
Die vereinsamte
Remy ist engagierte Lehrerin an einer heruntergekommenen Grundschule
in der South Bronx, NY. So gut sie mit ihren Schülern klar
kommt, so große Probleme hat sie einen netten Mann zu finden.
Einer der Gründe hierfür ist ihr ausgeprägtes Interesse
an Insekten und Spinnentieren. Kaum hat sie sich mit einem netten
Kerl zu einem romantischen Candlelight-Dinner getroffen, spricht
sie nur noch von ihrem Lieblingsthema. Doch sie hat noch ein viel
schwerwiegenderes Problem: Reny war vor Jahren an der Entwicklung
der Judaszüchtung beteiligt, einer genetisch veränderten
Kreuzung aus Termiten und Gottesanbeterinnen. Diese wurde gegen
eine Kakerlakenplage eingesetzt, der mehrere hundert Kinder zum
Opfer fielen. Doch schon bald wurde die angeblich unfruchtbare Judaszüchtung
selbst zur Bedrohung. Die Krabbeltiere mutierten und vermehrten
sich, fraßen Menschen und hatten noch eine ganz besondere
Eigenschaft. Sie konnten ihr Erscheinungsbild bei Bedarf verändern
und schafften es sogar eine menschenähnliche Gestalt anzunehmen.
Glücklicherweise konnte die Judaszüchtung vollständig
vernichtet werden - so glaubte man zumindest. Das war aber nicht
der Fall, denn zumindest ein Exemplar hat überlebt und seine
Fähigkeiten erheblich verbessert. So kann es nun die Gestallt
einer bestimmten Person annehmen und selbst kleinste Feinheiten
der Gesichtszüge nachbilden. Und diese perfektionierte Judaszüchtung
hat es auf Remy abgesehen - allerdings anders als man meinen könnte.
Das Monster will sich nämlich mit Remy paaren. So duldet es
auch keinen Kontakt von Remy zu Männern. Ein Verehrer nach
dem anderen wird aus dem Weg geräumt. Der mit den Ermittlungen
in den Mordfällen der getöteten Männer beauftragte
Inspektor Klaski hat zunächt Remy in Verdacht, da er belastende
Fotos in ihrer Wohnung findet. Doch als ein Nest der Judaszüchtung
im Keller der Schule vernichtet wird, gibt es kein Halten mehr für
das Rieseninsekt. Die Behörden versagen auf ganzer Linie bei
der Bekämpfung des Monsters und Remy kann sich nur auf die
Hilfe von Klaski und eines kleinen schwarzen Jungen verlassen...

MIMIC 2 ist einer
dieser Filme, an die man schon vorbelastet und mit einer geringen
Erwartungshaltung herangeht. Hier haben wir direct-to-video Sequel
zu einem mittelmäßigen Kinofilm (MIMIC,
1997). Doch bei MIMIC 2 kann man durchweg von einer positiven Überraschung
sprechen. Die Geschichte des ersten Teils wird nur rudimentär
verwertet, vielmehr entwickelt man die Story neu. Natürlich
musste man beim zweiten Teil ohne Kinoauswertung sparen. Das tat
man aber an den richtigen Stellen. So beschränkt sich MIMIC
2 auf nur eine Hand voll Locations, diese sind aber liebevoll ausgestattet
und stimmungsvoll in Szene gesetzt. Die Darsteller sind gutes Mittelmaß
und können der Geschichte durchaus Leben einhauchen. Mit Alix
Koromzay, die im ersten Teil noch eine Nebenrolle inne hatte, hat
man sogar etwas für die Kontinuität der Geschichte getan.
Der große Gewinner ist allerdings das Monster. Waren im ersten
Teil die Schaben nur im halbdunkel schemenhaft zu erkennen, so hat
man sich hier einiges einfallen lassen. Angefangen bei den Verwandlungsszenen
über einen Koffer voller Brut bis hin zum "wahren Monster"
beim Showdown sehen wir eine Kreatur in vielen Ausprägungen
und Erscheinungsformen. Immer wieder überraschend spielt die
Judaszüchtung eine neue, bessere Karte aus um sein Ziel zu
erreichen. Tricktechnisch hat man das, gemessen an den zur Verfügung
stehenden Mitteln, hervorragend umgesetzt. Keineswegs wird der Zuschauer
mit primitiven Computereffekten zugeschmissen, sonderen aus einer
Vielzahl von Möglichkeiten hat man situationsbedingt die passende
ausgesucht. Beispielsweise werden die Babyschaben mit mechanisch
animierten Modellen und die Verwandlungsszenen mit Latexmasken und
echtem Glibber umgesetzt. Unterm Strich hätte MIMIC 2 eher
eine Kinoauswertung verdient als der erste Teil MIMIC.
Auf DVD ist das Sequel der Gewinner.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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