PANIK UM KING KONG
MIGHTY JOE YOUNG
MR: JOSEPH YOUNG OF AFRICA (Arbeitstitel)
1949
USA
94 Min.
ARKO
Ernest B. Schoedsack
Merian C. Cooper, John Ford
Ruth Rose, nach einer Idee von Merian C. Cooper
J. Roy Hunt
Roy Webb
Willis O´Brien, Ray Harryhausen, Pete Peterson, Marcel Delgado, George Lofgren, Fitch Fulton, Linwood Dunn (Photografische Effekte)
Der enorme Gorilla Joe Young
Terry Moore .... Jill Young
  Ben Johnson .... Greg Johnson
  Robert Armstrong .... Max O´Hara
  Frank McHugh .... Windy
  Douglas Fowley .... Jones
  Denis Green .... Crawford
  Paul Guilfoyle .... Smith
  Nestor Paiva .... Brown
  Regis Toomey .... John Young
  Lora Lee Michael .... Jill Young als Kind
  James Flavin .... Schultz
  Primo Carnera .... spielt sich selbst
  Man Mountain Dean .... spielt sich selbst
  Phil Olafsson/Schwedischer Engel .... spielt sich selbst
  William “Wee Willie“ Davis .... Muskelmann
  Karl “Killer“ Davis .... Muskelmann
  Ian Batchelor .... Muskelmann
  Henry Kulky .... Muskelmann
  Sammy Menacker .... Muskelmann
  Ivan Rasputin .... Muskelmann
  Sammy Stein .... Muskelmann
  Kermit Maynard .... Cowboy
  Cliff Clark .... Polizist Moran
  Mary Fields .... O´Haras Sekretärin
  William Schallert .... Tankwart
  Jack Pennick .... Lastwagenfahrer
  Charles Sherlock .... Polizist
  Harry Strang .... Polizist
  Ellen Corby .... Frau am Kinderheim
Kinowelt (VHS Deutschland), Turner Home Entertainment (VHS, USA), Kingston Video (VHS, England), Warner Home Entertainment (Laserdisc, USA)
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Nach dem Tod seiner Frau lebt der Farmbesitzer John Young gemeinsam mit seiner kleinen Tochter Jill auf seinem Anwesen in Afrika. Als das Kind allein zuhause ist, kommen zwei Schwarze des Weges, die in einem Korb ein Gorilla-Baby transportieren. Jill tauscht den Gorilla gegen einige Kleinigkeiten und die teure Taschenlampe ihres Vaters ein. Als diese später zurückkommt, ist er zunächst nicht sehr begeistert von Jills neuem Spielgefährten. Doch er ist zu gutherzig, um ihr die Freude zu nehmen. Der kleine Gorilla, mittlerweile „Joe“ getauft, darf bleiben. Es vergehen 12 Jahre. Der amerikanische Nachtclubbesitzer Max O´Hara plant eine neue Lokalität mit Dschungelatmosphäre. Für diesen Zweck reist er mit einigen Cowboys nach Afrika, um Löwen und andere Tiere zu fangen. Die Expedition hat schon etliche Tiere beisammen, da erscheint eines Tages ein enormer Gorilla im Camp. Er zerstört einige Löwenkäfige und O´Hara wittert eine neue Attraktion. Seine Cowboys versuchen nun, den großen Menschenaffen mit Lassos zu bändigen, doch sie unterliegen. Als Max O´Hara selbst von dem Affen ergriffen wird, erscheint eine junge Frau, die Schlimmeres verhindert. Sie beruhigt das Tier und zieht sich mit ihm zurück. Es handelt sich dabei um Jill Young, die nach dem Tod ihres Vaters allein die Farm bewirtschaftet. Der riesige Gorilla ist das ehemalige Affenbaby Joe. O´Hara gelingt es, Jill davon zu überzeugen, dass sie gemeinsam mit Joe in seinem Club auftreten muss. So eröffnet in Los Angeles schon bald der Luxusclub „Golden Safari“ mit Jill und Joe als Attraktion. Der erste Auftritt der beiden beginnt mit der Klavierspielenden jungen Frau, die auf einer Plattform in die Höhe schwebt. Erst am Ende wird durch die Beleuchtung sichtbar, dass Joe diese Plattform trägt. Später tritt der Gorilla im Seilziehen gegen einige Muskelmänner an, die den Kampf verlieren. Der entwürdigendste Auftritt zeigt dann Jill als Leierkastenspielerin und Joe mit dummer Kopfbedeckung. Mit einem Eimer muss er Pappmünzen fangen, welche die angetrunkenen Gäste auf ihn werfen. Zwischen diesen Auftritten muss Joe in einem tristen Käfig hausen, was Jill nicht gefällt. Sie und der fesche Cowboy Gregg sind sich schon näher gekommen und der junge Mann will O´Hara überreden, Joe die Rückkehr nach Afrika zu ermöglichen. Währenddessen ist es einer Gruppe Angetrunkener gelungen, zu Joes Käfig vorzudringen. Sie flößen ihm ebenfalls Alkohol ein und als einer der Männer den Gorilla mit einem Feuerzeug verletzt, rastet Joe aus. Er bricht den Käfig auf und läuft im Club Amok. Der betrunkene Affe setzt auch die im lub zur Schau gestellten Löwen frei und kämpft mit ihnen. Am Ende bringt Joe den ganzen Club zum Einsturz. Das kommt in der Öffentlichkeit nicht gut an. Per Gericht wird entschieden, dass Joe erschossen werden soll. Max O´Hara bekommt nun auch ein schlechtes Gewissen und organisiert eine Flucht per LKW, wobei er selbst als falscher Köder fungiert. Trotzdem ist die Polizei Jill, Gregg und Joe bald auf den Fersen. Diese gelangen zu einem lichterloh brennenden Waisenhaus, wo Jill und der Cowboy einige Kinder retten. Ein weiteres wird von Joe aus dem einstürzenden Gebäude geholt. Der Gorilla wird dabei verletzt, überlebt aber. Nach dieser Heldentat steht nun auch einer Reise in die Heimat nichts mehr im Weg. Zusammen mit Gregg kehren Jill und ihr haariger Freund auf die Farm in Afrika zurück.

