
Der ehemalige US
Army Colonell Glenn Manning, durch radioaktive Verstrahlung bei
einem Plutoniumbombentest zu einem riesenhaften Monster herangewachsen
und scheinbar durch einen Sturz vom Boulder Staudamm ums Leben gekommen,
ist wieder da. Scheinbar vom Collorado River hinfortgespült
wird er in Mexiko gesichtet. Obwohl seine rechte Gesichtshälfte
zerstört ist, hat er überlebt. Glenn wird von der Army
zurück in die Staaten gebracht und angekettet in einem Hangar
auf dem Gelände des Los Angeles Airports untergebracht. Sein
Gehirn ist stark in Mitleidenschaft gezogen und er scheint sehr
zu leiden, was er aber nur durch Brüll- und Stöhnlaute
artikulieren kann. Ein Ärzteteam der Army versucht dem Riesen
zu helfen. Indem man seine Schwester ausfindig macht und zu ihm
bringt, erhoffen die Ärzte eine bessere Kooperation des großen
Patienten. Doch Glenn gerät immer stärker in Rage, bis
er schließlich die sicher geglaubten Ketten zerreißt
und fliehen kann. Wieder beginnt ein Amoklauf des bemitleidenswerten
Giganten, auf dem er alles, was sich in seinen Weg stellt vernichtet.
Als er im Griffith Park auftaucht erwarten ihn dort schon die schweren
Geschütze des amerikanischen Militärs. Doch bevor es zu
einem Entscheidungsgefecht kommt, geschieht etwas Unerwartetes:
Glenn besinnt sich, erinnert sich an das, was mit ihm geschehen
ist und realisiert, in welcher Situation er sich befindet. Welche
Entscheidung wird er nun treffen...?

Mit GIGANT DES
GRAUENS hat Monsterfilm-Regielegende Bert I. Gordon [SERPENT ISLAND
(1954), KING DINOSAUR(1955), BEGINNING
OF THE END (1957), THE CYCLOPS (1957), DIE
RACHE DER SCHWARZEN SPINNE (1958), INSEL DER UNGEHEUER
(1976), IN
DER GEWALT DER RIESENAMEISEN (1977)] ein direktes Sequel
zu seinem Film DER
KOLOSS (1957) geschaffen, dass nicht nur inhaltlich die
Geschichte des bedauernsweren Colonell Glenn Manning weiter erzählt,
sondern in Rückblenden auch einige Sequenzen des Vorgängerfilms
wiederverwertet. Hier sind wir auch direkt beim einzigen Schwachpunkt
des Filmes. Die Story ist wirr und unlogisch, die Charaktere und
deren Dialoge sind platt und austauschbar. Es gibt eine Reihe von
Ungereimtheiten zur Geschichte im ersten Film: Wird dort noch erwähnt,
Glenn hätte keine Verwandten, so taucht nun plötzlich
eine Schwester auf? Keiner will bemerkt habe, dass ein 20-30 Meter
großer Mensch den Collorado River bis Mexiko hinabtreibt?
Naja, über diese Inkontinuitäten kann man gerne hinwegsehen,
denn der GIGANT DES GRAUENS hat einiges zu bieten. Die Spezialeffeke
und die Ideen für diese sind eindeutig besser umgesetzt und
ausgefallener (mein Favorit ist der rieseige Fingerabdruck auf einem
Auto) als noch in DER
KOLOSS. Auch das "Monster-Makeup" ist für
Bert I. Gordon-Verhältnisse geradezu sensationell. Eine nicht
zu unterschätzende Qualität macht aber die überzeugende
Charakterisierung des Monsters aus, welches als unschuldige und
leidende Kreatur dargestellt wird. Sie erkennt, dass es für
sie keinen Platz und keinen Weg zurück in die menschliche Gesellschaft
gibt. Eine ähnliche Auffassung der Figur des Monsters hatte
zurvor schon bei FRANKENSTEIN (1931) und später bei Romeros
NACHT DER LEBENDEN TOTEN (1968) die Massen berührt und sie
zu unvergessenen Klassikern eines Genres gemacht. Gut, in anderen
Belangen hinkt dieser Vergleich gewaltig, denn in erster Linie ist
GIGANT DES GRAUENS ein billiger kleiner Monsterfilm, der eine Menge
Spass macht und in den 50ern den Kindern das Fürchten lehren
sollte. Obwohl der Film bei uns in den Kinos lief, ist zur Zeit
keine deutschsprachige Fassung verfügbar. Die deutsche und
die britische DVD verfügen aber immerhin über deutsche
Untertitel.
Text
und Titelgrafik: dr. whogen
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