
Ein neuer Tag
in der Urzeit. Der Stamm der Felsmenschen unter der Führung
Kingsors befindet sich in einer Opferzeremonie. Die Felsmenschen
verehren die Sonne als Gottheit und sind kurz davor, ihr drei blonde
Schönheiten zu opfern. Leider verläuft die Sache nicht
planmäßig. Erst bekommt eine der blonden Frauen einen
Panikanfall und stürzt ins Meer. Dann löst sich von der
Sonne ein großes Stück, aus dem später der Mond
wird. Ein Sturm zieht auf, was die blonde Opfergabe Sanna zur Flucht
nützt. Sie stürzt sich ins Meer und wird später von
einem Floß der am Strand lebenden Sandleute aufgefischt. Besonders
der fesche Steinzeitmann Tara ist sogleich angetan. Nachdem Sanna
von den Sandleuten - ausgenommen Taras Mädchen Ayak - freundlich
aufgenommen wurde, kommt es zu einem aufregenden Zwischenfall. Ein
von den Menschen gefangener Plesiosaurus kann sich losreißen
und droht das Dorf zu verwüsten. Mit vereinten Kräften
und jeder Menge brennendem Öl kann das urzeitliche Tier getötet
werden. Tags darauf ist Tara unterwegs, was Ayak dazu nutzt, ihre
blonde Konkurrentin zu bedrohen. Als dann auch noch Kingsor mit
einer Schar Männer auftaucht, bekommt es Sanna mit der Angst
zu tun. Kingsor sucht die blonde Opfergabe, um sie ihrem Schicksal
zuzuführen und Unheil zu verhindern. Sanna flieht aus dem Dorf,
verfolgt von Kingsors Männern. Diese haben kurz darauf eine
unangenehme Begegnung mit einem streitbaren Chasmosaurus. Nur ein
Mann überlebt schwer verletzt. Später erreicht auch Tara
mit einigen Männern den Ort des Geschehens. Erneut greift der
Dinosaurier an, doch diesmal ist er so in Rage, das er eine Schlucht
übersieht und in den Tod stürzt. Die Sandleute bringen
den verletzen Felsmann in ihr Dorf zurück. Dort steigern sich
schon bald alle Menschen in eine beunruhigende Ekstase, als sie
den entstehenden Mond erblicken. Tara flieht und findet später
Sanna blondes Haar in einer fleischfressenden Pflanze. Ist sie tot?
Nein, keineswegs. Das blonde Kind wurde mittlerweile von einem Dinosaurier
adoptiert, weil es in einer Eierschale übernachtete. Und auch
mit dem frisch geschlüpften Dino-Baby versteht sich Sanna prächtig.
Für Tara geht das Leben wie gewohnt weiter. Er begleitet den
genesenen Felsmann in sein Dorf und wird auf dem Rückweg von
einem Flugsaurier attackiert, den er mit seinem Speer töten
kann. Dann trifft er auf Sanna, die mit ihrer Adoptivmutter unterwegs
ist. Doch auch Kingsors Männer haben die blonde Frau gesichtet
und so ist das Glück nur von kurzer Dauer. Zurück im Dorf
wird Tara zur Rede gestellt und soll auf einem brennenden Floß
sterben. Zu seinem Glück greift ein monströser Meeresbewohner
das Floß an und Tara kann entkommen. Er eilt zu Sanna und
lebt mit ihr zusammen, bis ein neuer Suchtrupp die beiden aufspürt
und jagt. Im Handgemenge wird Tara überwältigt und Sanna
von ihrem Dinosaurier gerettet. Als Tara im Dorf gefesselt ist,
zeigt der Mond zum ersten mal seine ganze Kraft. Er löst eine
Ebbe aus, wobei aus dem Schlamm des Meeres fiese Riesenkrabben mit
Appetit auf Urzeitmenschen hervorkrabbeln. Und nach der Ebbe kommt
bekanntlich die Flut, welche hier als gigantische Welle auf das
Festland zurast. In all dem Durcheinander finden Tara und Sanna
wieder zueinander, nachdem Taras Ex-Freundin im Treibsand versunken
ist. Wie die meisten Menschen so wird auch Kingsor ein Opfer der
Flut. Nur eine kleine Gruppe um unsere Helden landet mit einem Floß
auf einem Berg und überlebt das Inferno.

