ALS DINOSAURIER DIE ERDE BEHERRSCHTEN
WHEN DINOSAURS RULED THE EARTH
-
1970
USA
100 Min. (England, Deutschland), 96 Min. (USA)
Hammer
Val Guest
Aida Young
Val Guest (Story), J.G. Ballard
Dick Bush
Mario Nascimbene
Jim Danforth, David allen, Roger DickenMartin Gutteridge, Allan Bryce, Brian Johnson, Brian Humphrey, Garth Inns
Ein Plesiosaurus, ein fiktiver Dinosaurier mit Jungtier, ein Pterodactyl, ein Meeressaurier, ein Chasmosaurus, Riesenkrabben
Victoria Vetri .... Sanna
  Robin Hawdon .... Tara
  Patrick Allen .... Kingsor
  Drewe Henley .... Khaku
  Sean Caffrey .... Kane
  Magda Konopka .... Ulido
  Imogen Hassall .... Ayak
  Patrick Holt .... Ammon
  Jan Rossini .... Felsen-Mädchen
  Carol-Anne Hawkins .... Yani
  Maria O´Brien .... Omah
  Connie Tilton .... Mutter bei den Sandleuten
  Maggie Lynton .... Mutter bei den Felsleuten
  Jimmy Lodge .... Fischer
  Billy Cornelius .... Jäger
  Ray Ford .... Jäger
Warner Home Video (Weltweiter Vertrieb auf VHS und Laserdisc)
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Ein neuer Tag in der Urzeit. Der Stamm der Felsmenschen unter der Führung Kingsors befindet sich in einer Opferzeremonie. Die Felsmenschen verehren die Sonne als Gottheit und sind kurz davor, ihr drei blonde Schönheiten zu opfern. Leider verläuft die Sache nicht planmäßig. Erst bekommt eine der blonden Frauen einen Panikanfall und stürzt ins Meer. Dann löst sich von der Sonne ein großes Stück, aus dem später der Mond wird. Ein Sturm zieht auf, was die blonde Opfergabe Sanna zur Flucht nützt. Sie stürzt sich ins Meer und wird später von einem Floß der am Strand lebenden Sandleute aufgefischt. Besonders der fesche Steinzeitmann Tara ist sogleich angetan. Nachdem Sanna von den Sandleuten - ausgenommen Taras Mädchen Ayak - freundlich aufgenommen wurde, kommt es zu einem aufregenden Zwischenfall. Ein von den Menschen gefangener Plesiosaurus kann sich losreißen und droht das Dorf zu verwüsten. Mit vereinten Kräften und jeder Menge brennendem Öl kann das urzeitliche Tier getötet werden. Tags darauf ist Tara unterwegs, was Ayak dazu nutzt, ihre blonde Konkurrentin zu bedrohen. Als dann auch noch Kingsor mit einer Schar Männer auftaucht, bekommt es Sanna mit der Angst zu tun. Kingsor sucht die blonde Opfergabe, um sie ihrem Schicksal zuzuführen und Unheil zu verhindern. Sanna flieht aus dem Dorf, verfolgt von Kingsors Männern. Diese haben kurz darauf eine unangenehme Begegnung mit einem streitbaren Chasmosaurus. Nur ein Mann überlebt schwer verletzt. Später erreicht auch Tara mit einigen Männern den Ort des Geschehens. Erneut greift der Dinosaurier an, doch diesmal ist er so in Rage, das er eine Schlucht übersieht und in den Tod stürzt. Die Sandleute bringen den verletzen Felsmann in ihr Dorf zurück. Dort steigern sich schon bald alle Menschen in eine beunruhigende Ekstase, als sie den entstehenden Mond erblicken. Tara flieht und findet später Sanna blondes Haar in einer fleischfressenden Pflanze. Ist sie tot? Nein, keineswegs. Das blonde Kind wurde mittlerweile von einem Dinosaurier adoptiert, weil es in einer Eierschale übernachtete. Und auch mit dem frisch geschlüpften Dino-Baby versteht sich Sanna prächtig. Für Tara geht das Leben wie gewohnt weiter. Er begleitet den genesenen Felsmann in sein Dorf und wird auf dem Rückweg von einem Flugsaurier attackiert, den er mit seinem Speer töten kann. Dann trifft er auf Sanna, die mit ihrer Adoptivmutter unterwegs ist. Doch auch Kingsors Männer haben die blonde Frau gesichtet und so ist das Glück nur von kurzer Dauer. Zurück im Dorf wird Tara zur Rede gestellt und soll auf einem brennenden Floß sterben. Zu seinem Glück greift ein monströser Meeresbewohner das Floß an und Tara kann entkommen. Er eilt zu Sanna und lebt mit ihr zusammen, bis ein neuer Suchtrupp die beiden aufspürt und jagt. Im Handgemenge wird Tara überwältigt und Sanna von ihrem Dinosaurier gerettet. Als Tara im Dorf gefesselt ist, zeigt der Mond zum ersten mal seine ganze Kraft. Er löst eine Ebbe aus, wobei aus dem Schlamm des Meeres fiese Riesenkrabben mit Appetit auf Urzeitmenschen hervorkrabbeln. Und nach der Ebbe kommt bekanntlich die Flut, welche hier als gigantische Welle auf das Festland zurast. In all dem Durcheinander finden Tara und Sanna wieder zueinander, nachdem Taras Ex-Freundin im Treibsand versunken ist. Wie die meisten Menschen so wird auch Kingsor ein Opfer der Flut. Nur eine kleine Gruppe um unsere Helden landet mit einem Floß auf einem Berg und überlebt das Inferno.

