
Nach dem Tod seiner
Frau lebt der Farmbesitzer John Young gemeinsam mit seiner kleinen
Tochter Jill auf seinem Anwesen in Afrika. Als das Kind allein zuhause
ist, kommen zwei Schwarze des Weges, die in einem Korb ein Gorilla-Baby
transportieren. Jill tauscht den Gorilla gegen einige Kleinigkeiten
und die teure Taschenlampe ihres Vaters ein. Als diese später
zurückkommt, ist er zunächst nicht sehr begeistert von
Jills neuem Spielgefährten. Doch er ist zu gutherzig, um ihr
die Freude zu nehmen. Der kleine Gorilla, mittlerweile Joe
getauft, darf bleiben. Es vergehen 12 Jahre. Der amerikanische Nachtclubbesitzer
Max O´Hara plant eine neue Lokalität mit Dschungelatmosphäre.
Für diesen Zweck reist er mit einigen Cowboys nach Afrika,
um Löwen und andere Tiere zu fangen. Die Expedition hat schon
etliche Tiere beisammen, da erscheint eines Tages ein enormer Gorilla
im Camp. Er zerstört einige Löwenkäfige und O´Hara
wittert eine neue Attraktion. Seine Cowboys versuchen nun, den großen
Menschenaffen mit Lassos zu bändigen, doch sie unterliegen.
Als Max O´Hara selbst von dem Affen ergriffen wird, erscheint
eine junge Frau, die Schlimmeres verhindert. Sie beruhigt das Tier
und zieht sich mit ihm zurück. Es handelt sich dabei um Jill
Young, die nach dem Tod ihres Vaters allein die Farm bewirtschaftet.
Der riesige Gorilla ist das ehemalige Affenbaby Joe. O´Hara
gelingt es, Jill davon zu überzeugen, dass sie gemeinsam mit
Joe in seinem Club auftreten muss. So eröffnet in Los Angeles
schon bald der Luxusclub Golden Safari mit Jill und
Joe als Attraktion. Der erste Auftritt der beiden beginnt mit der
Klavierspielenden jungen Frau, die auf einer Plattform in die Höhe
schwebt. Erst am Ende wird durch die Beleuchtung sichtbar, dass
Joe diese Plattform trägt. Später tritt der Gorilla im
Seilziehen gegen einige Muskelmänner an, die den Kampf verlieren.
Der entwürdigendste Auftritt zeigt dann Jill als Leierkastenspielerin
und Joe mit dummer Kopfbedeckung. Mit einem Eimer muss er Pappmünzen
fangen, welche die angetrunkenen Gäste auf ihn werfen. Zwischen
diesen Auftritten muss Joe in einem tristen Käfig hausen, was
Jill nicht gefällt. Sie und der fesche Cowboy Gregg sind sich
schon näher gekommen und der junge Mann will O´Hara überreden,
Joe die Rückkehr nach Afrika zu ermöglichen. Währenddessen
ist es einer Gruppe Angetrunkener gelungen, zu Joes Käfig vorzudringen.
Sie flößen ihm ebenfalls Alkohol ein und als einer der
Männer den Gorilla mit einem Feuerzeug verletzt, rastet Joe
aus. Er bricht den Käfig auf und läuft im Club Amok. Der
betrunkene Affe setzt auch die im lub zur Schau gestellten Löwen
frei und kämpft mit ihnen. Am Ende bringt Joe den ganzen Club
zum Einsturz. Das kommt in der Öffentlichkeit nicht gut an.
Per Gericht wird entschieden, dass Joe erschossen werden soll. Max
O´Hara bekommt nun auch ein schlechtes Gewissen und organisiert
eine Flucht per LKW, wobei er selbst als falscher Köder fungiert.
Trotzdem ist die Polizei Jill, Gregg und Joe bald auf den Fersen.
Diese gelangen zu einem lichterloh brennenden Waisenhaus, wo Jill
und der Cowboy einige Kinder retten. Ein weiteres wird von Joe aus
dem einstürzenden Gebäude geholt. Der Gorilla wird dabei
verletzt, überlebt aber. Nach dieser Heldentat steht nun auch
einer Reise in die Heimat nichts mehr im Weg. Zusammen mit Gregg
kehren Jill und ihr haariger Freund auf die Farm in Afrika zurück.

