-
MONSTROSITY
THE ATOMIC BRAIN (TV- und Videotitel, USA)
1964
USA
72 Min.
 
Joseph V. Mascelli
Dean Dillman Jr., Jack Pollexfen (Produzenten), Sue Bradford, Vy Russell (associate producers)
Sue Bradford, Dean Dillman Jr., Jack Pollexfen, Vy Russell
Alfred Taylor
Gene Kauer
Ken Strickfaden (elektrische Effekte)
Ein großer Mann mit Reißzähnen und dem Gehirn eine Hundes, eine junge Frau mit dem Gehirn einer Katze, eine Katze mit dem Gehirn einer alten Frau und eine junge Frau ohne Gehirn.
Frank Gerstle .... Dr. Otto Frank
  Erika Peters .... Nina Rhodes
  Frank Fowler .... Victor
  Judy Bamber .... Bea Mullins
  Marjorie Eaton .... Hetty March
  Margie Fisco .... umherwandelder Körper
  Lisa Lang .... Anita Gonzalez
  Bradford Dillman .... Erzähler
Something Weird (VHS + DVD, USA), Alpha Video (DVD, USA), Rhino (VHS, USA)
_______________________________________________________________________
   

Der Wissenschaftler Dr. Otto Frank forscht an einer Methode mit Hilfe von radioaktiver Strahlung Gehirne zu transplantieren. Bislang beschränkten sich seine Versuche auf Tiere, doch nun hat er erste Erfolge mit menschlichen Körpern erzielt. So gelang ihm in eine männlichen Leiche das Gehirn eines Hundes zu übertragen und wieder zum Leben zu erwecken. Diese erstaunliche Kreatur lebt nun die meiste Zeit angekettet im Garten einer ansehnlichen Villa. Diese Villa gehört der alten und steinreichen Hetty March. Da sich Hetty alt und hässlich fühlt, finanziert sie die Versuche von Dr. Frank und stellt ihm auch ein Labor in ihrem Keller zur Verfügung. Sie erhofft sich nämlich, dass Dr. Frank bald der Durchbruch in seiner Forschung gelingt und ihr Gehirn in einen anderen hübschen und jungen Körper transplantieren kann. Hierzu hat Hetty schon einmal drei junge Au Pair-Damen eingestellt: Neben der Engländerin Bea und der Österreicherin Nina ist auch die Spanierin Anita dabei. Anita scheidet aber als "Körper" für Hetty aus, da sie ein Muttermal auf dem Rücken hat. Um nicht aus der Übung zu kommen und endlich einmal ein Gehirn in einen lebenden menschlichen Körper zu transplantieren, verpasst Dr. Frank der armen Anita das Gehirn einer Katze. Dann überstürzen sich aber die Ereignisse: Anita mit dem Katzenhirn kratzt Bea ein Auge aus, die somit auch als "neuer Körper" für Hetty ausscheidet. Dann stürzt Anita vom Dach in den Tod. Hetties Freund Victor wird von ihr erdolcht, als er Nina bei der Flucht helfen will. Und dann wird noch die von Dr. Frank wiedererweckte Leiche einer jungen Frau von der im Garten hausenden Kreatur dahingerafft. Nun drängt die Zeit und Dr. Frank bereitet die Transplantation von Hetties Gehirn in Ninas Körper vor - doch wird die alte Frau ihr Ziel erreichen?

MONSTROSITY war das erste und auch einzige Regiewerk von Joseph V. Mascelli, der zuvor als Kameramann arbeitete. Er begann seine Karriere bei der U.S. Army und drehte dort eine ganze Reihe von Trainingsfilmen, Wochenschauen und technischen Lehrfilmen. Sein erster Job als Zivilperson und Kameramann war ebenfalls für das Militär bei der legendären "Operation Crossroads" - hier drehte er die Luftaufnahmen des ersten Wasserstoffbombentests auf dem Bikini-Atoll. Recht bekannt wurde Mascelli dann aber mit seinem 1965 veröffentlichten Buch "The Five Cs of Cinematography" - es erfuhr mehrere Auflagen und gilt auch heute noch als Standardwerk. Als Kameramann bei drei Filmen für den Exploitationfilmer Dennis Ray Steckler (CABARET DER ZOMBIES, LEMON GROVE KIDS MEET THE MONSTER) sammelte Mascelli dann scheinbar genug Erfahrung, um sich selbst als Regisseur zu versuchen. Das Ergebnis MONSTROSITY ist ein zwiespältiges Werk. Die abstruse Story, die einfachen Kulissen, die wenigen Locations, die billigen Spezialeffekte und das unbekannte kleine Schauspielerensemble haben MONSTROSITY häufig Vergleiche zu Werken von Ed Wood und eine MST 3000-Verwertung eingebracht. Der negative Eindruck, den MONSTROSITY bei vielen hinterlassen hat mag zu einem großen Teil auf den ersten zehn Minuten des Films beruhen - diese ist komplett mit einem Kommentar aus dem Off versehen und lassen überhaupt keine Spannung aufkommen. Hat man aber diese bodenlosen zehn Minuten einmal überstanden und die ersten Dialoge setzen ein, entwickelt sich durchaus eine ausreichende Dynamik und in Verbindung mit der soliden schwarz-weiss-Fotografie wird das Ganze ansehbar. Einige recht kruden Einfälle (z.B. das Mädchen mit dem Katzenhirn), sowie die komplett ernsthafte Darstellung der Charaktere (vor allem der alten und wirklich bösartigen Hetty), lassen beim Zuschauer durchaus mulmige Gefühle aufkommen. So bietet MONSTROSITY nicht nur einen hohen Trash-Faktor, sondern hebt sich deutlich von vielen B-Movies ab. Hier haben wir keinen reinen Partyfilm, denn so mancher Lacher bleibt einem im Halse stecken.

Text und Titelgrafik: dr. whogen

 

_______________________________________________________________________

     
     
 
_______________________________________________________________________
 
nach oben

     

 

copyright © 2001 - 2010 monstrula.de
impressum/anbieterkennzeichnung - haftungsausschluss - kontakt