA)
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Der Wissenschaftler Dr. James Xavier arbeitet an einer Substanz, die ihm ermöglichen soll, die Sehfähigkeit des menschlichen Auges zu erhöhen. Seine Forschung ist schon weit fortgeschritten und er steht kurz vor dem Durchbruch, als er die Hiobsbotschaft erhält, dass sein Projekt eingestellt werden soll. Doch auch ohne die nötige finanzielle Unterstützung will Dr. Xavier sein Projekt erfolgreich vollenden. Aus diesem Grund greift er zu einer höchst gefährlichen Methode, dem Selbstversuch. Unter der Aufsicht eines befreundeten Augenarztes träufelt sich Dr. Xavier eine Flüssigkeit in die Augen, die auch schnell Wirkung zeigt. Jede weitere Anwendung der Substanz erhöht nun seine Sehkraft dramatisch, bis ihm sogar gelingt durch diverse Materialien hindurchzuschauen. Obwohl ihm der Augenarzt mittlerweile von weiteren Versuchen abrät, will Dr. Xavier seine Sehkraft weiter steigern. Es kommt zu einem Streit zwischen den beiden Ärzten und während eines Handgemenges stürzt der Augenarzt durch ein Fenster in den Tod. Dr. Xavier flüchtet und wird von der Polizei gesucht. Mittlerweile ist seine Sehkraft so stark, dass er durch beliebige Materialien blicken kann und diese Fähigkeit zu seinem eigen Vorteil, aber auch zum Gute anderer Menschen einsetzt. So arbeitet er zeitweise als Wahrsager auf einem Jahrmarkt, später als Wunderheiler oder macht sich seine Fähigkeit im Casino zu nutze. Aber seine übernatürliche Fähigkeit hat auch seine Schattenseite - seine Augen werden immer lichtempfindlicher und er kann nur noch mit starken Sonnenbrillen das Tageslicht ertragen. Doch schon bald reichen die Sonnenbrillen nicht mehr aus, auch seine Augenlider bieten keinen Schutz und selbst nachts findet Dr. Xavier keine Ruhe auf der Suche nach Dunkelheit...

Der Regielegende Roger Corman ist mit DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN eines seiner absoluten Highlights im Bereich des phantastischen Films gelungen. Die tolle Mischung aus Crime, Science Fiction und Action weiss auf ganzer Linie zu überzeugen. Eine temporeiche Inzenierung, sparsame, aber sehr wirkungsvolle Spezialeffekte, interessante Drehorte, ein gutes Drehbuch und die passende Besetzung ergeben ein farbenfrohes Filmspektakel. Die sich ständig weiterentwickelnde Geschichte lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen und wartet immer wieder mit Überraschungen auf. Die Hauptpersonen, allen voran die Figur des Dr. James Xavier werden gut eingeführt und entwickelt, so dass der Zuschauer mit dem guten Doktor ordentlich "mitleidet" wenn dieser sich immer weiter auf einen aussichtslosen Weg begibt, der nur in einer Katastrophe enden kann. An dieser Stelle muss natürlich Ray Milland lobend erwähnt werden, der für die Rolle des Dr. Xavier die ideale Besetzung ist. Er zeigt genau das richtige Maß an Einsatz um der Rolle das nötige Leben einzuhauchen und dabei nicht ungewollt über die Stränge zu schlagen. Denn auch ohne Overacting bietet DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN die Möglichkeit hier und da zu schmunzeln. So sind Szenen, wie z.B. Tanzende auf einer Party, die der Doktor durch seinen Röntgenblick nackt sieht schon humoristisch angelegt und bedürfen keiner Situationskomik. Die nackten Tanzenden sind auch ein gutes Beispiel, wie ohne großen Aufwand die übernatürlichen Fähigkeiten des Doktors eindrucksvoll in Szene gesetzt werden. Das zeichnet Corman als Regisseur und Produzenten halt aus. Ein gesellschaftskritscher Unterton rundet das Ganze dann noch ab und verleiht dem Film noch zusätzliche Ernsthaftigkeit und Glaubhaftigkeit. Wir werden Zeuge, wie ein anerkannter Mediziner und Forscher durch einen unglücklichen Zufall (und etwas Starrsinn) schnell zum Geächteten der Gesellschaft wird. Er muss seine Abnormalität zur Schau stellen und seine Fähigkeit zu kriminellen Handungen nutzen um etwas Geld zu verdienen. Das widerspricht genau seiner ursprünglichen Intention und belastet ihn zusätzlich. Selbst die allen Seelenheil versprechende Kirche scheitert schon im Ansatz und verurtreilt, statt zu helfen. Ich vergebe 10 Monsterpunkte und empfehle die US-DVD von MGM (mit Audiokommentar von Corman).

Text und Titelgrafik: dr. whogen

 

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