
In einer nicht
näher bezeichneten Großstadt wütet auf und unter
den nächtlichen Strassen ein unerbitterlicher Krieg zwischen
zwei uralten Spezies, die seit Jahrhunderten für die Verkörperung
des Bösen stehen: Vampire und Werwölfe. Während die
Vampire diskret in einem schlossartigen
Anwesen residieren, haben sich die Werwölfe in den Untergrund
der Stadt zurückgezogen. Beide Seiten basteln im Geheimen an
neuen Waffen und schmieden Bündnisse um dem Feind einen entscheidenden
Schlag zu verpassen.
Die Menschenwelt hat bislang nicht viel von beiden Gruppen und deren
Auseinandersetzung mitbekommen, da die Vampire nicht als solche
zu erkennen sind und auch die Werwölfe erst bei Bedarf ihre
wahre Gestalt annehmen. Doch nun sind die Werwölfe auf der
Suche nach einem bestimmten Menschen, der auf Grund seiner Abstammung
ein einzigartiges Blutbild aufweist und die schlummernden Fähigkeiten
sowohl von Vampiren als auch von Werwölfen in sich trägt.
Wenn die Werwölfe die Person finden und mit Hilfe eines Wissenschaftlers
das Überwesen erschaffen könnten, wäre ihnen ein
Sieg über die Vampire gewiss. Ein Spezialteam von Vampiren
versucht dieses zu
verhindern und kann unter der Führung des Vampirmädchens
Selene die gesuchte Person noch vor den Werwölfen zu finden.
Es ist der Krankenpfleger Michael Corvin, der natürlich von
seinem "Glück" nichts ahnt. Selene ist fortan bemüht
Michael zu beschützen, kann aber nicht verhindern, dass er
von einem Werwolf gebissen wird. Doch Selene und ihr Clan haben
noch weitere
schwerwiegende Probleme. Durch interne Machtkämpfe, Verrat
und Betrug kann Selene selbst ihrem Ziehvater und Mitbegründer
des Geschlechts, dem mächtigen Victor nicht mehr trauen. Kann
sie Michael, ihren Clan und die gesamte Menschheit noch retten?

Bei dem, was man
von einem 2003er Vampir- bzw. Werwolffilm erwarten kann, ist UNDERWORLD
schon eine positive Überraschung. Natürlich sind die Produktionsdesigns
den heutigen Standards und Geschmäckern angepasst. So ergibt
sich optisch eine Mischung aus diversen stilprägenden Filmen,
wie MATRIX, THE CROW oder BLADE, ohne diese direkt zu kopieren.
An diesem Mix aus Gothikelementen, Waffentechnik und spektakulären
Aktionsequenzen kommt man bei einer modernen Produktion mit dieser
Thematik wohl nicht mehr vorbei. Zudem hat Regiedebutant Len Wiseman
bislang seine Brötchen mit Videoclips und in Produktionsteams
von Filmen, wie MAN IN BLACK oder INDEPENDANCE DAY verdient, was
sicher abfärbt. Erwartet man nun aber den totalen Computeranimations-Overkill,
wird man eines Besseren belehrt. Im Gegenteil - so werden z.B. die
Werwölfe von Schauspielern dargestellt, die auf beweglichen
Stelzen laufen um die Hinterläufe eines Wolfes zu simulieren.
Auch die Werwolfmasken sind komplizierte, hydraulisch ferngesteuerte
Gebilde. Belohnt wird dieser Aufwand mit extrem detailgetreuen und
natürlich wirkenden Gesten und Bewegungsabläufen der Kreaturen.
Auch die Besetzung ist gut gewählt und bis auf die üblichen
kleinen Ungereimtheiten weiss die Story zu überzeugen und zu
fesseln. Selbst die leiseren Töne zwischendurch tragen zur
Entwicklung der Geschichte bei und füllen nicht nur die Aktionsequenzen
mit belanglosen Liebesgeschichten,
Vergangenheitbewältigungen oder sinnentleerten Dialogsequenzen
auf. Einziger Wehrmutstropfen ist vielleicht der Showdown, der nicht
ganz den hohen Standard halten kann. Wir empfehlen UNDERWORLD mit
englischem Originalton zu schauen, da z.B. die sehr zurückgenommene
Stimme Kate Beckinsales (Selene) oder der britische Akzent eines
Bill Nighys (Victor) erheblich zur stimmigen Atmosphäre beitragen.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
|
|






|