Der deutsche Titel PANIK UM KING KONG hat mit dem Inhalt des Films wenig zu tun, zeigt aber, dass der bereits 1933 in Deutschland gezeigte KING KONG Eindruck hinterlassen hatte. Die Verbindung zwischen Joe Young und dem riesigen King Kong ist dennoch sehr groß. So war es KING KONG-Produzent Merian C. Cooper, der auch hier gemeinsam mit dem legendären Westernregisseur John Ford produzierte und für diesen einen Film die Firma ARKO ins Leben rief. Der Regisseur von PANIK UM KING KONG war Ernest B. Schoedsack, der auch bei KONG diese Rolle übernahm. Drehbuchautorin Ruth Rose, Schoedsacks Gattin, war ebenfalls schon bei KING KONG an Bord und auch das Spezialeffektteam war hier fast das selbe. So war Willis O´Brien das Oberhaupt der Effektgruppe, wobei er hier erstmals von dem jungen Ray Harryhausen und Pete Peterson unterstützt wurde. Harryhausen bekam erstmals die Gelegenheit, mit seinem Vorbild an einem Spielfilm zu arbeiten. Peterson war in späteren Jahren der Partner von O´Brien. Andere bekannte Namen in O´Briens Team aus waren dann der bewährte Marcel Delgado und der Fellspezialist George Lofgren, der Joes Fell von ungeborenen Kälbern (!) gewann.
Gegenüber dem Riesenerfolg KING KONG präsentiert sich PANIK UM KING KONG als familientaugliches und weniger gewalttätiges Affenspektakel mit einer nicht geringen Anzahl von Spezialeffekt-Höhepunkten. Vor allen die Arbeit Harryhausens, der über 80% der Animation übernahm, ist überzeugend. Joe wurde unter seinen Händen ein komplexer Charakter, dem die damalige amerikanische Kritik mehr Schauspieltalent einräumte als den menschlichen Darstellern. Von denen war auch Robert Armstrong in der Rolle des Regisseurs Carl Denham bei KING KONG dabei. Hier verkörpert er einer ältere und weniger skrupellose Variation des Carl Denham-Charakters. Obwohl der Film heutzutage als Klassiker gilt und Willis O´Brien seinerzeit sogar einen Oscar für die Effekte einheimsen konnte, waren die Einspielergebnisse eher enttäuschend. Das mag der Grund sein, warum PANIK UM KING KONG bis Harryhausens 1981 gedrehten KAMPF DER TITANEN (CLASH OF THE TITANS) die vorerst letzte Hollywood-Großproduktion war, in der Stop Motion-Animation in großem Stil eingesetzt wurde. In amerikanischen Uraufführungskopien von PANIK UM KING KONG war die Waisenhaus-Sequenz mittels eines Technicolor-Verfahrens zweifarbig eingefärbt. Das amerikanische Video sowie die Laserdisc sind hier ebenfalls farbig. Von den Joe-Modellen haben mindestens zwei bis heute überlebt. Es existiert noch eine „nackte“ Metall-Armatur sowie ein stellenweise stark beschädigtes Modell in einer Kiste hinter Glas. Letzteres Modell war im Londoner MUSEUM OF MOVING IMAGE (MOMI)zu sehen. 1999 entstand unter der Regie von Ron – IM LAND DER RAKETENWÜRMER – Underwood ein Remake des Films. Die Disney-Produktion mit Charlize Theron und Bill Paxton verlieh der Geschichte eine Umweltschutz-Botschaft und war im Ganzen kitschiger und süßlicher als das Original. Sehenswert ist immerhin der von Rick Baker und ILM geschaffene Gorilla und ein Gastauftritt von Ray Harryhausen und PANIK UM KING KONG-Haptdarstellerin Terry Moore als altes Ehepaar.

Text und Titelgrafik: ingojira

 

als VHS
 

 

 

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