
In diesem mit
fast gleicher Crew noch im selben Jahr wie CAT-WOMEN OF THE MOON
produzierten Film passiert Schlimmes: Die Erde ist mit einem Todesstrahl
aus dem All beschossen worden. Die Städte sind explodiert, ein Atomkrieg
ausgebrochen und alle Menschen haben ins Gras gebissen. Alle, bis
auf eine Gruppe von sechs Leuten, bestehend aus einem Professor,
seiner Frau und der gemeinsamen Tochter Alice, dem Balg Johnny,
seiner Schwester Carla und Roy, dem kraftstrotzenden Jung-Muskelprotz.
Die Außerirdischen, genannt Ro-Mans, schicken einen ihrer intergalaktischen
Terminatoren auf die Erde, damit sichergestellt werden kann, dass
auch die letzten Überlebenden den Tod finden - so es sie denn überhaupt
geben sollte. Dieser Ro-Man findet mit seinem Funkfernseher heraus,
dass besagtes Grüppchen noch lebt. Er nimmt mit ihnen Kontakt auf
und verspricht ihnen einen schmerzlosen Tod, wenn sie sich ihm stellen.
Doch die Gruppe um den Professor ist daran verständlicherweise wenig
interessiert und unternimmt einen Vermittlungsversuch, der allerdings
zu nichts führt. Nachdem Alice angeleint wurde, weil sie im Begriff
war im Alleingang erneut Vermittlungen aufzunehmen, büxt Johnny
kurzerhand aus und gerät prompt in die Fänge des Ro-Man. Ihm erzählt
er versehentlich, warum sie den Todesstrahl überlebt haben: Der
Professor hat nämlich eine Medizin gegen sämtliche Krankheiten der
Welt entwickelt und davon haben sie alle reichlich geschluckt. Als
der Ro-Man dies seinem Boss berichtet, will dieser, dass er losläuft
und die Menschen eigenhändig killt. Und weil spätestens jetzt alles
keinen Sinn mehr ergibt, heiraten Roy und Alice und begeben sich
auf eine Hochzeitsreise, die natürlich trotz außerirdischer Invasion
stattzufinden hat, durch die menschenleere Gegend. Auch sie laufen
Ro-Man in die Arme und Roy läßt im Kampf mit dem Monster sein Leben.
Alice wird von Ro-Man in seine Höhle verschleppt. Doch als er von
seinem Boss den Auftrag erhält, das Mädchen umzubringen, mag er
das nicht tun. Vielmehr möchte er, dass ihm sein Gebieter Gefühle
schenkt (!), damit er Alice lieben kann. Mit einigem Geschick gelingt
es dem Professor, seiner Frau und Johnny Ro-Man aus seiner Höhle
zu locken und Alice zu befreien. Der außerirdische Imperator wird
darüber so wütend, dass er den Ro-Man in den Orkus pustet und Dinosaurier
auf die Erde regnen lässt, die die letzten Überlebenden auffressen
sollen...

ROBOT MONSTER,
der nach inoffiziellen Angaben lediglich rund $20.000 gekostet haben
soll und gleich links neben Hollywood entstanden ist, ist ein schnell
dahingeschludertes Werk voller Ungereimtheiten. Zahlreiche Anschlussfehler
sind die Folge: Als z. B. Alice von Ro-Man gekiddnappt und in sein
Hauptquartier verschleppt wird, wirft er sie zu Boden und kontaktiert
seinen Meister. Als er damit fertig ist, sehen wir Alice wie von
Geisterhand gefesselt. Auch kannte die amerikanische Prüdanterie
keine Grenzen: In einer markanten Szene, in der Ro-Man Alice die
Bluse vom Leib reißt, verwehrt ein schwarzer Balken einen tieferen
Einblick ins Dekolleté der Aktrice. Wenigstens ist der außerirdische
Ro-Man eine Schau: Gekleidet in ein Affenkostüm und mit einem mit
Antennen verzierten Goldfischglas auf dem Kopf, bekommt er zumindest
noch Bonuspunkte für Originalität. Das Hauptquartier des Affenmannes
ist dageben viel bescheidener ausgefallen. Lediglich ein alter Küchentisch
sowie ein Funkgerät aus dem Zweiten Weltkrieg, das bei der Benutzung
unablässig Seifenblasen ausstößt, müssen ausreichen, um es als solches
kenntlich zu machen. Die zum Ende hin auftauchenden Dinosaurier
sind ähnlich bescheiden und ziemlich mies getrickst. Der erst vor
kurzem verstorbene George Nader ist in ROBOT MONSTER bei einem seiner
ersten filmischen Gehversuche zu bewundern, bevor ihm zumindest
in Deutschland mit den legendären Verfilmungen der Groschenheftserie
G-MAN JERRY COTTON der Durchbruch gelang. ROBOT MONSTER fand bei
seiner Erstauswertung kaum Beachtung. Die Legende erzählt, dass
Regisseur und Produzent Phil Tucker angesichts der vernichtenden
Kritiken zu diesem Film einen Selbstmordversuch unternommen haben
soll. Er überlebte und bescherte der Welt in den folgenden Jahren
noch weitere schlimme Filme, die Titel wie DANCE HALL RACKET (1954)
und THE CAPE CANAVERAL MONSTER (1960) tragen. In späteren Jahren
tat sich Tucker insbesondere als Produzent hervor. Auf seine Kappe
geht u. a. auch die Agentenparodie THE NUDE BOMB (DIE NACKTE BOMBE)
aus dem Jahre 1980, in der Dan Adams als Maxwell Smart die Welt
vor unfreiwilligem FKK rettet. Wyott Ordung hingegen arbeitete in
späteren Jahren auch an den Drehbüchern zu TARGET EARTH (das in
Zusammenarbeit mit der Produzentenlegende James H. Nicholson entstand)
(1954) und FIRST MAN INTO SPACE (RAKETE 510) (1959) und bewies damit
zumindest eine gewisse Treue zum Genre. Ebenso wie CAT-WOMEN OF
THE MOON wurden Teile von ROBOT MONSTER in 3D gedreht. Der Effekt
lässt sich wegen der technisch schlechten Präsentation auf Video
nur noch erahnen. Die herabregnenden Dinosaurier dürften zumindest
im Kino ein echter Kracher gewesen sein. Auf DVD ist dieser Film
bisher leider nur in einer den 3D-Effekt vermissenden Fassung erschienen.
Text
und Titelgrafik: molotta
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