
Der Wissenschaftler
Dr. Otto Frank forscht an einer Methode mit Hilfe von radioaktiver
Strahlung Gehirne zu transplantieren. Bislang beschränkten
sich seine Versuche auf Tiere, doch nun hat er erste Erfolge mit
menschlichen Körpern erzielt. So gelang ihm in eine männlichen
Leiche das Gehirn eines Hundes zu übertragen und wieder zum
Leben zu erwecken. Diese erstaunliche Kreatur lebt nun die meiste
Zeit angekettet im Garten einer ansehnlichen Villa. Diese Villa
gehört der alten und steinreichen Hetty March. Da sich Hetty
alt und hässlich fühlt, finanziert sie die Versuche von
Dr. Frank und stellt ihm auch ein Labor in ihrem Keller zur Verfügung.
Sie erhofft sich nämlich, dass Dr. Frank bald der Durchbruch
in seiner Forschung gelingt und ihr Gehirn in einen anderen hübschen
und jungen Körper transplantieren kann. Hierzu hat Hetty schon
einmal drei junge Au Pair-Damen eingestellt: Neben der Engländerin
Bea und der Österreicherin Nina ist auch die Spanierin Anita
dabei. Anita scheidet aber als "Körper" für
Hetty aus, da sie ein Muttermal auf dem Rücken hat. Um nicht
aus der Übung zu kommen und endlich einmal ein Gehirn in einen
lebenden menschlichen Körper zu transplantieren, verpasst Dr.
Frank der armen Anita das Gehirn einer Katze. Dann überstürzen
sich aber die Ereignisse: Anita mit dem Katzenhirn kratzt Bea ein
Auge aus, die somit auch als "neuer Körper" für
Hetty ausscheidet. Dann stürzt Anita vom Dach in den Tod. Hetties
Freund Victor wird von ihr erdolcht, als er Nina bei der Flucht
helfen will. Und dann wird noch die von Dr. Frank wiedererweckte
Leiche einer jungen Frau von der im Garten hausenden Kreatur dahingerafft.
Nun drängt die Zeit und Dr. Frank bereitet die Transplantation
von Hetties Gehirn in Ninas Körper vor - doch wird die alte
Frau ihr Ziel erreichen?

MONSTROSITY war
das erste und auch einzige Regiewerk von Joseph V. Mascelli, der
zuvor als Kameramann arbeitete. Er begann seine Karriere bei der
U.S. Army und drehte dort eine ganze Reihe von Trainingsfilmen,
Wochenschauen und technischen Lehrfilmen. Sein erster Job als Zivilperson
und Kameramann war ebenfalls für das Militär bei der legendären
"Operation Crossroads" - hier drehte er die Luftaufnahmen
des ersten Wasserstoffbombentests auf dem Bikini-Atoll. Recht bekannt
wurde Mascelli dann aber mit seinem 1965 veröffentlichten Buch
"The Five Cs of Cinematography" - es erfuhr mehrere Auflagen
und gilt auch heute noch als Standardwerk. Als Kameramann bei drei
Filmen für den Exploitationfilmer Dennis Ray Steckler (CABARET
DER ZOMBIES, LEMON GROVE KIDS MEET THE MONSTER) sammelte Mascelli
dann scheinbar genug Erfahrung, um sich selbst als Regisseur zu
versuchen. Das Ergebnis MONSTROSITY ist ein zwiespältiges Werk.
Die abstruse Story, die einfachen Kulissen, die wenigen Locations,
die billigen Spezialeffekte und das unbekannte kleine Schauspielerensemble
haben MONSTROSITY häufig Vergleiche zu Werken von Ed Wood und
eine MST 3000-Verwertung eingebracht. Der negative Eindruck, den
MONSTROSITY bei vielen hinterlassen hat mag zu einem großen
Teil auf den ersten zehn Minuten des Films beruhen - diese ist komplett
mit einem Kommentar aus dem Off versehen und lassen überhaupt
keine Spannung aufkommen. Hat man aber diese bodenlosen zehn Minuten
einmal überstanden und die ersten Dialoge setzen ein, entwickelt
sich durchaus eine ausreichende Dynamik und in Verbindung mit der
soliden schwarz-weiss-Fotografie wird das Ganze ansehbar. Einige
recht kruden Einfälle (z.B. das Mädchen mit dem Katzenhirn),
sowie die komplett ernsthafte Darstellung der Charaktere (vor allem
der alten und wirklich bösartigen Hetty), lassen beim Zuschauer
durchaus mulmige Gefühle aufkommen. So bietet MONSTROSITY nicht
nur einen hohen Trash-Faktor, sondern hebt sich deutlich von vielen
B-Movies ab. Hier haben wir keinen reinen Partyfilm, denn so mancher
Lacher bleibt einem im Halse stecken.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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