Nach dem Erfolg von EINE MILLION JAHRE VOR UNSERER ZEIT (ONE MILLION YEARS B.C.) wollte die britische Firma Hammer ein weiteres Dinosaurierspektakel ins Kino bringen. Da Ray Harryhausen gerade mit der Arbeit zu GWANGIS RACHE (THE VALLEY OF GWANGI) beschäftigt war, fiel die Wahl für die Realisation der Dinosaurier auf Jim Danforth. Danforth hatte im Vorfeld schon durch die Firma PROJECTS UNLIMITED an mehreren George Pal-Filmen und diversen Fernseh-Serien mitgearbeitet und schien eine gute Wahl. Und das stimmt. Selten sah man eine so geschmeidige Animation einer Stop Motion-Figur. Danforth lässt seine Kreaturen zwar weniger "schauspielern" als Harryhausen, hat es dagegen aber sogar geschafft, durch kleine Tricks Bewegungsunschärfen zu erzeugen, deren Fehlen Kritiker der Stop Motion-Technik gerne als Hauptmanko anbringen. Danforth war aufgrund zu kleiner Studio-Sets auch oft gezwungen, Glasbilder anzufertigen, wenn er seine prähistorischen Ungeheuer in Szene setzte. Das verlängerte die Produktionszeit zwar ins Unerträgliche, kommt der unwirklichen Atmosphäre des Films aber zugute. Aus Zeitgründen ließ Jim Danforth für die Szenen mit dem Chasmosaurus auch seinen Kollegen David Allen einfliegen. Was die Handlung des Films angeht, so variierte man das Thema des ersten Hammer-Saurierfilms und ließ nun eine Frau die Hauptrolle spielen. Victoria Vetri, welche die Sanna verkörperte, war unter dem Namen Angela Dorian in verschiedenen amerikanischen Fernseh-Serien aufgetreten und 1968 Playboys Playmate des Jahres. Sie absolvierte nach diesem Film nur wenige Filmauftritte, so etwa 1973 in INVASION OF THE BEE GIRLS. In späteren Jahren musste sie sogar als Kellnerin arbeiten. Leider verlief Ihre Karriere so ganz anders als die ihrer Urzeit-Kollegin Raquel Welch.
ALS DINOSAURIER DIE ERDE HBEHERRSCHTEN ist sicherlich kein Film höchsten Niveaus, aber er besitzt ein gutes Tempo, hervorragende Spezialeffekte (überflüssige Ausnahmien sind unentzerrte Echsen aus dem Cinemscope-Film VERSUNKENE WELT (THE LOST WORLD) von 1960) und einige witzige Ideen, die den Film schon zu einem besonderen Schmankerl machen. Was die amerikanischen Zuschauer übrigens nicht sehen durften waren einige Nacktszenen von Fräulein Vetri sowie hier und da noch eine Prise Steinzeitsex. Leider beruht die deutsche Videofassung auf der gekürzten US-Variante, weshalb betreffende Einstellungen hier fehlen. Bleibt noch zu erwähnen, das die Spezialeffekte für einen Oscar nominiert waren, aber gegen den Disney-Schmonses DIE TOLLKÜHNE HEXE IN IHREM FLIEGENDEN BETT (BEDNOBS AND BROOMSTICKS) den Kürzeren zogen.

Text und Titelgrafik: Ingojira

 

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