Nach dem Erfolg
von EINE MILLION JAHRE VOR UNSERER ZEIT (ONE MILLION YEARS B.C.)
wollte die britische Firma Hammer ein weiteres Dinosaurierspektakel
ins Kino bringen. Da Ray Harryhausen gerade mit der Arbeit zu GWANGIS
RACHE (THE VALLEY OF GWANGI) beschäftigt war, fiel die Wahl
für die Realisation der Dinosaurier auf Jim Danforth. Danforth
hatte im Vorfeld schon durch die Firma PROJECTS UNLIMITED an mehreren
George Pal-Filmen und diversen Fernseh-Serien mitgearbeitet und
schien eine gute Wahl. Und das stimmt. Selten sah man eine so geschmeidige
Animation einer Stop Motion-Figur. Danforth lässt seine Kreaturen
zwar weniger "schauspielern" als Harryhausen, hat es dagegen
aber sogar geschafft, durch kleine Tricks Bewegungsunschärfen
zu erzeugen, deren Fehlen Kritiker der Stop Motion-Technik gerne
als Hauptmanko anbringen. Danforth war aufgrund zu kleiner Studio-Sets
auch oft gezwungen, Glasbilder anzufertigen, wenn er seine prähistorischen
Ungeheuer in Szene setzte. Das verlängerte die Produktionszeit
zwar ins Unerträgliche, kommt der unwirklichen Atmosphäre
des Films aber zugute. Aus Zeitgründen ließ Jim Danforth
für die Szenen mit dem Chasmosaurus auch seinen Kollegen David
Allen einfliegen. Was die Handlung des Films angeht, so variierte
man das Thema des ersten Hammer-Saurierfilms und ließ nun
eine Frau die Hauptrolle spielen. Victoria Vetri, welche die Sanna
verkörperte, war unter dem Namen Angela Dorian in verschiedenen
amerikanischen Fernseh-Serien aufgetreten und 1968 Playboys Playmate
des Jahres. Sie absolvierte nach diesem Film nur wenige Filmauftritte,
so etwa 1973 in INVASION OF THE BEE GIRLS. In späteren Jahren
musste sie sogar als Kellnerin arbeiten. Leider verlief Ihre Karriere
so ganz anders als die ihrer Urzeit-Kollegin Raquel Welch.
ALS DINOSAURIER DIE ERDE HBEHERRSCHTEN ist sicherlich kein Film
höchsten Niveaus, aber er besitzt ein gutes Tempo, hervorragende
Spezialeffekte (überflüssige Ausnahmien sind unentzerrte
Echsen aus dem Cinemscope-Film VERSUNKENE WELT (THE LOST WORLD)
von 1960) und einige witzige Ideen, die den Film schon zu einem
besonderen Schmankerl machen. Was die amerikanischen Zuschauer übrigens
nicht sehen durften waren einige Nacktszenen von Fräulein Vetri
sowie hier und da noch eine Prise Steinzeitsex. Leider beruht die
deutsche Videofassung auf der gekürzten US-Variante, weshalb
betreffende Einstellungen hier fehlen. Bleibt noch zu erwähnen,
das die Spezialeffekte für einen Oscar nominiert waren, aber
gegen den Disney-Schmonses DIE TOLLKÜHNE HEXE IN IHREM FLIEGENDEN
BETT (BEDNOBS AND BROOMSTICKS) den Kürzeren zogen.
Text
und Titelgrafik: Ingojira
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