
Steve Karnes,
ein angesehener Meeresbiologe, warnt in London ein Gremium von Wissenschaftlern
vor erneuten Atomversuchen. Niemand weiß, wie sich diese Tests langfristig
auf die Meereslebewesen auswirken. Die Zuhörer sind leider ungemein
skeptisch und vor allem Prof. Bickford äußert seine Zweifel an der
Theorie Karnes`. Bickford leitet selbst eine Prüfungskommission
in dieser Angelegenheit. Zur gleichen Zeit erliegt ein Fischer an
der Küste Cornwalls seltsamen Verbrennungen. Noch im Tod stammelt
er etwas von einem Untier. Bald darauf werden auch Unmengen toter
Fische an die Küste gespült. Karnes kann den Zweifler Bickford überreden,
mit ihm nach Cornwall zu fahren, wo er seine Theorie bestätigt sieht.
Haben die Atomversuche etwas Grauenhaftes erschaffen? Während einer
Kontrollfahrt mit einem Schiff erblickt Karnes dann den Kopf eines
im Meer lebenden Dinosauriers. Gleichzeitig wird eine erhöhte Radioaktivität
gemessen. Anhand eins später gefundenen Fußabdrucks kann das Ungeheuer
auch identifiziert werden. Es handelt sich um einen sogenannten
Paleosaurus, der eigentlich schon lange ausgestorben sein müsste.
Irgendwie hat er die Zeit im Meer überdauert, wobei er ursprünglich
wie ein Zitteraal elektrische Schläge verteilen konnte. Durch die
Atomtests ist diese Fähigkeit so stark, dass sie die Brandwunden
des toten Fischers verursacht hat. Es dauert nicht sehr lange und
der Paleosaurus bewegt sich die Themse hinauf bis nach London. Dort
greift er eine Passagierfähre an und geht im Hafen an Land. Während
sich das Monstrum durch Englands Hauptstadt bewegt, erliegen immer
mehr Menschen der tödlichen Strahlung. Nun ist Eile geboten. Ein
kleines Zwei-Mann-U-Boot wird mit einem Radium-Sprengkopf ausgestattet
und geht in der Themse auf die Jagd. Ein gezielter Schuss besiegelt
das Schicksal des Monsters und die Welt kann aufatmen.

Diese englisch-amerikanische
Co-Produktion war der zweite von insgesamt drei Monsterfilmen unter
der Regie des Ausstatters Eugene Lourie. Er stellt im Grunde ein
Remake des Harryhausen-Films THE BEAST FROM 20.000 FATHOMS dar,
bei dem Lourie ebenfalls Regie führte. Anstelle von New York ist
hier nun London an der Reihe und anstelle eines urzeitlichen Virus
gibt es tödliche Strahlung. Das Monster, welches nur in Deutschland
als Ungeheuer von Loch Ness präsentiert wurde, ist mittels der Stop
Motion Technik zum Leben erweckt worden, wobei kein geringerer als
Harryhausens Lehrmeister Willis O´Brien mit seinem Partner Pete
Peterson am Werk war. Wenn man das geringe Budget des Films und
auch die begrenzte Zeit betrachtet, muss man den Trickleuten ein
großes Lob aussprechen. Die einzig richtig misslungene Szene ist
wohl der Angriff auf die Fähre, bei dem allzu deutlich ein menschenleeres
Modell zu erkennen ist. Der hier benutzte mechanische Monsterkopf
ist vollkommen unbeweglich, da er vor der Aufnahme beschädigt wurde.
Aus Zeitgründen war eine Reparatur nicht möglich (diese Szene wurde
für die amerikanische Fassung entfernt). Positiv zu erwähnen sind
die Darsteller, allen voran Andre´ Morell und Gene Evans. Erneut
sieht man hier, was ein Regisseur auch unter schlechteren Bedingungen
erreichen kann, wenn die Darsteller und das gesamte Team ihr Bestes
geben. In der Rolle des kauzigen Dinosaurierfachmannes glänzt somit
auch Jack MacGowran, dessen beste Rolle wohl der Prof. Abronsius
in Polanskis TANZ DER VAMPIRE war. DAS UNGEHEUR VON LOCH NESS ist
ein kleiner aber feiner Monsterfilm, mit dem Willis O´Brien sich
vom Genre verabschiedete. Eugene Lourie drehte zwei Jahre später
GORGO.
Text
und Titelgrafik: ingojira
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