Der deutsche Titel
PANIK UM KING KONG hat mit dem Inhalt des Films wenig zu tun, zeigt
aber, dass der bereits 1933 in Deutschland gezeigte KING KONG Eindruck
hinterlassen hatte. Die Verbindung zwischen Joe Young und dem riesigen
King Kong ist dennoch sehr groß. So war es KING KONG-Produzent
Merian C. Cooper, der auch hier gemeinsam mit dem legendären
Westernregisseur John Ford produzierte und für diesen einen
Film die Firma ARKO ins Leben rief. Der Regisseur von PANIK UM KING
KONG war Ernest B. Schoedsack, der auch bei KONG diese Rolle übernahm.
Drehbuchautorin Ruth Rose, Schoedsacks Gattin, war ebenfalls schon
bei KING KONG an Bord und auch das Spezialeffektteam war hier fast
das selbe. So war Willis O´Brien das Oberhaupt der Effektgruppe,
wobei er hier erstmals von dem jungen Ray Harryhausen und Pete Peterson
unterstützt wurde. Harryhausen bekam erstmals die Gelegenheit,
mit seinem Vorbild an einem Spielfilm zu arbeiten. Peterson war
in späteren Jahren der Partner von O´Brien. Andere bekannte
Namen in O´Briens Team aus waren dann der bewährte Marcel
Delgado und der Fellspezialist George Lofgren, der Joes Fell von
ungeborenen Kälbern (!) gewann.
Gegenüber dem Riesenerfolg KING KONG präsentiert sich
PANIK UM KING KONG als familientaugliches und weniger gewalttätiges
Affenspektakel mit einer nicht geringen Anzahl von Spezialeffekt-Höhepunkten.
Vor allen die Arbeit Harryhausens, der über 80% der Animation
übernahm, ist überzeugend. Joe wurde unter seinen Händen
ein komplexer Charakter, dem die damalige amerikanische Kritik mehr
Schauspieltalent einräumte als den menschlichen Darstellern.
Von denen war auch Robert Armstrong in der Rolle des Regisseurs
Carl Denham bei KING KONG dabei. Hier verkörpert er einer ältere
und weniger skrupellose Variation des Carl Denham-Charakters. Obwohl
der Film heutzutage als Klassiker gilt und Willis O´Brien
seinerzeit sogar einen Oscar für die Effekte einheimsen konnte,
waren die Einspielergebnisse eher enttäuschend. Das mag der
Grund sein, warum PANIK UM KING KONG bis Harryhausens 1981 gedrehten
KAMPF
DER TITANEN (CLASH OF THE TITANS) die vorerst letzte
Hollywood-Großproduktion war, in der Stop Motion-Animation
in großem Stil eingesetzt wurde. In amerikanischen Uraufführungskopien
von PANIK UM KING KONG war die Waisenhaus-Sequenz mittels eines
Technicolor-Verfahrens zweifarbig eingefärbt. Das amerikanische
Video sowie die Laserdisc sind hier ebenfalls farbig. Von den Joe-Modellen
haben mindestens zwei bis heute überlebt. Es existiert noch
eine nackte Metall-Armatur sowie ein stellenweise stark
beschädigtes Modell in einer Kiste hinter Glas. Letzteres Modell
war im Londoner MUSEUM OF MOVING IMAGE (MOMI)zu sehen. 1999 entstand
unter der Regie von Ron IM LAND DER RAKETENWÜRMER
Underwood ein Remake des Films. Die Disney-Produktion mit Charlize
Theron und Bill Paxton verlieh der Geschichte eine Umweltschutz-Botschaft
und war im Ganzen kitschiger und süßlicher als das Original.
Sehenswert ist immerhin der von Rick Baker und ILM geschaffene Gorilla
und ein Gastauftritt von Ray Harryhausen und PANIK UM KING KONG-Haptdarstellerin
Terry Moore als altes Ehepaar.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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